Ein Berliner Arbeiterjunge (Max Riemelt) träumt im Spätsommer 1942 davon, Boxer zu werden, und lässt sich für ein Napola-Internat anwerben, in dem der NS-Elite-Nachwuchs ausgebildet wird.
Regisseur und Drehbuchautor Dennis Gansel ("Die Welle") konnte bei diesem deutschen Drama aus dem Jahr 2004 in der eigenen Familiengeschichte schöpfen - sein Großvater war Schüler an einer der nationalsozialistischen Eliteschule gewesen. Daneben befragte der Filmemacher rund ein Dutzend ehemaliger Napola-Schüler, um sich ein Bild vom Leben in den Internaten zu machen.
Historische Akkuratheit stand dann aber auf dem Stundenplan eher hintenan. Die Constantin-Produktion ist deutlich mehr ein Internatsdrama, das im Dritten Reich spielt, als eine Geschichtsstunde. Inwieweit das einen beklagenswert naiven Umgang von Seiten der Filmemacher mit diesem Kapitel deutscher Geschichte anzeigte, war im deutschen Feuilleton heiß umstritten.
Unumstritten war, dass Gansel die Handlung spannend in Szene gesetzt hatte, der Produktionsstandard hoch war und die Darstellungen der überzeugenden Hauptdarsteller Max Riemelt und Tom Schilling ehrlich wirkten, was über Vorhersagbarkeit und Klischees hinwegträgt.
Gedreht wurde auf der Burg Bouzov in Tschechien; die im Film genannte Napola Allenstein gab es nicht. Mit 481 000 Zuschauern wurde "Napola" ein moderater Erfolg.
Kritiker Chuck Wilson befand in der "L.A. Weekly": "Vollkommen vorhersehbar und nichtsdestotrotz bewegend - ein Beweis, dass wenn Kinoklischees mit Präzision und Gefühl präsentiert werden, sie es immer noch erfrischend in sich haben."
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