"John Wick", Pro7, 00:15 Uhr
Ein ehemaliger Auftragsmörder (Keanu Reeves) jagt die Gangster, die ihm alles genommen haben.
Für die Rolle eines eiskalten Killers, einer urbanen Legende der Unterwelt, würde einem der Name Keanu Reeves, noch dazu mit damals 49 Jahren, nicht unbedingt einfallen - aber in diesem stilvollen, aufregenden und schwindelerregend dynamischen US-Thriller von 2014 passte der Part für den Mimen unerwartet exzellent.
Reeves selbst hatte das Potential des Parts erkannt, als er sich bereit erklärte, bei der 20 Millionen Dollar teuren Independent-Produktion mitzumachen, zu der Derek Kolstad das Drehbuch geschrieben hatte. Der Schauspieler brachte als Regisseure die Stunt-Koordinatoren Chad Stahelski und David Leitch ins Gespräch, mit denen er bei der "Matrix"-Trilogie zusammen gearbeitet hatte und die er für den kinetischen Stil dieses Werks als sehr geeignet ansah. Diese zeigten tatsächlich Interesse und wurden von den Produzenten für ihr Regiedebut engagiert. Da die Regisseursgewerkschaft nur einen Namen als Regisseur zulässt, konnte indes nur Stahelski im Vorspann genannt werden. Gedreht wurde in und um New York City.
"John Wick" erhielt gute Kritiken und wurde mit weltweit 88 Millionen Dollar ein Achtungserfolg, der letztes Jahr eine noch erfolgreichere Fortsetzung erfuhr und im kommenden Jahr ein drittes Kapitel aufschlagen wird.
Kritiker Kevin Ranson befand in "Movie Crypt": "Eines der wenigen Drehbücher, das eine fesselnde Action-Figur einführt, eine ganze Welt jenseits der unseren erschafft und diese dann von innen unterhaltsam innerhalb von 100 Minuten zerstört."
"Liebe", ARD, 01:00 Uhr
Die Liebe der über 80 Jahre alten Anne (Emmanuelle Riva) und Georges (Jean-Louis Trintignant), beide ehemalige Musiklehrer, wird auf eine harte Probe gestellt, nachdem Anne einen Schlaganfall erleidet.
Mit "Amour" - so der Originaltitel - gelang es dem österreichischen Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke, nach neun Jahren den damals 81-jährigen Jean-Louis Trintignant wieder vor die Kamera zu locken. Als Spielpartnerin engagierte Haneke die drei Jahre ältere Emmanuelle Riva, die er ebenso wie Trintignant seit Jahrzehnten bewunderte. Ihre überragenden Leistungen und das unerschrockene Drehbuch sorgen in der Hauptsache für die ehrliche und Herz zerreißende Darstellung tiefer Liebe und Verantwortung.
Der Filmemacher bekam die Idee zu diesem französischen, für 7 Millionen Euro in den TSF-Filmstudios bei Paris gedrehten Drama durch den Selbstmord seiner über 90 Jahre alten Tante, die allein zu Hause lebte, weil sie nicht in ein Altenheim wollte, und unter starken Schmerzen wegen Rheumatismus litt. Die Frage, "wie man mit dem Leiden eines geliebten Menschen umgeht", machte Michael zur zentralen Frage seines Werks.
Weltweit spielte "Amour" 2012 umgerechnet knapp 30 Millionen Dollar ein und wurde von der Kritik, von Künstlern und der Industrie gefeiert. Der Film gewann die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes, den Oscar, den Golden Globe, den Britischen, den Dänischen, den Europäischen, den Französischen, den Italienischen, den Polnischen, den Schwedischen sowie den Spanischen Filmpreis als "Bester nicht englischsprachiger Film". Dazu war er bei den Academy Awards noch als "Bester Film", für Regie, Drehbuch und Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva nominiert.
Kritiker Austin Trunick befand in "Under the Radar": "Eine brutal schwere Seherfahrung, aber kein Film, den man vergessen möchte - oder kann."
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