So viele Kerzen kann Hollywood gar nicht aufstellen, wie die Filmindustrie Stan Lee dankbar sein muss für seinen Beitrag zum Kino. Seit nunmehr 16 Jahren und dem Riesenerfolg von "Spider-Man" sind Comic-Verfilmungen, vorzugsweise nach Vorlagen aus dem Marvel-Verlag, eine der Erfolgssäulen der US-Filmindustrie. Und Marvel-Comics, das war Stan Lee. Gestern ist der Comic-Autor im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben.
Stan Lee wurde am 28. Dezember 1922 als Stanley Martin Lieber in New York City geboren und kam im Alter von 17 Jahren mit Comics in Berührung, als ein Onkel ihm einen Assistenten-Job bei Timely Comics verschaffte. 1941 veröffentlichte er zunächst als Aushilfsredakteur seine ersten Arbeiten und wurde dann 1961 Chefredakteur bei Timely Comics, die bald darauf in Marvel umbenannt wurden.
Gemeinsam mit den Comic-Zeichnern Jack Kirby und Stephen Ditko schuf er dann das Marvel-Universum, von dem Hollywood bis heute zehrt. Seinen Superhelden wie Hulk, Thor, Iron Man, X-Men, Doctor Strange oder Spider-Man ist oft gemein, dass sie eher zufällig zu ihren übernatürlichen Kräften kommen, die sich mit ihren menschlichen Schwächen beißen. In den Sechzigern und Siebzigern griff Lee in seinen Comics auch gesellschaftliche Themen wie Rassismus und den Kalten Krieg auf.
In fast allen Marvel-Verfilmungen hatte Stan kurze Gastauftritte, zuletzt als Busfahrer in "Avengers: Infinity War". Disney-Chef Bob Iger schreibt: "Stan Lee war so außergewöhnlich wie die Figuren, die er schuf."
Bis zu ihrem Tod im vergangenen Jahr war Stan seit 1947 mit Joan Boocock verheiratet, die auch gelegentlich Gastauftritte in den Comic-Verfilmungen hatte. Er hinterlässt seine Tochter Joan.