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Misery - Kathy Bates und James Caan
Misery - Kathy Bates und James Caan
© Jugendfilm

TV-Tipps für Samstag (3.11.): Kathy Bates ist James Caan's größter Fan

RTL2 zeigt "Misery"

Am Samstagabend bietet RTL2 im Hauptprogramm eine der besten Stephen King-Verfilmungen an. "Misery" machte Kathy Bates zum Star und zur Oscar-Gewinnerin. Auch spannend, aber etwas entspannter ist "Super 8" von J.J. Abrams, den Sat1 im Spätprogramm ausstrahlt.

"Misery", RTL2, 20:15 Uhr

Ein berühmter Schriftsteller (James Caan) wird nach einem Autounfall von einem Fan (Kathy Bates) seiner Bücher gerettet, die ihn in seiner Hütte gesund pflegt und dann gefangen hält, damit er ihr neue Romane über ihre Lieblingsheldin schreibt.

Den ultimativen Autorenalptraum, einem psychotischen "Number 1 Fan" ausgeliefert zu sein, schilderte Stephen King 1987 in seinem gleichnamigen Roman, der in Deutschland als "Sie" erschien. Wie alle seiner Bücher wurde auch dieser ein Erfolg, und Hollywood stand auf der Matte. King war aber nach in seinen Augen vielen verhunzten Adaptionen wählerisch und ließ sich nur auf Regisseur Rob Reiner ("The Princess Bride") und dessen Produktionsgesellschaft Castle Rock Entertainment ein, weil er Reiner's Verfilmung seiner Kurzgeschichte "The Body" als "Stand by Me" im Jahr 1986 ausnahmsweise und zurecht als gelungen betrachtete.

Reiner engagierte William Goldman ("Wild Card"), um das Drehbuch zu schreiben, und milderte die Brutalität des Buches ab - die Szene, in der Annie dem Autoren Paul Sheldon einen Fuß abtrennt und die Wunde mit einem Gasbrenner verlötet, wurde zum Beispiel zum Brechen der Fußgelenke abgemildert. Dennoch vergab die Zensur die hohe Altersfreigabe "R" (Restricted), die Jugendliche nur in Erwachsenenbegleitung ins Kino lässt.

Der schnörkellose und beängstigende US-Thriller ist intelligent und komplex umgesetzt und wird von der Bravura-Darstellung von Kathy Bates noch mal eine Stufe höher gehoben. Die damals 41-Jährige wurde mit dieser 20 Millionen Dollar teuren Columbia Pictures-Produktion zum Star und erhielt sowohl den Academy Award als auch den Golden Globe als "Beste Hauptdarstellerin". Rob Reiner hielt also, was sich Stephen King von ihm versprochen hatte: Wie "Stand by Me" gilt "Misery" als eine der besten Verfilmungen seiner Stoffe.

Mit sehr guten Kritiken bedacht, wurde der Film 1990 mit einem Einspiel allein in den USA von 61 Millionen Dollar - das entspräche heute 130 Millionen Dollar - auch ein kommerzieller Erfolg.

Eine Zuschauerin lobt: "Im Grunde genommen ist dies ein Zwei Rollen-Film mit zwei großartigen Schauspielern in Hochform. Der Streifen ist langsam, aber absolut fesselnd, man fühlt wirklich mit James Caan's Figur mit, als ob man ebenfalls in seinem Zimmer eingeschlossen wäre. Die Veränderungen zum Buch sind gelungen, mildern die Brutalität ab und sparen sie für zwei entscheidende Szenen auf, was sie dann um so effektiver macht. Die witzigen Szenen zwischen dem Sheriff und seiner Frau sind dabei das Sahnehäubchen auf einem bereits perfekten Kuchen."



"Super 8", Sat1, 22:25 Uhr
Im Sommer 1979 wird eine Gruppe von Kindern Zeuge eines Zugunfalls und versucht hinter nachfolgende unerklärliche Vorfälle in ihrer Kleinstadt zu kommen.

Nostalgische Atmosphäre, Kleinstadt-Amerika - der Film spielt in einer Kleinstadt in Ohio, wurde allerdings in West Virginia gedreht -, eine Gruppe von Kindern, zerrissene Familien - und Außerirdische. Dieser Science Fiction-Film riecht, schmeckt und fühlt sich nach Steven Spielberg an. Und tatsächlich bewarben Paramount Pictures dieses Werk mit Spielberg's Namen fett auf den Postern...allerdings nur als Produzenten.

Regie führte J.J. Abrams ("Star Trek - The Force Awakens"), der auch das Drehbuch schrieb. Damals hatte sich der Filmemacher, der seine Meriten mit den Fernsehserien "Lost" und "Alias" verdient hatte, gerade mit dem erfolgreichen Reboot von "Star Trek" einen Namen im Genre gemacht.

Mit "Super 8" gelang ihm eine bittersüße Geschichte über einen Jungen - Debütant Joel Courtney, den man über eine nationale Talentsuche gefunden hatte -, der seine erste, von Elle Fanning gespielte Liebe bei den Dreharbeiten seiner Clique zu einem Horrorfilm kennen lernt. Spannend, visuell brillant und auch emotional involvierend - Abrams spielte gekonnt auf der ganzen Klaviatur. Und da sei es ihm auch verziehen, dass er allzu sehr in Versuchung kam, sich im letzten Drittel recht ausgelassen der Tricktechnik zu bedienen, die ihm die moderne CGI-Technik zur Verfügung stellt.

Der von den Kritikern hochgepriesene Streifen wurde auch beim Publikum ein großer Erfolg: Die 50 Millionen Dollar teure Produktion spielte 2011 weltweit 260 Millionen Dollar ein. Kritiker Steve Rose schrieb für das britische "Uncut Magazine": "Ein origineller, unterhaltsamer und sorgfältig aufgebauter Film ohne Stars und mit viel Herz."

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