Nach dem Fabeldebut von "Halloween" vor Wochenfrist liegt der amerikanische Kino-Oktober weiter auf Rekordkurs - um plus 49 Prozent über dem Vorjahresmonat und immer noch um plus 7 Prozent über dem umsatzstärksten Oktober aller Zeiten des Jahres 2014. Das kommende Wochenende wird den Rekord kaum ausbauen, aber dank der erfolgreichen Platzhirsche, welche die erwartbar überschaubaren Premieren der nur gebremst startenden "Hunter Killer" und "mid90s" ausgleichen dürften, auch nicht gefährden.
Analysten erwarten "Halloween", der mit 3989 Kinos der meistgespielte Streifen Nordamerikas bleibt, wieder unangefochten an der Spitze. Nach dem Oktober-Fast-Premierenrekord mit 76 Millionen Dollar rechnet man nun mit bis zu 35 Millionen Dollar für den Universal Pictures-Horrorfilm mit Jamie Lee Curtis, weit vor "A Star Is Born" und "Venom".
Keinen Platz auf dem Treppchen wird nach den Prognosen der Branchenkenner der einzige große Neustarter "Hunter Killer" ergattern, der von Summit Premiere aber auch nur in 2728 Lichtspielhäuser verliehen wird. Der südafrikanische Regisseur Donovan Marsh gibt mit diesem Thriller sein Hollywood-Debut. Die Handlung beruht auf dem Roman "Firing Point" von Don Keith und George Wallace und erzählt von einem U-Boot-Kapitän, der zusammen mit US-Elitesoldaten den von einem putschenden General gefangen gehaltenen russischen Präsidenten befreien will.
Die Kritiken für den Streifen sind gemischt, in den Hauptrollen geben mal wieder britische Darsteller wie der Schotte Gerard Butler und der Engländer Gary Oldman Amerikaner, und der letztes Jahr verstorbene Schwede Michael Nyqvist ist in einer seiner letzten Rollen zu sehen. Mehr als 8 Millionen Dollar werden für "Hunter Killer" wohl nicht drin sein, denn das Interesse an der sattsam bekannt wirkenden Story ist gering. Wie viel die Produktion gekostet hat, ist noch nicht bekannt.
Nach seinem beachtlichen und beachteten Debut auf dem Toronto Film Festival im letzten Monat ist "mid90s", das Regiedebut des Schauspielers Jonah Hill, der auch das Drehbuch verfasst hat, letzte Woche in vier Kinos gestartet und wird nun von A24 landesweit auf die Spielpläne von 1202 Filmtheatern gesetzt. Das Werk hat sehr gute Kritiken und auch Publikumsreaktionen hervorgerufen. Zum landesweiten Start sollte es mit 3,5 Millionen Dollar für einen Rang in den Top Ten reichen.
Hill erzählt in seinem Drama, für das ebenfalls keine Produktionskosten bekannt sind, vom Aufwachsen eines 13-Jährigen im Los Angeles der neunziger Jahre. Sunny Suljic, der auch in "The House with a Clock in Its Wall" mitgespielt hat, übernahm die Hauptrolle; des weiteren sind Katherine Waterston und Lucas Hedges zu sehen.