Der Super-Oktober geht unvermindert weiter in den USA. Die Top Twelve-Filme setzten am vergangenen Wochenende mal eben das Doppelte dessen um, was die Vorjahresfilme am entsprechenden Wochenende generierten: 160 zu 81 Millionen Dollar. Damals debutierte "Boo2! A Madea Halloween" von und mit Tyler Perry und mit 21 Millionen Dollar an der Charts-Spitze. Diesmal legt the real thing - "Halloween" - den zweitstärksten Oktober-Start hinter den 80 Millionen Dollar von "Venom" vom Monatsanfang hin und treibt die Top Twelve zum zweitstärksten Oktober-Wochenende aller Zeiten.
Gold
Bereits zum 20-jährigen Jubiläum gelang es Dimension Films 1998 mit "Halloween: H 20", einen Jubiläumsfilm auf die Leinwände zu bringen, bei dem der Clou darin bestand, dass Jamie Lee Curtis, die Hauptdarstellerin des Originals und Mega-Hits von 1978, wieder in der Rolle zu sehen war, die sie einst zum Star gemacht hatte.
Weitere 20 Jahre vorgespult, und Universal Pictures legen nun zum 40-Jährigen den inzwischen elften "Halloween"-Horrorfilm vor, der ganz prosaisch "Halloween" betitelt ist. Heutiger Clou: Wieder ist es Curtis, inzwischen 59 Jahre alt, die schreiend vor dem Messermörder Michael Myers davonrennen muss.
1998 startete "Halloween: H20" mit 16 Millionen Dollar, was heute etwa 30 Millionen Dollar entspräche. Ein gutes Ergebnis. Aber nichts verglichen mit dem Start des aktuellen Werks, das in drei Tagen so viele Dollar in die Kassen gespült hat wie keiner der zehn Vorgänger in ihren gesamten Laufzeiten. 76 Millionen Dollar sind ein Fabelergebnis für den Streifen von David Gordon Green ("Stronger"). Rechnet man die Inflation seit 1978 raus und schaut auf die Zuschauerzahlen, ist die Fortsetzung bereits der vierterfolgreichste der elf Teile. Am Schluss dürfte er nach dem Original, das nach heutigen Dollars 183 Millionen Dollar umsetzte, der zweiterfolgreichste werden. Und das obwohl er mit der Zensurfreigabe "R" (Restricted) einen Großteil des jugendlichen Publikums aussperrt. Aber wohl dank der sehr guten Kritiken, die er erhalten hat.
Das ist ein weiterer Triumph für Universal Pictures und Horror-Billigproduzent Jason Blum. Gerade mal 10 Millionen Dollar hat der Streifen gekostet, der in 3928 Kinos zu sehen ist und damit "Venom" nicht nur als meistgesehene, sondern auch als meistgezeigte Produktion Nordamerikas abgelöst hat.
Silber
Er hing lange an der Stoßstange von "Venom" - jetzt ist der Spitzenreiter an ihm vorbei durchgereicht worden. "A Star Is Born" holt am dritten Wochenende zum dritten Mal Silber. Das Drama erreicht 19 Millionen Dollar und hält sich damit erneut sehr gut im Wochenvergleich: Wie schon am zweiten Wochenende verliert die Warner Brothers Pictures-Produktion lediglich minus 33 Prozent ihres Publikums. 176 weitere Lichtspielhäuser haben das Werk von und mit Bradley Cooper auf die Spielpläne gesetzt, so dass es nun in 3884 Filmtheatern zu sehen ist. Insgesamt hat die 36 Millionen Dollar teure Neuverfilmung bisher 126 Millionen Dollar eingespielt.
Bronze
"Venom" büßt mit minus 48 Prozent Umsatzrückgang moderat im Wochenvergleich ein, aber angesichts der starken Konkurrenz muss sich der Tabellenführer nun mit dem dritten Rang begnügen. 363 Spielorte nahmen den Fantasy-Film aus dem Programm, und in den verbliebenen 3887 Kinos erwarben die Besucher Tickets im Wert von 18 Millionen Dollar. Die 100 Millionen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion mit Tom Hardy liegt jetzt bei alles in allem 171 Millionen Dollar.
Auf den Plätzen
Vierter ist der Fantasy-Film "Goosebumps 2: Haunted Halloween" mit Wendi McLendon-Covey (2. Woche / bisher insgesamt 29 Millionen Dollar); Fünfter ist das Ryan Gosling-Drama "First Man" ("Aufbruch zum Mond" / 2. Woche / 30 Mio.); Sechster ist das Amandla Stenberg-Drama "The Hate U Give" (3. Woche / 11 Mio.); Siebter ist "Smallfoot" (4. Woche / 66 Mio.); Achter ist die Tiffany Haddish-Komödie "Night School" (4. Woche / 67 Mio.); Neunter ist "Bad Times at the El Royale" (2. Woche / 13 Mio.) und schließlich Zehnter ist das Robert Redford-Drama "The Old Man and the Gun" (4. Woche / 4 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Am fünften Wochenende ist "The House with a Clock in Its Walls" ("Das Haus der geheimnisvollen Uhren") aus den Top Ten verdrängt worden. Horror-Spezialist Eli Roth hat sich und der Kinogemeinschaft bewiesen, dass er auch einen familienfreundlicheren Ton beherrscht. Überwiegend freundliche Kritiken und ein solides Ergebnis in Höhe von 65 Millionen Dollar sind aber vermutlich nicht genug, um Universal Pictures, die an reinen Produktionskosten 42 Millionen Dollar investiert haben, über eine Fortsetzung für den Cate Blanchett-Film nachdenken zu lassen. Weltweit steht der Streifen bei insgesamt 110 Millionen Dollar.
Keine Frage indes für New Line Cinema, die "Conjuring"-Reihe fortzusetzen, denn der Ableger "The Nun" hat sich als Volltreffer erwiesen. 117 Millionen Dollar ist der Horrorfilm das zahlende Publikum in sieben Wochen wert gewesen; weltweit sind es sogar 362 Millionen Dollar. Nur "The Conjuring" ist mit 137 Millionen Dollar Umsatz im Jahr 2013 in Nordamerika erfolgreicher innerhalb der nun fünf Filme umfassenden Reihe, zu denen auch die beiden "Annabelle"-Streifen zählen. Da der Taissa Farmiga-Film bloß 22 Millionen Dollar gekostet hat, werden die bereits in Vorproduktion befindlichen weiteren "Conjuring"- und "Annabelle"-Werke nicht gestoppt, sondern wohl im Gegenteil noch weitere in Auftrag gegeben werden.