Als ihr kleiner Sohn (César Desseix) an einem Gehirntumor erkrankt, tun sich die Eltern (Valérie Donzelli und Jérémie Elkaim) zusammen und kämpfen um sein Überleben.
Keine Violinen, sondern ein Punk-Soundtrack und ein Sprecherkommentar à la "Le fabuleux destin d'Amélie Poulain" - dieses französische Drama überrascht mit seinen tonalen Wechseln, die vielleicht manchen Zuschauer, der eine bestimmte Sorte Film erwartet hat, auf dem falschen Fuß erwischen. Der Stil mag dynamisch, lebhaft und fesselnd sein, unberührt davon ist der Inhalt bewegend, ausgewogen, ehrlich und transportiert eine lebensbejahende Botschaft über Durchhaltevermögen und Liebe.
"La guerre est déclarée" - "Kriegserklärung", so der Originaltitel - ist eine Ein-Frau-Show, die zum Triumph wurde: Valérie Donzelli inszenierte die 1,5 Millionen Euro teure Produktion, hatte zusammen mit ihrem Ehemann Jérémie Elkaim auch das Drehbuch geschrieben und übernahm zusammen mit ihm die Hauptrollen. Nicht ganz von ungefähr: Der Streifen erzählt nach wahren Begebenheiten einen Teil ihrer Lebens- und Beziehungsgeschichte und von ihrem an Krebs erkrankten Sohn Gabriel, dem der Film gewidmet ist und der sich sozusagen selbst spielt.
Donzelli drehte, um Authentizität bemüht, mit einer kleinen Kamera und weitgehend ohne künstliches Licht nicht im Studio, sondern an realen Orten in Paris, Marseille und in Val-de-Marne.
"La guerre est déclarée" erhielt 2011 exzellente Kritiken, wurde mit 760 000 Kinogängern in Frankreich ein moderater Erfolg und als Anwärter auf einen Academy Award als "Bester fremdsprachiger Film" nach Hollywood geschickt, wo er indes nicht nominiert wurde. Bei den Französischen Filmpreisen erhielt das Werk sechs César-Nominierungen: Als "Bester Film", für die Regie, für das Drehbuch, für Hauptdarstellerin Valérie Donzelli, für Cutterin Pauline Gaillard und für den "Besten Ton".
Kritikerin Myriam Ghattas urteilte in "Daily News Egypt": "Valérie Donzelli und Jérémie Elkaim durchdringen ihr Drehbuch mit einer gehörigen Portion Humor, während sie sich mit einem Thema von Leben und Tod befassen, ohne jemals pietätlos oder ausbeuterisch zu werden."
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