"X-Men: Der letzte Widerstand", Pro7, 20:15 Uhr
Als ein Medikament gegen Mutationen gefunden worden ist, bricht ein Krieg zwischen den Anhängern von Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) aus.
Nach den künstlerischen und kommerziellen Erfolgen von "X-Men" im Jahr 2000 und "X-Men 2" im Jahr 2003 durfte ein dritter Teil natürlich nicht fehlen. 20th Century Fox ließen sich nicht lange bitten, legten das Irrsinns-Budget von 210 Millionen Dollar auf - die bis dahin teuerste Produktion aller Zeiten - und buchten wieder die Studios im kanadischen Vancouver.
Doch Regisseur Bryan Singer ("X-Men: Apocalypse") hatte keine Lust mehr auf die "X-Men" und arbeitete statt dessen an "Superman Returns". Die Suche nach dem Nachfolger gestaltete sich schwierig. Als endlich mit dem englischen Filmemacher Matthew Vaughn ("Kingsman: The Golden Circle") ein Regisseur gefunden worden war, währte die Freude darüber nicht lange. Vaughn verabschiedete sich aus privaten Gründen, aber wohl auch, weil ihm die sportlich kurze Produktionsdauer bis zu dem von Fox bestimmten Premierentermin zu knapp erschien. Nun erhielt Brett Ratner das Megaphon. Der Regisseur hatte vom Marvel Comic-Universum keine Ahnung und verließ sich auf seine Drehbuchautoren Simon Kinberg ("X-Men: Apocalypse") und Zak Penn ("Ready Player One"). Diese fochten in der Folge mit dem Fox-Management aus, welche Handlungsstränge, welche Figuren - und damit auch welche Schauspieler - Aufnahme in das Skript finden sollten.
Der enge Drehplan zwang Ratner, schon während der Dreharbeiten sein Filmmaterial bereits in den Schneideraum weiter zu reichen. Um die rund 900 Visuellen Effekte, von denen die meisten auf die Schlacht auf der Golden Gate Bridge in San Francisco entfielen, rechtzeitig fertig stellen zu können, wurden elf verschiedene Firmen engagiert.
Der unterhaltsame US-Fantasy-Film bietet quasi nonstop Action, aber auf Kosten der tiefer greifenden Charaktermomente, welche die ersten beiden Teile aufwiesen. Das Drehbuch versucht allzu viele Helden unterzubringen.
Die Kritiken zu "X-Men: The Last Stand" fielen 2006 auch deshalb nur gemischt und damit deutlich schwächer als bei den ersten beiden Parts aus, aber die Zuschauer scherte das nicht. Sie machten den dritten Teil mit einem weltweiten Einspiel von 459 Millionen Dollar zu einem Riesenerfolg. In den USA hat kein anderer der "X-Men"-Streifen, davor oder danach, ein größeres Publikum gefunden als dieser.
Ein Zuschauer schwärmt: "Ich hatte nicht erwartet, dass mir der Film so gut gefällt. Alle Schauspieler sind phantastisch, es macht Spaß, den Charakteren zuzusehen, und den meisten von ihnen wird ein Moment im Scheinwerferlicht gegönnt. Die Spezialeffekte sind unglaublich. Die Szene auf der Golden Gate Bridge und das ganze Finale ließen mir die Kinnlade herunterklappen. Auch die emotionalen Momente sind klasse, dieser Film hat wirklich Herz. Der Handlungsfaden mit Jean und Wolverine ist herzzerreißend, und ihre letzte Szene trieb mir die Tränen in die Augen. Einigen Mutanten wird allerdings sehr wenig Zeit eingeräumt; hier hätte es nicht geschadet, wenn der Streifen etwas länger ausgefallen wäre."
"Sleepless Night", ZDF, 00:35 Uhr
Ein korrupter Polizist (Tomer Sisley) bringt seinen Sohn (Samy Seghir) in Lebensgefahr, nachdem er Kokain von einem mächtigen Drogenboss (Serge Riaboukine) gestohlen hat.
Ein äußerst spannender und exzellent inszenierter französischer Kriminalfilm aus dem Jahr 2011, der vielleicht die ein oder andere Handlungsvolte zu viel schlägt.
Gedreht wurde die 4 Millionen Euro teure Produktion in Belgien, Frankreich und Luxemburg, wobei die Diskothek extra für den Film gebaut wurde.
Trotz guter Kritiken floppte der Streifen von Frédéric Jardin mit nur 57 000 Zuschauern in Frankreich. Er erregte aber dank seiner Premiere auf den Filmfestival von Toronto die Aufmerksamkeit amerikanischer Produzenten. 2017 startete die US-Neuverfilmung "Sleepless" mit Jamie Foxx, die jedoch nicht an die Qualität des Originals heranreicht.
Kritiker Brian Tallerico schrieb in "HollywoodChicago": "Der Großteil dieses vollendeten Films spielt sich an einem Ort in einer verrückten Nacht ab, und das Ergebnis ist eine intensivere und packendere Erfahrung als die meisten Hollywood-Blockbuster in einer Sommersaison."
Hier geht es zum kompletten TV-Programm