Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar auslobt, hat einen Rückzieher gemacht. Bei den kommenden 91. Academy Awards wird es keinen Goldjungen für den "beliebtesten Film" geben. Diese Idee war im Zuge eines Reformpakets bekannt geworden, mit dem die Academy dem schwindenen Zuschauerzuspruch der Fernsehübertragungen der Preisverleihungen entgegen wirken möchte. So soll die Dauer der Fernsehübertragung auf drei Stunden begrenzt werden und die Preisverleihung in acht Kategorien nicht mehr im Fernsehen gezeigt werden. Die Preise sollen während der Werbeunterbrechungen verliehen werden.
Nun heißt es, der Plan für den "Populärsten Film" bedürfe weiterer Analysen. Die Academy teilt mit: "Wir wollen weiterhin ein breites Spektrum an Kinofilmen feiern, aber jeder neue Preis, der neun Monate nach Jahresbeginn eingeführt wird, schafft Herausforderungen für Filme, die bereits veröffentlicht worden sind. Der Vorstand der Akademie wird weiter engagiert diskutieren und um Stellungnahmen hinsichtlich der neuen Kategorie bitten."
Dawn Hudson von der Academy erläutert: "Es hat eine große Bandbreite an Reaktionen auf die Einführung des neuen Preises gegeben, und wir müssen den Bedarf an weiteren Diskussionen mit unseren Mitgliedern anerkennen. Wir haben über die Jahre die Oscars verändert - dieses Jahr eingeschlossen - und wir werden uns weiter verändern, zugleich aber auch das unglaubliche Vermächtnis der letzten 90 Jahre respektieren."
Die "Bandbreite an Reaktionen" war gar nicht so breit, sondern deutlich negativ. Viele Filmschaffende kritisierten das Vorhaben als ein opportunistisches Hinterherlaufen hinter dem Publikumgeschmack.