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© Concorde

Deutsche Filmstarts: Justus von Dohnányi geht auf "Safari"

Detlev Buck lässt die "Asphaltgorillas" los

Das gibt es auch selten: Eine Woche mit gleich vier deutschen Produktionen, darunter dem "neuen Buck" und einer Komödie von Oscar-Preisträger Florian Gallenberger. Was lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Safari"
Komödie
Deutschland
109 Minuten
FSK 12

Deutsche Komödie, in der eine Dating-App bei einer Gruppe von Frauen und Männern aus München für Chaos sorgt.

Der Münchner Regisseur und Drehbuchautor Rudi Gaul hat Arthur Schnitzler's "Reigen" für die Smartphone-Generation aktualisiert und erzählt sieben lose verbundene Geschichten mit einem namhaften Ensemble um Juliane Köhler, Justus von Dohnányi und Sebastian Bezzel. Seine flotte Inszenierung kann dabei sein Drehbuch mit der Ansammlung altbackener Witze nicht immer kaschieren. Die ersten Kritiken für die Concorde-Produktion sind gemischt.

Unser Kritker Andreas Köhnemann sah Licht und Schatten: "Eine moderne (Anti-)Beziehungskomödie mit guter Besetzung und einigen amüsanten Szenen, jedoch auch vielen Klischees und schwachen Gags."

"Bad Spies"
Komödie
USA
117 Minuten
FSK 16

US-Komödie über zwei Freundinnen (Kate McKinnon und Mila Kunis), die unwissentlich in eine internationale Spionageaffäre verwickelt werden, als eine von ihnen entdeckt, dass der Mann (Justin Theroux), der sie sitzen gelassen hat, ein Spion gewesen ist.

Diese Studiocanal-Produktion von Regisseurin und Drehbuchautorin Susanna Fogel hebt die Filmgeschichte nicht aus den Angeln, ist weder der witzigste noch einfallsreichste Streifen, aber zumindest die "Saturday Night Live"-Komödiantin Kate McKinnon ist sehenswert wie immer. "The Spy Who Dumped Me" - so der Originaltitel - hat gemischte Kritiken und Zuschauerreaktionen hervorgerufen und ist an den US-Kinokassen gescheitert.

Unser Rezensent Björn Schneider senkt den Daumen: "Überkandidelte, reißerische und teils geschmacklose Action-Komödie mit zwei anstrengenden, überzeichneten Frauenfiguren."

"Asphaltgorillas"
Krimi
Deutschland
103 Minuten
FSK 12

Deutscher Kriminalfilm über zwei Freunde (Jannis Niewöhner und Samuel Schneider), die in Berlin versuchen, mit Hilfe von Falschgeld ihr eigenes Ding zu drehen.

Detlev Buck ("Die Vermessung der Welt") lässt seine "Bibi & Tina"-Ära mit einem Streifen hinter sich, der sich eher wieder in Richtung "Knallhart" bewegt, allerdings auf Speed gesetzt - lustvoll überdreht, irrwitzig und anstrengend. Die Constantin-Produktion basiert auf der Kurzgeschichte "Der Schlüssel" von Ferdinand von Schirach, die 2010 in dem Sammelband "Schuld" erschien. Die Kritiken zum "neuen Buck" sind gemischt.

Unser Kollege Falk Straub ist wenig angetan: "Detlev Buck's Abstecher ins Gangstergenre sieht grandios aus. Das nachlässig geschriebene Drehbuch samt zerfahrener Handlung und unglaubwürdigen Figuren kann aber auch all die aufgesetzte Coolness nicht übertünchen. Obwohl mächtig viel passiert, ist das ein klarer Fall von style over substance, also mehr Form als Inhalt."

"Käpt'n Sharky"
Animation
Deutschland
77 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Deutscher Animationsfilm über einen Käpitän (gesprochen von Anton Petzold), der mit seiner Crew zahlreiche Abenteuer besteht.

Seit 2006 gibt es die Figur von Käpt'n Sharky, der aus der Feder von Jutta Langreuter und dem Malstift von Silvio Neuendorf stammt. Der Coppenrath-Verlag wollte ein Jungenthema als Gegenstück zu seiner "Prinzessin Lillifee", und das Konzept ging auf. Inzwischen gibt es neun Geschichten und Hörbücher, aber noch mehr Merchandising-Artikel. Coppenrath hat über 150 veröffentlicht und vergibt Lizenzen für weitere. Jetzt bringen Universum Film den Charakter auch auf die große Leinwand.

Regiedebutant Jan Stoltz, der als Visuelle Effekte-Künstler unter anderem an Hollywood-Produktionen wie "Captain America" mitgearbeitet hat, und Hubert Weiland, ein Animationsveteran, der schon "Der kleine Drache Kokosnuss", "Ritter Rost" und eben "Prinzessin Lillifee" in Szene gesetzt hat, haben hier ein kindgerechtes Abenteuer gefertigt, das den Vergleich mit Zeichentrick aus Übersee nicht zu scheuen braucht. Die ersten Kritiken sind gut.

Auch unsere Kritikerin Bianka Piringer ist angetan: "Das erste Kinoabenteuer der beliebten Kinderbuchfigur Käpt‘n Sharky bereitet als farbenfrohe Animation unbeschwertes Vergnügen. Vor einer reizvollen Inselkulisse liefern sich der kleine Pirat, zwei junge Passagiere und die aus Tieren bestehende Crew eine spannende Jagd auf See mit erwachsenen Verfolgern. Die Kinderfiguren bilden ein sympathisches Team, und das witzige Geschehen erweist sich als ideenreich, ohne überdreht zu wirken. Die erzählerische Atmosphäre überzeugt, weil sie gekonnt Korsaren-Nostalgie und kindgerechte Phantasie verbindet."

"Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon"

Drama
Deutschland
116 Minuten
FSK 0

Deutsches Drama über einen Gärtner (Elmar Wepper), der vor seiner leblosen Ehe und dem Bankrott seiner Firma mit seinem Flugzeug davonfliegt und neue Bekanntschaften macht.

Der Münchner Regisseur und Drehbuchautor Florian Gallenberger kehrt nach seinem internationalen Ausflug mit "Colonia Dignidad" wieder nach Oberbayern zurück. Seiner Majestic-Produktion liegt der gleichnamige Roman von Jockel Tschiersch aus dem Jahr 2015 zugrunde. Ihm glückt ein vorausschaubares und verspieltes Feelgood-Road Movie mit einem starken Hauptdarsteller und vielen unterhaltsamen Episoden mit skurrilen Nebenfiguren und schönen Flugaufnahmen. Die ersten Kritiken sind gut.

Unserem Rezesenten Falk Straub hat es mit Einschränkungen auch gut gefallen: "Eine gelungene Romanverfilmung, die leichtfüßig-frech loslegt, gegen Ende aber etwas zu sehr in die Wohlfühlecke abdriftet. Das Werk überzeugt in erster Linie durch sein spielfreudiges Ensemble."

"Kindeswohl"
Drama
Großbritannien
FSK 12
106 Minuten

Britisches Drama über eine Richterin (Emma Thompson), die vor dem Hintergrund ihrer kriselnden Ehe in einem Fall entscheiden muss, in dem ein todkranker Teenager (Fionn Whitehead) aus religiösen Gründen eine Bluttransfusion verweigert.

Richard Eyre ("Tagebuch eines Skandals") hat den Roman "The Children Act" des englischen Autoren Ian McEwan, der sein Buch hier selbst adaptiert hat, aus dem Jahr 2014 als rührenden Film auf die Leinwand gebracht. Dass einen der unbestreitbar auch mängelbehaftete Streifen packt, liegt hauptsächlich an einer weiteren starken Leistung von Emma Thompson. Die Kritiken für die Concorde-Produktion sind gut, die ersten Zuschauerreaktionen verhaltener.

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