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Deutsche Filmstarts: Slender, Blackkklans, Gunder - die Männer kommen

US-Hit "Crazy Rich" mit Asiaten

Die Männer kommen in dieser Woche in die deutschen Kinos: "Slender Man" nutzt das Internet-Phänomen der gleichnamigen Gruselfigur, in "Blackkklansman" erzählt Spike Lee eine unglaubliche, aber wahre Geschichte über die Infiltration des KuKluxKlan durch einen afro-amerikanischen Polizisten, und in "Gundermann" widmet sich Andreas Dresen dem Leben des Baggerfahrers und Liedermachers Gerhard Gundermann. Wann lohnt ein Kinobesuch? Und wann lässt man das Portemonnaie besser stecken?

"Slender Man"
Horror
USA
93 Minuten
FSK 16

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

US-Horrorfilm über vier Highschool-Schülerinnen, die im Internet den Slender Man heraufbeschwören, eine gesichtslose Kreatur, die angeblich für die Heimsuchung und das Verschwinden von zahlreichen Teenagern verantwortlich ist. Wenig später passieren schauerliche Dinge...

Wenn sich kein einziger Kritiker findet, der etwas Gutes über einen Film zu sagen hat; wenn die Zuschauer vor einem Kinobesuch warnen; wenn der Streifen floppt - dann sollte man einen großen Bogen um diese Sony Pictures-Produktion machen. Dieser hauchdünne Versuch, den Zuschauern Angst einzujagen, lässt den Slender Man vergleichsweise wie einen Hünen erscheinen. Dem französischen Regisseur Sylvain White ("Miserere") ist es unheimlich missglückt, aus einem Jahre alten und damit schon reichlich angestaubten Internet-Hype einen furchteinflößenden Film zu generieren.

Auch unser Kritiker Björn Schneider ist definitiv unbeeindruckt: "Wenn der Slender Man so unheimlich und gruselig ist, wie in diesem Teenie-Horror dargestellt, hat man von dem dürren Langfinger ohne Gesicht nichts zu befürchten: Langweilig und spannungsarm."

"Blackkklansman"
Krimi
USA
135 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

US-Kriminalfilm über einen Polizisten (John David Washington) in den USA der Siebziger, der als Agent einer Spezialeinheit schier Unmögliches schafft: Er, ein Schwarzer, infiltriert den Ku-Klux-Klan und führt einige Drahtzieher dem Gesetz zu.

Wenn sich kein Kritiker findet, der etwas Negatives über einen Film zu sagen hat; wenn die Zuschauer zu einem Kinobesuch raten; wenn ein Streifen den Großen Preis der Jury in Cannes gewinnt - dann sollte man eine Kinokarte für diese Universal Pictures-Produktion lösen. Regisseur und Drehbuchautor Spike Lee ("Oldboy") trifft mit einem seiner knallhartesten Werke seit langem, Entschuldigung, voll ins Schwarze und nutzt eine 40 Jahre alten Episode für eine beißend scharfe Kommentierung der Gegenwart. Diese wahre Geschichte wäre wohl weiterhin unbekannt geblieben, hätte sie Ex-Polizist Ron Stallworth nicht 2014 in seinen Memoiren "Black Klansman" öffentlich gemacht.

Unser Rezensent Björn Schneider ist ebenfalls angetan: "Bissiger, schwarzhumoriger Film mit Siebziger Jahre-Flair und tollen Darstellern, bei der einem das Lachen nicht nur einmal im Halse stecken bleibt."

"Gundermann"
Drama
Deutschland
127 Minuten
FSK 0

Unsere Empfehlung: Reingehen!

Deutsches Drama über den Baggerfahrer Gerhard Gundermann (Alexander Scheer), der in der DDR und nach der Wende als Liedermacher aktiv war, zeitweise aber auch als IM für die Stasi arbeitete.

Mit einem überragenden Alexander Scheer in der Titelrolle des nicht per se sympathischen, sondern eher schwierigen Sängers, ist Regisseur Andreas Dresen ("Als wir träumten"), der selbst seine ersten knapp drei Jahrzehnte in der DDR gelebt hat, eine kluge, differenzierte, einfühlsame, vielschichtige und berührende Auseinandersetzung sowohl mit einem umstrittenen Künstler als auch mit einer verschwundenen Nation gelungen. Die Kritiker sind begeistert, ebenso die ersten Zuschauer.

In die Lobeshymnen auf die Pandora-Produktion stimmt auch unser Kollege Björn Schneider ein: "Glaubhaft gespieltes, dringliches Porträt über einen vielschichtigen, höchst ambivalenten Menschen, der die Alltagssorgen der arbeitenden Schicht in der DDR in authentische Liedtexte zu verpacken vermochte."

"Action Point"
Komödie
USA
84 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

US-Komödie, die vom Betreiber (Johnny Knoxville) eines Freizeitparks in den Siebzigern erzählt, den er stolz als den gefährlichsten der USA vermarktet. Schrottreife Fahrgeschäfte und hoher Alkoholkonsum führen dort zu manchen Turbulenzen.

Ein schmerzhaft unkomischer Streifen von Regisseur Tim Kirkby, bei dem nicht nur Kritikern und Zuschauern das Lachen vergangen ist, sondern besonders den Managern bei Paramount Pictures, denn mit lachhaften 5 Millionen Dollar Umsatz ist dieser halbgare Brachialhumorabklatsch der alten "Jackass"-Masche, die sich hier in eine lahme und ziellose Handlung unterzuordnen hat, einer der größten Flops des Jahres.

"Crazy Rich"
Komödie
USA
120 Minuten
FSK 6

Unsere Empfehlung: Reingehen!

US-Komödie über eine junge Amerikanerin (Constance Wu) mit asiatischen Wurzeln, die mit ihrem Freund (Henry Golding) zu dessen ultrareicher Verwandtschaft nach Singapur reist. Dort macht sie befremdliche Erfahrungen – was die Liebe der Beiden auf eine harte Probe stellt.

In den USA ist diese Warner Brothers Pictures-Produktion vergangene Woche hervorragend gestartet, begleitet von einhellig begeisterten Kritiken und guter Mundpropaganda. An diesem Wochenende wird die Verfilmung des Romans "Crazy Rich Asians" von Kevin Kwan aus dem Jahr 2013 wohl die Charts-Spitze verteidigen. Regisseur John M. Chu ("Die Unfassbaren 2") ist mit einer tollen Schauspielergarde - allesamt asiatischstämmige Akteure, was es seit "Töchter des Himmels" von 1993 (!) nicht mehr gegeben hat - und visueller Brillanz ein geschickter Beitrag zum Subgenre der Rom-Com gelungen.

Unser Kritiker Andreas Köhnemann ist auch voll des Lobes: "Eine gelungene, gut besetzte Mischung aus Liebe, Humor und kulturellen Beobachtungen, die ganz nebenbei Filmgeschichte schreibt."

Hier geht es zu den kompletten Filmstarts

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