Ein Kriminalbeamter (Ricardo Darín) schreibt einen Roman, um mit sich ins Reine zu kommen über einen ungelösten Mordfall vor 25 Jahren und die unerwiderte Liebe zu seiner Vorgesetzten (Soledad Villamil).
Keine Frage, wer Argentinier ist, wird dieses Meisterwerk mit noch mehr Gewinn sehen können, denn der Kriminalfilm voller Symbolik taucht tief in die argentinische Zeitgeschichte ein und widmet sich dem dunklen Kapitel der Militärdiktatur von 1976 bis 1983, derem "dreckigen Krieg" gegen das eigene Volk und dem Schicksal der "Verschwundenen". Aber auch deutsche Zuschauer dürften der unvorhersehbaren und packenden Handlung, der sicheren Regie von Juan Jose Campanella mit einigen grandiosen Kamerakabinettstücken und den faszinierenden Darstellern ein großes Sehvergnügen abgewinnen. Dieser Film kraucht einem langsam unter die Haut und beschäftigt einen noch lange, nachdem der Abspann gelaufen ist.
"El secreto de sus ojos" - "Das Geheimnis in ihren Augen", so der Originaltitel - basiert auf dem Roman "La pregunta de sus ojos" ("Die Frage in ihren Augen") aus dem Jahr 2005 von Eduardo Sacheri, der zusammen mit Campanella auch das Drehbuch schrieb.
Campanella kehrte für diese Produktion aus den USA, wo er für das Fernsehen Folgen von "Dr. House" und "Law & Order" gedreht hatte, in sein Heimatland zurück und tat sich wieder mit Ricardo Darín zusammen, der bereits in seinen drei argentinischen Spielfilmen jeweils die Hauptrolle übernommen hatte.
"El secreto de sus ojos" wurde ein grandioser Erfolg. In Argentinien wurde er 2009 zum zweiterfolgreichsten heimischen Werk aller Zeiten hinter dem Fantasy-Film "Nazareno Cruz y el lobo" aus dem Jahr 1975 und spielte bei Produktionskosten von umgerechnet 2 Millionen Dollar weltweit 34 Millionen Dollar ein.
Nicht weniger als 17 Nominierungen bei den Argentinischen Filmpreisen heimste der Film ein und konnte 13 davon gewinnen, darunter als "Bester Film". Dann der Triumph von Hollywood, wo "El secreto de sus ojos" als "Bester Fremdsprachiger Film" den Oscar erhielt. In London nominierte man ihn für den Britischen Filmpreis.
Kritiker Jason Best urteilte in "Movie Talk": "Die politischen Untertöne sorgen für einen ständigen Sog der Angst und Bedrohung für die Ermittlungen des Helden."
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