Größe spielt doch eine Rolle. Ein Budget von 170 Millionen Dollar und ein Start in massiven 4118 Kinos scheinen "The Meg" nicht nur als meistgezeigten Film Nordamerikas, sondern vor allem bestnachgefragtesten zu positionieren. Ganz einfach als "Jason Statham gegen den Riesenhai" zu vermarkten, könnte der Thriller von Jon Turtletaub ("Last Vegas") nach einem Mega-Start am Freitag, der allein schon die Kassen zum Klang von 16 Millionen Dollar klingeln ließ, am Schluss des Wochenendes über 40 Millionen Dollar einspielen. Analysten waren zunächst von höchstens 23 Millionen Dollar ausgegangen.
Das sind gute Nachrichten für Warner Brothers Pictures, dass sich die mega-teure Produktion doch noch rechnen könnte. Die Kinokassenkrone ist dem Streifen sicher, denn für Platzhirsch "Mission: Impossible - Fallout" sollten am dritten Wochenende nur noch 20 Millionen Dollar drin sein. Da der Tom Cruise-Thriller 507 Kinos abgeben musste, ist er auch nicht länger der meistgespielte Streifen in den Staaten.
Bereits am Mittwoch ist die Komödie "Dog Days" angelaufen. Der Ensemblefilm, dessen prominenteste Namen wohl Vanessa Hudgens und Eva Longoria sind, erzählt von den Begegnungen verschiedener Hundebesitzer. Das zweite Werk von Regisseur Ken Marino nach dem letztjährigen "How to Be a Latin Lover" hat gemischte Kritiken erhalten. Der kleine Verleiher LD Entertainment hat die 10 Millionen Dollar teure Produktion in immerhin 2442 Lichtspielhäuser gebracht, aber mehr als 4 Millionen Dollar am Wochenende sollten nicht drin sein, was wohl nicht für die Top Ten reichen dürfte.
In 2358 Spielorten debutiert "Slender Man". Die Sony-Tochter Screen Gems hat den Horrorfilm über das Internet-Phänomen Slender Man, eine kindstötetende Schreckfigur, ohne große Namen auf dem Plakat für immerhin 28 Millionen Dollar produziert. Angesichts der miesen Kritiken ist es zweifelhaft, ob sich das rechnen wird. Branchenkenner prognostizieren am Premierenwochenende 12 Millionen Dollar für den Streifen des französischen Regisseurs Sylvain White ("Miserere").
Auf die gleiche Summe, aber mit weniger Aufwand in lediglich 1512 Filmtheatern, könnte "BlackkKlansman" kommen - einfach durch schiere Qualität. Seit "Do the Right Thing" von 1991 hat kein Werk für Spike Lee ("Oldboy") so gute Kritiken erhalten. Bei den Filmfestspielen in Cannes gewann das Drama im Mai bereits den Großen Preis der Jury - sozusagen der zweiten Platz hinter dem japanischen "Manbiki kazoku".
Nach Jahren in der cineastischen Wildernis für Lee - die schwachen "Da Sweet Blood of Jesus" von 2014 und "Chi-raq" von 2015 kamen in nur wenige Kinos - markiert diese Focus Features-Produktion auch den breitesten Kinostart für einen Film von Spike seit "Inside Man" von 2006.
Die unglaubliche, aber wahre Geschichte eines afro-amerikanischen Polizisten, der in den Siebzigern den lokalen KuKluxKlan im US-Bundesstaat Colorado infiltrierte und sogar zu dessen Boss aufstieg, basiert auf den Memoiren "Black Klansman" von Ron Stallworth aus dem Jahr 2014, den John David Washington spielt.