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Im Herzen der See - Chris Hemsworth
Im Herzen der See - Chris Hemsworth
© Warner Bros.

TV-Tipps für Sonntag (22.7.): Chris Hemsworth jagt den großen Weißen

Sat1 zeigt FreeTV-Premiere "Im Herzen der See"

Das nasse Element aus dem Jahr 2015 hat am Sonntagabend das Sagen. Sat1 zeigt im Hauptprogramm die FreeTV-Premiere "Im Herzen der See", der die Geschichte erzählt, die Moby Dick zum Mythos machte. RTL2 lässt im Spätprogramm den norwegischen Thriller "The Wave" auf die Bildschirme schwappen.

"Im Herzen der See", Sat1, 20:15 Uhr
Ein gigantischer Wal versenkt 1820 im Pazifik einen Walfänger aus Neuengland.

1820 versenkte ein Pottwal das aus Holz gebaute Walfangsegelschiff "Essex" im Pazifik. Owen Chase, eines der wenigen Besatzungsmitglieder, welches das Unglück überlebte und im Film von Chris Hemsworth dargestellt wird, verarbeitete seine Erlebnisse ein Jahr darauf in dem Buch "Narrative of the Most Extraordinary and Distressing Shipwreck of the Whale-Ship Essex, of Nantucket". Dieses wiederum sollte Hermann Melville zu seinem Roman "Moby Dick" inspirieren.

Im Jahr 2000 veröffentlichte Nathaniel Philbrick "In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex", das in den USA den National Book Award in der Sachbuchsparte gewann. Miramax Films wollten bereits kurz nach Erscheinen des Buches eine Leinwandversion produzieren, die Barry Levinson ("Rain Man") inszenierte sollte. Daraus wurde nichts, und erst gut ein Jahrzehnt später nahmen Warner Brothers Pictures mit einem Budget von 100 Millionen Dollar einen neuen Anlauf.

Ron Howard ("Rush") führte in den Leavesden Studios im englischen Hertfordshire und auf und vor den Kanarischen Inseln La Gomera und Lanzarote Regie. Er schuf einen bewunderswert altmodischen US-Abenteuerfilm, der seine Handlung sorgfältig entwickelt und mit visuellen Schwung auf die Leinwand bannt. Die besondere Tiefe oder den epischen Bogen, nach dem er so klar strebt, erreicht er indes nicht.

"In the Heart of the Sea" erhielt 2015 gemischte Kritiken und ebensolche Zuschauerreaktionen. An den Kinokassen weltweit floppte der Streifen mit lediglich 94 Millionen Dollar Umsatz schwer.

Kritiker Kevin Carr schrieb in "Fat Guys at the Movies": "Die Walmomente sind großartig, aber abseits davon macht der Film zu viel Gebrauch von unnötigen computergenerierten Bildern, was die realen Momente sehr schmälert."



"The Wave", RTL2, 22:35 Uhr
Obwohl angekündigt, ist niemand so recht bereit, als ein Fels über dem norwegischen Urlaubsort Geiranger einstürzt und eine Meter hohe Tsunami-Welle verursacht.

Der norwegische Regisseur Roar Uthaug war ein Fan von US-Katastrophenfilmen wie "Twister" und "Armageddon" und wollte dieses Konzept auf einem heimischen Streifen übertragen. Er nutzte dazu die reale Situation von Erdrutschen, die in den norwegischen Fjorden Flutwellen verursachen können und auch schon haben. 1934 zum Beispiel tötete eine solche Welle in Tjaforden 40 Menschen.

Mit einem Budget von umgerechnet 5,5 Millionen Euro drehte Uthaug den Abenteuerfilm vor Ort im Geiranger-Fjord und in den MediaPro Studios im rumänischen Bukarest. "Bolgen" - so der Originaltitel - überzeugt durch seine guten Schauspieler und seinen erfrischend humanistischen Fokus auf das Geschehen und nutzt Katastrophenfilmklischees ungewöhnlich klug.

Mit 800 000 Zuschauern wurde der Abenteuerfilm 2015 ein großer Erfolg in den norwegischen Kinos und wurde von der norwegischen Filmwirtschaft als Anwärter auf den Academy Award als "Bester fremdsprachiger Film" nach Hollywood geschickt, dort aber nicht nominiert. Aber bei den Norwegischen Filmpreisen gewannen der Film, Spezialeffekte-Designer Lars Erik Hansen und Ton-Designer Christian Schaanning. Nominiert waren zudem Regisseur Roar Uthaug, Kameramann John Christian Rosenlund und Komponist Magnus Beite.

Roar Uthaug erhielt nach diesem künstlerischen und kommerziellen Erfolg - weltweit spielte "Bolgen" umgerechnet rund 13 Millionen Dollar ein - seine erste Hollywood-Regie mit "Tomb Raider".

Kritikerin Wendy Ide urteilte im "Observer": "Der intime Fokus, nebeneinander gestellt mit der verunsichernden Schönheit der Landschaft und der unheimlichen Stille der Nachwirkungen, bringt einen neuen Kniff in das abgedroschene Katastrophenfilmformat."



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