Das Leben des südafrikanischen Freiheitskämpfers Nelson Mandela (Idris Elba) von seiner Kindheit über seine 27 Jahre im Gefängnis bis zu seiner Vereidigung als erster demokratisch gewählter Präsident Südafrikas.
Der südafrikanische Filmproduzent Anant Hareebrun Singh wuchs während des Apartheid-Systems der Rassentrennung zwischen Weißen und Schwarzen auf. Als indischstämmiger Mann verschloss er die Augen nicht vor dem Unrecht, sondern drehte bereits in den Achtzigern, lange vor Ende der Apartheid, erste Spielfilme, welche die Rassentrennung thematisierten. Anfang und Mitte der Neunziger kamen zum Beispiel "Sarafina!" und "Cry, the Beloved Country" heraus, die auch den internationalen Markt bespielten. Schon in den Achtzigern interviewte er den inhaftierten Bürgerrechtler Nelson Mandela. Als dessen Autobiographie "Long Walk to Freedom" 1994 erschien, sicherte sich Singh die Verfilmungsrechte.
Es sollten gut zwei Jahrzehnte vergehen, bis die Leinwandversion des außergewöhnlichen Lebens dieses außergewöhnlichen Mannes erschien. Der englische Regisseur Justin Chadwick ("Tulpenfieber") setzte das Drehbuch von William Nicholson ("Solange ich atme") in Szene.
Während sich manche Spielfilme und Dokumentarfilme mit bestimmten Ereignissen in Mandela's Leben auseinander setzten, deckt dieses britische Drama gut 70 Jahre ab und ist dementsprechend konventionell in seiner filmbiographischen Herangehensweise. Auch sind die Filmemacher arg ehrerbietig gegenüber ihrer Titelfigur, so dass der Streifen selten wirklich Feuer fängt. Aber der englische Darsteller Idris Elba liefert eine beeindruckende Leistung ab, und die inspirierende Kraft dieser wahren Geschichte bewegt in jedem Fall.
"Mandela: Long Walk to Freedom" erhielt 2013 gemischte Kritiken. An den Kinokassen war das umgerechnet 35 Millionen Dollar teure Werk mit einem weltweiten Umsatz von 27 Millionen Dollar ein Flop. Aber immerhin konnte es für das Lied "Ordinary Love" von U2 eine Oscar- und eine Golden Globes-Nominierung erreichen und war bei den Britischen Filmpreisen als "Bester britischer Film" nominiert, unterlag indes "Gravity". Zudem gingen Hauptdarsteller Idris Elba und Komponist Alex Heffes für den Golden Globe im Rennen.
Kritiker Simon Foster schrieb in "Screen Space": "Zu dem Zeitpunkt, als der stoische, gealterte Aktivist den schwankenden Führern des zerbrechenden Apartheid-Regimes entgegen tritt, hat Idris Elba eine gigantische Präsenz erreicht, die jeden Zentimeter des Breitwandbildes ausfüllt."
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