Die deutschen Kinobesitzer wünschen sich wahrscheinlich in die USA, ein Land, in dem im Vergleich zu den hiesigen Landen Milch und Honig in die Kinokassen zu fließen scheinen. Nach einem sowieso schon schwachen Jahr geben das seit Wochen sommerliche Wetter in Kombination mit dem gefürchteten König Fußball den Lichtspielhäusern gerade den Rest. Mutmaßlich sind die Besitzer der Filmtheater und die Verleiher diejenigen gewesen, die über das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft weniger unglücklich waren...
In Nordamerika jagt dagegen ein Rekord den anderen. Mit insgesamt 6 Milliarden Dollar Umsatz liegen die Einnahmen bereits um plus 10 Prozent über dem vergangenen und plus 11 Prozent über 2016, dem bisherigen Rekordjahr. April und Juni brachen Allzeitrekorde; die Wintersaison war die beste aller Zeiten, die Frühjahrssaison die zweitbeste und der Sommer momentan der drittbeste aller Zeiten, mit einem Vorsprung von plus 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In Sachen Zuschauern ist das bisherige Halbjahr mit 675 Millionen verkauften Kinokarten das beste Ergebnis seit 2010, als zum gleichen Zeitpunkt 680 Millionen Besucher ein Ticket lösten.
Die Erfolgeschichte schlägt vor allem für das Haus mit der Maus zu Buche: Der Marktanteil von Walt Disney Studios liegt bei unglaublichen 36 Prozent - bislang galt alles, was über 20 Prozent lag, als respektabel. Universal Pictures, Warner Brothers und 20th Century Fox folgen mit jeweils 11 Prozent...
Während ihr "Black Panther" die 700 Millionen Dollar-Marke quert und "Avengers: Infinity War" mit 675 Millionen Dollar auf dem Fuße folgt, schreibt der Marktführer seine Erfolgsgeschichte derzeit mit "Incredibles 2" beeindruckend fort. Der Animationsstreifen hat gerade die 500 Millionen Dollar-Marke genommen und liegt bei 507 Millionen Dollar. Die Fortsetzung hat damit die andere Pixar-Fortsetzung "Finding Dory" als umsatzstärksten Zeichentrickfilm aller Zeiten überrundet - natürlich auch eine Disney-Produktion.