"Giganten", Arte, 20:15 Uhr
Die dramatische Familienchronik einer reichen Viehzüchtersippe in Texas über zwei Generationen während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der landschaftliche und soziale Strukturen durch Ölfunde zerstört werden.
Was der Roman und die Verfilmung "Gone with the Wind" für den US-Bundesstaat Atlanta ist, stellt der 1952 erschienene Roman "Giant" von Edna Ferber und dessen Kinoadaption aus dem Jahr 1956 für den US-Bundesstaat Texas dar. Obwohl zur Veröffentlichungszeit wegen seiner Thematisierung des Rassismus nicht unumstritten, wurden Roman und Verfilmung Riesenerfolge und bilden so etwas wie eine personalisierte Gesellschaftschronik von Texas ab.
Regisseur George Stevens ("Shane") drehte für 6 Millionen Dollar vor Ort in Texas in der Umgebung der Stadt Marfa und entschied sich, mit drei jungen Akteuren zu arbeiten und diese dann durch Maskenbildnerkunst über den Verlauf der Handlung altern zu lassen: Der 23 Jahre alten Britin Elizabeth Taylor - wegen deren Schwangerschaft mit ihrem zweiten Sohn die Dreharbeiten verschoben werden mussten -, dem 24 Jahre alten James Dean und dem 29 Jahre alten Rock Hudson.
Dean sollte die Premiere der Warner Brothers Pictures-Produktion nicht mehr erleben, da er am 30. September 1955 bei einem Verkehrsunfall starb. Zu jenem Zeitpunkt lief noch die Nachproduktion. Einige von Dean's Dialogen mussten deshalb von dem Schauspielkollegen Nick Adams nachsynchronisiert werden. Dem Streifen bescherte James' früher Tod noch mehr Aufmerksamkeit, galt er doch als die letzte Chance, den Star auf der großen Leinwand zu sehen.
Iszenatorisch überzeugend und schauspielerisch großartig, beeindruckt "Giant" vor allem als eine der bedeutendsten kritischen Selbstreflexionen der jüngeren US-amerikanischen Geschichte. Das Werk wurde ein großer Erfolg bei Kritikern und Zuschauern. Mit 12 Millionen Dollar war "Giant" hinter "The Ten Commandments" und "Around the World in 80 Days" der dritterfolgreichste Film des Jahres in den USA.
Zehn Oscar-Nominierungen folgten: Als "Bester Film", für Regisseur George Stevens, für das Drehbuch, für die Hauptdarsteller James Dean und Rock Hudson, für Nebendarstellerin Mercedes McCambridge, für Komponist Dimitri Tiomkin, für Schnitt, Ausstattung und Kostüme. Lediglich Stevens konnte die Goldstatue entgegen nehmen. Bei den Golden Globes waren der Film und Regisseur Stevens nominiert.
2005 nahm die US-Library of Congress "Giant" in das National Film Registry auf, um es als "kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsames Werk" der Nachwelt zu erhalten.
Ein Zuschauer befindet: "Es bleibt nicht viel über diesen Film zu sagen: Ein Meilenstein des amerikanischen Kinos, der Film von Texas, die Mutter aller Seifenopern. 'Giant' ist zu einem Mythos geworden, der so groß wie die Bedeutung des Titels selbst ist, teilweise wegen seiner monumentalen Größe und teilweise wegen der Legenden um den tragischen Tod von James Dean. George Stevens tat das Richtige, Edna Ferber's Roman, der sonst einen sechsstündigen Streifen ergeben hätte, auf dreieinhalb Stunden zu kondensieren, was die Geschichte meiner Ansicht nach unterhaltsamer als im Buch macht. Die grandiose Musik von Dimitri Tiomkin, die superbe Besetzung und die zugleich komischen und faszinierenden überlebensgroßen Charaktere machen das Werk zu einem wahren Genuss, der sowohl seinem Titel gerecht wird, als auch vor der Zeit bestanden hat."
"Ich steh auf dich", RTL2, 22:40 Uhr
Ein Mann (Mario Casas) kehrt in seine Heimatstadt zurück, was zu Konflikten und auch einer neuen Liebe führt.
2012 erschien diese Fortsetzung zu dem zwei Jahre vorher gelaufenen "Tres metros sobre el cielo" ("Drei Meter über dem Himmel"). Das spanische Drama - im Original "Tengo ganas de ti" - setzt daher schon voraus, dass man die Vorgesichte kennt. Beide spanische Drama basieren auf den Romanen von Federico Moccia; "Tengo ganas de ti" auf dem 2006 erschienenen "Ho voglia di te".
Regisseur Fernando González Molina, der auch den Vorgänger inszeniert hatte, drehte "Tengo ganas de ti" in Barcelona und überzeugt mit diesem anspruchslosen, aber unterhaltsamen Nachfolger, der mit 1,9 Millionen Zuschauern ein großer Erfolg in Spanien wurde. Das Drehbuch von Ramón Salazar wurde für den Spanischen Filmpreis nominiert.
Eine Zuschauerin schreibt: "Ich liebe diesen Film. Kann ich das objektiv erklären und begründen? Nein. Er hat einfach einen solch großen Eindruck hinterlassen, dass ich ihn immer wieder sehen und sehen will. Das Drama, die Romantik, die Schauspieler, das Flirten, die Traurigkeit - einfach eine Achterbahn der Gefühle."
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