In den USA und Kanada spielt die Fußballweltmeisterschaft keine Rolle, zumal beide Nationen sich auch nicht für Russland haben qualifizieren können. Daher hinderte auch nichts das Publikum am Kinobesuch - und das macht sich bemerkbar! Der Neustart "Incredibles 2" legte mit 182 Millionen Dollar einen Rekordstart für einen Animationsstreifen hin und trug die Top Twelve zu insgesamt 258 Millionen Dollar. Das ist deutlich mehr als am Vorjahreswochenende, als Pixar-Kollege "Cars 3" mit 53 Millionen Dollar auf dem Premiumplatz Premiere feierte.
Gold
Mit solch einem Traumstart hatte kaum jemand gerechnet, und das Traumjahr für Walt Disney Studios geht weiter. Obwohl inzwischen 14 Jahre zwischen dem Original und der Fortsetzung liegen, scheint das den Appetit des Familienpublikums auf "Incredibles 2" nicht geschmälert zu haben, im Gegenteil. 182 Millionen Dollar bedeuten das beste Ergebnis aller Zeiten für einen Animationsstreifen, denn damit löst das 200 Millionen Dollar teure Brad Bird-Werk "Finding Dory" ab, der vor zwei Jahren 135 Millionen Dollar zum Debut verzeichnete. Die 182 Millionen Dollar sind zugleich der beste Start aller Zeiten überhaupt.
Nun scheint ein Ergebnis von über 500 Millionen Dollar realistisch, zumal neben den exzellenten Kritiken auch die Mundpropaganda hervorragend ist. Das wäre ebenso ein Rekord für einen Zeichentrickfilm, der ebenfalls - noch - von "Finding Dory" und dessen 486 Millionen Dollar gehalten wird. Sowieso gehören neun der zehn Startrekorde jetzt den Disney-Studios - nur Universal Pictures haben sich mit ihrem "Jurassic Word" dazwischen geschmuggelt.
Mit den massiven 4410 Kinos, welche die Fortsetzung zeigen, hat "Incredibles 2" den Disney-Kollegen "Solo: A Star Wars Story" als meistgezeigten Film Nordamerikas abgelöst.
Silber
Mit minus 54 Prozent verliert "Ocean's 8" nicht nur empfindlich viele Zuschauer im Vergleich zum Premierenwochenende, sondern auch klar die Tabellenführung bereits am zweiten Wochenende. Der Kriminalfilm mit Sandra Bullock erreicht 19 Millionen Dollar in unverändert 4145 Lichtspielhäusern. Die 70 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Produktion steht nach zehn Tagen bei 78 Millionen Dollar.
Bronze
Der dritte Rang geht wieder an einen Neustarter. "Tag" ("Catch Me!") ist den Besuchern maue 15 Millionen Dollar wert gewesen. Die 28 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Komödie mit Ed Helms steht auf 3382 Spielplänen.
Die Neuen
"Superfly", die Neuverfilmung des gleichnamigen Kriminalfilms aus dem Jahr 1972, enttäuscht als Fünfter mit lediglich 9 Millionen Dollar. Die 16 Millionen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion mit Trevor Jackson wird von 2220 Spielorten gezeigt.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Solo: A Star Wars Story" (4. Woche / bisher insgesamt 193 Millionen Dollar); Sechster ist "Deadpool 2" (5. Woche / 294 Mio.); Siebter ist der Toni Collette-Horrorfilm "Hereditary" (2. Woche / 27 Mio.); Achter ist "Avengers: Infinity War" (8. Woche / 664 Mio.); Neunter ist der Sam Claflin-Abenteuerfilm "Adrift" ("Die Farbe des Horizonts" / 3. Woche / 27 Mio.) und Zehnter schließlich die Diane Keaton-Komödie "Book Club" (5. Woche / 62 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Die vielen prominenten Namen in der Besetzungsliste - Jodie Foster, Jeff Goldblum und Zachary Quinto - haben "Hotel Artemis" nicht vor einem üblen Flop bewahren können. Die 15 Millionen Dollar teure Global Road Entertainment-Produktion kommt auf nur 6 Millionen Dollar und ist bereits am zweiten Wochenende Box Office-Geschichte.
Etwas besser ergeht es "Upgrade", ein weiteres Werk aus der Fließbandproduktion von Produzent Jason Blum, dessen Werke dank reiner Produktionskosten von jeweils bloß 5 Millionen Dollar schnell die schwarzen Zahlen erreichen. Doch für diesen Thriller mit Logan Marshall-Green wird selbst diese geringe Hürde mit den kümmerlichen 11 Millionen Dollar Umsatz nach Abzug von Marketing- und Verleihkosten zu hoch gewesen sein. Die BH Tilt-Produktion verschwindet am dritten Wochenende vom Top Ten-Radar.
Der "Ehemann-Fluch" bleibt für Melissa McCarthy bestehen. Nicht nur, dass sämtliche Streifen, die ihr Gatte Ben Falcone mit der Aktrice inszeniert hat, hinter den künstlerischen und kommerziellen Ergebnissen der Werke zurück bleiben, bei denen Paul Feig Regie geführt hat; mit "Life of the Party" ist nun auch das mit Abstand schwächste Ergebnis für McCarthy heraus gesprungen. 52 Millionen Dollar sind immer noch ein mäßiger Erfolg bei Produktionskosten von 30 Millionen Dollar für New Line Cinema, liegen aber unter dem bisherigen Negativergebnis von "The Boss" und dessen 63 Millionen Dollar vor zwei Jahren. Am sechsten Wochenende ist Charts-Schluss für die Komödie.