Die nordamerikanischen Kinobesitzer mussten ein schwaches Wochenende verkraften. Statt dass "Solo: A Star Wars Story" die Säle füllte, ging der sowieso schon unter Erwartungen gestartete "Star Wars"-Ableger am zweiten Wochenende in den Sinkflug. Dazu kamen drei schwache Neustarter, und schon war das Rezept fertig für ein enttäuschendes Wochenende mit nur 100 Millionen Dollar Umsatz durch die Top Twelve. Ein Jahr zuvor hatte allein "Wonder Woman" mit Gal Gadot beim Debut an der Spitze mit 103 Millionen Dollar mehr eingespielt und die Top Twelve auf 180 Millionen Dollar gebracht.
Gold
Mit einem Besuchereinbruch von minus 65 Prozent gegenüber dem Premierenwochenende kommt "Solo: A Star Wars Story" auf lediglich 29 Millionen Dollar und dürfte damit den von allen einkalkulierten Hattrick an der Tabellenspitze verfehlen, wenn am kommenden Wochenende "Ocean's 8" startet. Noch deutlicher wird das vergleichsweise schwache Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der Alden Ehrenreich-Streifen wohl nicht mal die Premierenwochenendergebnisse von "Star Wars - The Force Awakens" von 248 Millionen Dollar und "Star Wars - The Last Jedi" von 220 Millionen Dollar in seiner Gesamtspielzeit erreichen wird. Derzeit steht die 250 Millionen Dollar teure Walt Disney Studios-Produktion bei insgesamt 149 Millionen Dollar nach zehn Tagen. Mit unverändert 4381 Filmtheatern bleibt der Science Fiction-Film der meistgespielte Streifen Nordamerikas.
Silber
"Deadpool 2" behauptete sich an seinem dritten Wochenende mit einem Umsatzrückgang von gemäßigten minus 46 Prozent besser und verkaufte Karten im Wert von 23 Millionen Dollar. 188 Kinos nahmen den Fantasy-Film mit Ryan Reynolds aus dem Programm, so dass er jetzt noch in 4161 Lichtspielhäusern zu sehen ist. Insgesamt hat die 110 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion bis jetzt 254 Millionen Dollar verbucht. Einem dritten Teil steht von daher nichts im Wege, zumal es international mit 343 Millionen Dollar noch besser läuft.
Bronze
Der erste der drei Debutanten erreicht mit schwachen 11 Millionen Dollar den dritten Platz. "Adrift" ("Die Farbe des Horizonts") mit Shailene Woodley startete in 3015 Spielorten. STX Entertainment haben 35 Millionen Dollar in den Abenteuerfilm investiert.
Die Neuen
Ein weiterer Streifen vom Fließband der Blumhouse Productions, und da ist das magere Premierenergebnis von 4 Millionen Dollar für "Upgrade" auch gar nicht so wild, denn die Produktionen von Produzent Jason Blume kosten traditionell nur um die 5 Millionen Dollar. Der von BH Tilt in bloß 1457 verliehene Thriller mit Logan Marshall-Green ist wenig beworben worden und hielt auch so seine Zusatzkosten im Marketing gering. Platz sechs ist das Resultat.
Katastrophal ist das Debut für "Action Point", der mit nur 2 Millionen Dollar eins der schwächsten Premierenergebnisse aller Zeiten für ein Werk hinnehmen muss, dass in über 2000 Spielstätten angelaufen ist. 2032 Kinos haben die Johnny Knoxville-Komödie im Programm, die nur als Neunter ins Ziel eingelaufen ist. Bei 19 Millionen Dollar Produktionskosten trifft dieser Flop Paramount Pictures schon härter.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Avengers: Infinity War" (6. Woche / insgesamt 643 Millionen Dollar); Fünfter ist die Jane Fonda-Komödie "Book Club" (3. Woche / 47 Mio.); Siebter ist die Melissa McCarthy-Komödie "Life of a Party" (4. Woche / 46 Mio.); Achter ist der Gabrielle Union-Thriller "Breaking In" (4. Woche / 41 Mio.) und Zehnter schließlich die Eugenio Derbez-Komödie "Overboard" (5. Woche / 45 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
"Show Dogs" ging schnell die Charts-Puste aus. Das Will Arnett-Werk mit den sprechenden Hunden erzielt in drei Wochen lediglich 14 Millionen Dollar. Einziger Trost für Global Road: Die Komödie hat nur 6 Millionen Dollar gekostet.
Ein toller Erfolg ist "A Quiet Place" geworden. Ungewöhnlich viele Eintrittskarten für einen Horrorfilm sind in den neun Wochen über die Kinotheken gegangen. 17 Millionen Dollar haben Paramount Pictures investiert, bei 183 Millionen Dollar verabschiedet sich der John Krasinski-Streifen aus den Top Ten.
"Rampage" ist mit 95 Millionen Dollar in acht Wochen ein mäßiger Erfolg geworden. Der Abenteuerfilm hat Warner Brothers Pictures immerhin allein 120 Millionen Dollar an Produktionsbudget gekostet. Hinter dem vergleichbaren "San Andreas", einem anderen Action-Kracher mit Dwayne Johnson, der vor drei Jahren 155 Millionen Dollar erlöste, bleibt "Rampage" weit zurück. Big Meets Bigger - aber nur auf der Leinwand.