"Vergessene Welt - Jurassic Park", RTL2, 20:15 Uhr Ein Wissenschaftler-Team wird zu einer zweiten Insel des Jurassic Park-Komplexes in Mittelamerika geschickt, um zu verhindern, dass eine Firma die dortigen Dinosaurier einfängt und in die USA verschifft.
Weder hatten Michael Crichton, der Autor von "Jurassic Park", noch Steven Spielberg ("Saving Private Ryan"), der Regisseur der Verfilmung, vor, jeweils Fortsetzungen zu schreiben beziehungsweise zu inszenieren, aber der gigantische Erfolg von Spielberg's "Jurassic Park" 1993 änderte dies. Crichton veröffentlichte zwei Jahre später mit "The Lost World" seine erste echte Fortsetzung; parallel bereitete Spielberg seine ebenfalls erste echte Fortsetzung vor. Dabei übernahmen er und Drehbuchautor David Koepp ("The Mummy") nur wenige Motive aus dem Roman, sondern reicherten ihre eigenen Ideen wie dem über einem Abhang hängenden Anhänger mit Szenen aus dem ersten Roman an, die in der Kinoadaption keine Verwendung gefunden hatten, und ergänzten dies mit einem an "King Kong" erinnernden Finale, als die Dinosaurier durch San Diego trampeln.
Aus "Jurassic Park" kehrten nur Jeff Goldblum und in einem Gastauftritt Richard Attenborough zurück. Im Vordergrund standen aber sowieso die Dinosaurier, die wesentlich mehr als noch vor vier Jahren durch den Computer und weniger durch praktische Effekte zum Leben erweckt wurden. Das Spezialeffekte-Team demonstrierte, welchen neuerlichen Quantensprung die CGI-Effekte in dieser kurzen Zeitspanne getan hatten. Gefilmt wurde die 73 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion hauptsächlich in Kalifornien und für die Strandszene zu Beginn auf Hawaii, wo auch der erste Teil gedreht worden war.
Neben der staunenswerten technischen Realisierung dieses Horrorfilms, der düsterer und vor allem fast non-stop Action-haltiger als "Jurassic Park" ist, zeigte sich aber auch, wie schwierig es sein kann, eine inhaltlich wirklich packende Fortsetzung zu schaffen - an das Original kommt "The Lost World: Jurassic Park" um Meilen nicht heran, wie dann auch die nur gemischten Kritiken und reservierten Zuschauermeinungen zeigen sollten.
Das änderte 1997 nichts an dem - auch durch eine entsprechende Marketing-Welle befeuerten - Riesenerfolg an den Kinokassen. Zwar blieb die Fortsetzung hinter dem Original zurück, aber mit weltweit 618 Millionen Dollar wurde sie zum zweiten Sieger hinter dem Giganten "Titanic". Die Visuellen Effekte wurden für den Academy Award nominiert.
Eine Zuschauerin lobt: "Ein düsterer, schnittigerer Film als das Original, mit einer fiesen Ader, der ein Spektakel ohnegleichen bietet, ohne seine Wurzeln als intelligenter SciFi-Thriller mit einer Menge Herz zu vergessen. Die Besetzung ist mit Julianne Moore und Pete Postlethwaite stärker als im ersten Film. Steven Spielberg holt einige seiner besten Tricks aus der Kiste und bietet einige seiner publikumswirksamsten Szenen auf, darunter die mit dem über dem Abgrund baumelnden Trailer, die man gesehen haben muss, um es glauben zu können. Wenn auch einige das Finale in San Diego nicht gemocht haben, ist doch auch dieses ein großer, böser Spaß."
"Familie Jones - Zu perfekt, um wahr zu sein", ARD, 00:55 Uhr
Eine scheinbar perfekte Familie (Demi Moore, David Duchovny, Amber Heard und Benjamin Hollingsworth) zieht in eine Vorortsiedlung, um dort eine von den Nachbarn geheim gehaltene Agenda durchzuziehen.
"Keeping up with the Joneses" lautet eine Redewendung in den USA, die thematisiert, dass manche Menschen sich in ihrem Streben nach Besitz und Statussymbolen an ihren Nachbarn, der sprichwörtlichen Durchschnittsfamilie Jones, orientieren. Hat ein Nachbar einen tollen neuen Grill, steht er Tage später auch im Garten eines anderen. Trägt eine Nachbarin ein neues Kleid, taucht es Tage später bei einer anderen auf.
Dieses US-Drama von Regiedebutant und Drehbuchautor Derrick Borte treibt diesen Umstand auf seine kapitalistisch-logische Spitze. Er verfolgt seine subversive Grundannahme dabei nicht so konsequent, wie es vielleicht wünschensert gewesen wäre, aber die zeitgemäße Satire der Konsumentenkultur und die starken Leistungen von Demi Moore und David Duchovny machen die im US-Bundesstaat Georgia gedrehte Independent-Produktion sehenswert.
Der 10 Millionen Dollar teure "The Joneses" kam 2009 trotz immerhin gemischter Kritiken in den USA nur in wenige Kinos und spielte dementsprechend weltweit bloß 7 Millionen Dollar ein. In Deutschland sah er nie das Licht der Leinwand, sondern feierte seine Premiere 2011 lediglich auf Disc. Die ARD zeigt den Streifen heute Abend als FreeTV-Premiere.
Kritiker Nigel Floyd urteilte in "Film4": "Dann und wann schlüpft ein kleiner, intelligenter und zum Nachdenken anregender Film durch die Netze Hollywoods und regt zu der Frage an: Wie konnte das jemals gedreht werden?"
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