Auch wenn "Solo: A Star Wars Story" am vergangenen Wochenende mit 84 Millionen Dollar zur Premiere deutlich unter den Erwartungen blieb, ist der Walt Disney Studios-Produktion ein zweites Wochenende an der Charts-Spitze vergönnt, denn die drei Neustarts fallen nicht gerade in die Kategorie "Straßenfeger". Analysten erwarten bis zu 55 Millionen Dollar für den Alden Ehrenreich-Streifen, was locker zur Titelverteidigung reichen sollte.
Denn im besten Falle erwarten die Branchenkenner jeweils bis zu 13 Millionen Dollar für die Debutanten "Adrift" ("Die Farbe des Horizonts") und "Action Point", was wohl höchstens zu Bronze noch hinter dem zwei Wochen alten "Deadpool 2" reichen dürfte.
3015 Kinos präsentieren "Adrift", der eine wahre Begebenheit eines von Shailene Woodley und Sam Claflin gespielten Paars erzählt, das auf einem Segelreise auf dem Pazifik in einen Hurricane geriet und dessen Boot zerstört wurde. Ohne Lebensmittel, mit wenig Ausrüstung und verletzt kämpften sie ums Überleben. Ja, das kling ziemlich nach der Wasserversion von "The Mountain Between Us" ("Zwischen zwei Leben"), in welchen sich Kate Winslet und Idris Elba letztes Jahr durch Eis und Schnee kämpfen mussten und den die Amerikaner auch schon nicht sehen wollten. Die 35 Millionen Dollar teure STX Entertainment-Produktion des isländischen Regisseurs Baltasar Kormákur ("Everest") hat positive Kritiken erhalten, aber das Interesse an dem Abenteuerfilm scheint nicht besonders groß.
Fünf Jahre nach "Bad Grandpa" kehrt Johnny Knoxville mit "Action Point" auf die Leinwände zurück. Anders als jener oder die "Jackass"-Filme ist dies aber eine konventionelle Komödie über einen Freizeitparkbesitzer, der seinen Themenpark mit besonders gefährlichen und verantwortungslosen Attraktionen bestückt. Regisseur Tim Kirky, der seit seinem Regiedebut "The Blind Spot" vor 15 Jahren ausschließlich für das Fernsehen gearbeitet hat, standen 19 Millionen Dollar für seine Komödie zur Verfügung. Branchenkenner rechnen nun mit den erwähnten bestenfalls 13 Millionen Dollar. Da Paramount Pictures ihre Produktion, die sie in 2032 Lichtspielhäuser verleihen, vorab nicht der Presse gezeigt haben, scheinen sie von der Qualität des Streifens selbst nicht besonders überzeugt zu sein.
Als Dritter im Bunde feiert "Upgrade" sein Debut in gerade mal 1457 Spielorten. Ausgerechnet die kleinste der drei Premieren hat die besten Kritiken erhalten. Ein weiterer Vertreter vom Fließband der Blumhouse Productions, die gerade "Truth or Dare" auf die Leinwände gebracht haben, hat der Thriller des Australiers Leigh Whannell ("Insidious: Chapter 3") gerade mal die üblichen höchstens 5 Millionen Dollar gekostet, die Produzent Jason Blum für seine Werke springen lässt. Mehr als 3 Millionen Dollar erwartet man für den Streifen ohne Stars, den BH Tilt in die Filmtheater bringt, zum Auftakt nicht.