Stark gestartet, aber das Momentum nicht mit bis zum Sonntag aufrecht erhalten. Für einen neuen Rekord hat es für "Deadpool 2" nicht gereicht, aber die Stärke des neuen Spitzenreiters hat zusammen mit der des alten, "Avengers: Infinity War", für ein sehr gutes Kinowochenende in Nordamerika gesorgt - trotz der schwachen Mitstarter "Book Club" und "Show Dogs". Insgesamt setzten die Top Twelve rund 200 Millionen Dollar um, deutlich mehr als am Vorjahreswochenende. Damals kamen etwa 120 Millionen Dollar zusammen, als "Alien: Covenant" mit Katherine Waterston und 36 Millionen Dollar auf dem Premiumplatz einstieg.
Gold
Eine Marvel-Comic-Verfilmung ersetzt die nächste an der Spitze der amerikanischen und kanadischen Charts. "Deadpool 2" hat wie erwartet den Giganten "Avengers: Infinity War" entthront. Aber setzt jetzt nach Wochen der Dominanz durch jenen und "Black Panther" eine gewisse Superhelden-Müdigkeit ein? Obwohl die Kritiken gut und die Mundpropaganda positiv sind, kann "Deadpool 2" das Startresultat seines Vorgängers von 132 Millionen Dollar nicht übertreffen, obwohl jener vor zwei Jahren im Februar und damit in einer schwächeren Kinozeit Premiere feierte.
125 Millionen Dollar reichen für Rang zwei in der Allzeitliste der erfolgreichsten mit "R" ("Restricted"), also für Jugendliche ohne Erwachsenenbegleitung nicht freigegebenen Werke. Dabei hatte es für den Fantasy-Film zu Beginn des Wochenendes noch nach Rekordkurs ausgesehen, denn die 18 Millionen Dollar aus den Vorpremieren am Donnerstagabend waren ein neuer "R"-Rekord, ebenso wie das Freitagsergebnis von 53 Millionen Dollar. Doch das Tempo dieses Kartenverkaufs konnte der Ryan Reynolds-Streifen nicht halten. Dabei hatten 20th Century Fox das Ihrige getan und die 110 Millionen Dollar teure Produktion mit der für einen mit "R" freigegebenen Film in die Rekordzahl von 4349 Lichtspielhäuser verliehen.
Silber
Natürlich musste "Avengers: Infinity War" vor seiner vierten Woche Spielorte abtreten. Doch angesichts der minus 472 Filmtheater, mit denen die Walt Disney Studios-Produktion auch den Titel als meistgezeigter Film Nordamerikas an "Deadpool 2" abtrat, ist der Umsatzrückgang im Wochenvergleich von minus 52 Prozent noch erstaunlich moderat. Der nach Umsatz gerechnet inzwischen achterfolgreichste Film der USA zieht immer noch. Am Wochenende reichte es zu beachtlichen 29 Millionen Dollar in 4002 Kinos. Das Gesamtergebnis für den 400 Millionen Dollar teuren Fantasy-Film schraubt sich auf insgesamt 596 Millionen Dollar hoch.
Bronze
Der zweite Debutant "Book Club" erlöste 13 Millionen Dollar. Die Komödie mit Diane Keaton stand auf den Spielplänen von 2781 Lichtspielhäusern, die sich nur mäßig füllten. Paramount Pictures haben lediglich 10 Millionen Dollar an Produktionskosten investiert, so dass sich ein möglicher Misserfolg nicht allzu schwer wiegend bemerkbar machen sollte.
Richtig mies kam "Show Dogs" aus dem Gatter. Die Komödie mit Will Arnett und sprechenden Hunden ist momentan der einzige Kandidat für einen Familienausflug in die Kinosäle, aber offensichtlich waren die schlechten Kritiken doch bis zu den Erziehungsberechtigten vorgedrungen. Bloß 6 Millionen Dollar lassen die Global Road-Produktion, die in 3212 Spielstätten zu sehen ist, lediglich auf Rang sechs aufschlagen.
Auf den Plätzen
Vierter ist die Melissa McCarthy-Komödie "Life of the Party" (2. Woche / bisher insgesamt 31 Millionen Dollar); Fünfter ist der Gabrielle Union-Thriller "Breaking In" (2. Woche / 29 Mio.); Siebter ist die Eugenio Derbez-Komödie "Overboard" (3. Woche / 37 Mio.); Achter ist "A Quiet Place" (7. Woche / 176 Mio.); Neunter ist "Rampage" (6. Woche / 92 Mio.) und Zehnter schließlich "I Feel Pretty" (5. Woche / 46 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Die zweite Zusammenarbeit von Regisseur Jason Reitman und Hauptdarstellerin Charlize Theron nach "Young Adult" hat trotz guter Kritiken nicht ihr Publikum gefunden. Das Drama "Tully" kommt auf nur 8 Millionen Dollar. Die Focus Features-Produktion verschwindet schon am dritten Wochenende wieder aus den Charts.
Ganz anders sieht das bei "Black Panther" aus, der ein Giga-Erfolg geworden ist. Hier ist erst am 14. Wochenende, also nach über drei Monaten, Charts-Schluss. Bis jetzt hat der 200 Millionen Dollar teure Fantasy-Film mit Chadwick Boseman 698 Millionen Dollar eingebracht. Die Walt Disney Studios-Produktion hat also noch die Chance, als dritter Film nach "Star Wars: The Force Awakens" und "Avatar" die 700 Millionen Dollar-Marke zu überwinden.
"Blockers" ("Der Sex Pakt") ist mit 59 Millionen Dollar ein solider Erfolg geworden. Die Universal Pictures-Produktion hat 21 Millionen Dollar gekostet. Die Leslie Mann-Komödie ist am siebten Wochenende aus den Top Ten verdrängt worden.