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Findet Nemo
Findet Nemo
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

TV-Tipps für Samstag (19.5.): Pixar geht ein Clownfisch verloren

Sat1 zeigt Meisterwerk "Findet Nemo"

Ein Muss für die ganze Familie ist am Samstagabend das Sat1-Hauptprogramm, in dem das Disney-Meisterwerk "Findet Nemo" zu sehen ist. Definitiv dann nur für Erwachsene ist der Independent-Horrorfilm "Cube", den RTL2 im Spätprogramm ausstrahlt.

"Findet Nemo", Sat1, 20:15 Uhr

Nachdem sein Sohn (gesprochen von Dominic Redl) im Great Barrier Reef gefangen und nach Sydney in ein Aquarium überführt worden ist, macht sich ein ängstlicher Clownfisch (gesprochen von Christian Tramitz) auf, ihn wieder nach Hause zu holen.

Das Wasser ist ein verzwicktes Element für Filmemacher. Das gilt auch für Animationskünstler. Dem waren sich die Filmemacher bei Pixar Animation Studios durchaus bewusst, und sie begegneten der Herausforderung, Wasser und das Meer auf der Leinwand realistisch, aber dennoch angemessen stilisiert-mächenhaft für einen computeranimierten Animationsstreifen darzustellen, mit einem enormen Aufwand an Vorbereitung und Rechenleistung.

Die Vorproduktion für "Finding Nemo" begann bereits 1997. Das Team um Regisseur und Drehbuchautor Andrew Stanton ("Finding Dory") und Regisseur Lee Unkirch ("Coco") arbeitete sich in die Meeresbiologie ein, lernte in Aquarien Fischsorten kennen und studierte dort ihre Bewegungen, tauchte vor Hawaii und lud einen Fischkundler in das Studio ein, um weitere Informationen zu erfahren.

Die passende Darstellung des Meeres benötigte einige Anläufe und verlängerte die Produktionszeit des eigentlich für 2002 vorgesehenen Films, dessen Budget von 90 auf 94 Millionen Dollar erhöht werden musste. Aber die Mühen waren nicht vergebens - Stanton, Unkirch und ihrer Pixar-Truppe gelang ein Meisterwerk, stimmig bis in kleinste Einzelheiten, Atem beraubend schön anzuschauen in seiner Detaildichte an Fischen, Schauplätzen und Meerespflanzen sowie bewegend durch die herausragenden und nuancierten Leistungen der Stimmkünstler um Albert Brooks und Ellen DeGeneres.

Dieses Glanzstück wussten 2003 auch die Kritiker mit durchgehend guten Besprechungen und die Zuschauer zu würdigen. Weltweit stürmten Familien die Kinos und machten die Walt Disney Studios-Produktion mit 940 Millionen Dollar Umsatz zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres hinter "The Lord of the Rings: The Return of the King" und zum erfolgreichsten Disney-Zeichentrickfilm aller Zeiten vor "The Lion King" von 1993. Damit endete die Geldlawine nicht: "Finding Nemo" wurde zu einer der bestverkauften Discs aller Zeiten, kam als Videospiel heraus und wurde zu einer Attraktion in den Disney-Freizeitparks auf der ganzen Welt. 2012 wurde die Produktion in 3D konvertiert und nochmals in die Kinos gebracht; vier Jahre später folgte die Fortsetzung "Finding Dory", die mit einem Umsatz von 1,0 Milliarde Dollar ein ebenfalls gigantischer Erfolg werden sollte.

Hinzu kamen noch die Ehrungen durch Industrie und Presse. "Finding Nemo" gewann den Academy Award als "Bester Animationsfilm" und war nominiert für das Drehbuch, für die Musik von Thomas Newman und den Tonschnitt. Bei den Golden Globes war der Film nominiert und bei den Britischen Filmpreisen das Drehbuch.

Eine Zuschauerin schwärmt: "Ich bin nicht mal ein Disney-Fan, aber dieser Streifen gehört zu meinen Lieblingsfilmen. Er ist einfach gesagt ein wunderschöner Film. Hier kommt alles perfekt zusammen: Die Szenen, die Musik, die Farben, die Stimmen, die Beziehungen zwischen den Figuren und die Sprüche. Es ist zeitgleich witzig und zärtlich. Disney haben den Ruf, die einfachen Knöpfe für Sentimentalität zu drücken. Wir sind heutzutage als Publikum viel zynischer geworden, und dennoch schafft es das Werk, unsere schwerer zu erreichenden Knöpfe für Sentimentalität zu drücken. Ich liebe den Film, weil er nicht nur lustig und schön anzuschauen ist, sondern weil er mich in seine Welt hineingezogen und mich zur Anteilnahme bewegt hat. Für einige Minuten fühlte ich, wie die Magie, die ich als Kind erlebt habe, zurückkam."



"Cube", RTL2, 22:30 Uhr
Sechs völlig einander Fremde (Maurice Dean Wint, Nicole de Boer, Nicky Guadagni, David Hewlett, Andrew Miller und Wayne Robson) finden sich in einem scheinbar endlosen Labyrinth aus Würfeln wieder, das tödliche Fallen enthält.

Obwohl dieser kanadische Horrorfilm 1997 als Independent-Produktion weltweit in nur wenige Kinos gelangte - in Nordamerka waren es zum Beispiel gerade mal 24 - und mit den bescheidenen 565 000 Dollar weltweit sein noch bescheideneres Budget von 350 000 Dollar nur knapp übertraf, konnte er auf einigen Filmfestivals reüssieren und sich eine treue Fan-Basis im Science Fiction- und Horror-Lager sichern, die dem Werk einen Kultstatus verschaffte, so dass 2002 und 2004 sogar noch zwei Fortsetzungen folgen sollten. Die Kritiker indes spaltete das Werk.

Das Erfolgsgeheimnis liegt in der einfachen Idee, die von Regisseur und Drehbuchautor Vincenzo Natali ("Splice") als reizvolles, spannendes und radikales Kinoexperiment im Stil einer "Twilight Zone"-Folge realisiert wurde. Die surreale Atmosphäre, die Kafkaeske Ausgangssituation und der Handlungsort der als Würfel gestalteten Räume machen "Cube" zu einem unverwechselbaren Werk.

Ursprünglich hatte Natali ausladendere Ideen für die Handlung, die auch Szenen außerhalb der Würfel gezeigt hätte. Doch Mitautor André Bijelic überzeugte den Filmmacher, die Geschichte so simpel wie möglich zu halten: Sechs Fremde kämpfen in Würfeln ums Überleben. Um für seinen Film Investoren zu finden, drehte Vincenzo zunächst einen Kurzfilm namens "Elevated", der in einem Fahrstuhl spielte und eine Idee davon vermitteln sollte, wie "Cube" später aussehen sollte. Diese Taktik ging auf.

Gedreht wurde in einem Studio in Toronto auf einer Bühne von 4,30 mal 4,30 Metern. Die unterschiedlichen Würfel entstanden dabei nur durch verschiebbare Paneele.

Ein Zuschauer befindet: "Das Konzept dieses Films geht über alles hinaus, was ich bis jetzt gesehen habe. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann alle im Kino nach dem Ende der Vorstellung miteinander über das diskutierten, was sie eben gesehen haben."



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