Ein Vietnam-Kriegsveteran (Sylvester Stallone) wird von einem tyrannischen Sheriff (Brian Dennehy) und seinen Deputies in die Wälder verflogt, wo er seine Kampfkünste anwenden muss, um zu überleben.
Das Wort "Rambo" hat sogar Eingang in den Duden gefunden, wo es als Synonym für einen "brutalen männlichen Typ" und "Kraftprotz" beschrieben wird. Es ist weniger diesem ersten Teil, in dem die Figur des John Rambo 1982 das erste Mal auf der Leinwand auftauchte, denn den zunehmend absurder, brutaler und hurrapatriotischen Fortsetzungen zu verdanken, dass Rambo einen so schlechten Ruf erhielt und sich Sylvester Stallone im "Aktuellen Sportstudio" 1993, als er für "Cliffhanger" Werbung machte, sogar vor Moderator Michael Steinbrecher für "Rambo III" rechtfertigen musste.
"First Blood" - so der Originaltitel - zeigt eine differenziert gezeichnete, zerrissene Hauptfigur und ist viel düsterer und feinfühliger als die Fortsetzungen. Und nicht zuletzt ist er ein spannendes, hartes und perfekt inszeniertes Überlebensabenteuer, das den Hauptdarsteller in bestechender schauspielerischer und physischer Form zeigt.
Der kanadische Regisseur Ted Kotcheff hatte den gleichnamigen Roman von David Morrell aus dem Jahr 1972 schon Mitte der Siebziger verfilmen wollen, aber die Produktionsgesellschaften winkten ab. Sie hielten eine solch freudlose Geschichte über den gerade geendeten ungeliebten Vietnam-Krieg dem Publikum nicht für vermittelbar. Erst als Stallone an Bord kam, stellten Orion Pictures ein 15 Millionen Dollar hohes Budget zur Verfügung.
Neben Sylvester engagierte man Kirk Douglas für die Rolle von Rambo's Mentoren. Allerdings verließ er die Produktion schon vor Beginn der Dreharbeiten im Disput über das Drehbuch, das anders als die Romanvorlage endete, womit Douglas nicht einverstanden war. An seiner Statt übernahm Richard Crenna den Part. Für die Änderung der Handlung war auch Stallone verantwortlich, der das Skript von Michael Kozoll und William Sackheim mehrmals überarbeitete. Er sorgte dafür, dass Rambo mehr als Opfer der Gesellschaft und des Staates, die sich keinen Deut um die Kriegsheimkehrer scheren, denn als Täter gezeigt wird. Darüber hinaus wartet das Drehbuch mit einigen interessanten Ansätzen zur Aufarbeitung der jüngsten US-Vergangenheit auf, die man insbesondere als Europäer aber nicht immer nachvollziehen muss.
Gedreht wurde in der kanadischen Provinz Britsh Columbia. Sylvester absolvierte viele Stunts selbst, wobei er sich vier Rippen brach und Verletzungen an seiner rechten Hand zuzog.
Die Mühen lohnten sich. Zwar waren die Kritiken nur gemischt, aber die Zuschauer strömten in die Kinos. Weltweit spielte "First Blood" 125 Millionen Dollar ein und wurde ein großer Erfolg. Drei Wochen hintereinander stand der Streifen an der Spitze der US-Charts und schaffte das bis dahin beste Oktober-Premierenwochenende. Heute genießt das Werk auch bei den Kritikern Wertschätzung. Die zweifelhaften Fortsetzungen haben das Original dabei sicherlich retrospektiv in ein besseres Licht gerückt. Inzwischen gibt es nicht nur die drei Fortsetzungen, in denen Stallone wieder die Hauptrolle übernahm und am Drehbuch mitwirkte, sondern auch eine Zeichentrickserie, Comics, Romane und ein Bollywood-Remake.
Ein Zuschauer schwärmt: "Auch wenn Film und Roman in mancher Hinsicht äußerst verschieden sind - vom Ende ganz zu schweigen -, sind beide packend, voller Action und sehr unterhaltsam. Die Rollen sind perfekt besetzt, die Musik von Jerry Goldsmith ist gigantisch, und die Inszenierung geschmeidig. Der Film legte die Messlatte hoch für all die Action-Streifen, die folgen sollten."
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