Diesmal ist es ein knappes Rennen um die Kinokassenkrone in Nordamerika geworden. Am Schluss hat sich dann aber doch der favorisierte Neuling durchgesetzt - und mit dem lauten und nicht gerade die Gehirnwendungen fordernden "Rampage" und dem leisen und intelligenten "A Quiet Place" liegen zwei höchst unterschiedliche Streifen ganz vorne. Insgesamt waren die Umsätze der Top Twelve-Filme mit 132 Millionen Dollar ordentlich, lagen aber unter den 160 Millionen Dollar des Vorjahreswochenendes, als "The Fate of the Furious" - ein weiteres Dwayne Johnson-Werk - mit 99 Millionen Dollar oben einstieg.
Gold
Ein gutes, kein überragendes Ergebnis für "Rampage", der New Line Cinema immerhin 120 Millionen Dollar wert gewesen ist. 35 Millionen Dollar setzt der Abenteuerfilm zur Premiere in 4101 Kinos um, womit der Dwayne Johnson-Streifen "Ready Player One" als meistgespielten Film in Kanada und den USA ablöst. Im Ausland ist "Rampage" derweil mit 115 Millionen Dollar Umsatz spektakulär gut aus dem Gatter gekommen.
Silber
Vorwochenspitzenreiter "A Quiet Place" verliert am zweiten Wochenende mit minus 34 Prozent moderat an Zuschauern, was auch insofern bemerkenswert ist, weil mit "Truth or Dare" ein neuer Horrorkonkurrent um die Gunst des Publikums wetteiferte. Die Paramount Pictures-Produktion setzte 33 Millionen Dollar um und hat nach zehn Tagen die magische 100 Millionen Dollar-Marke überwunden. Der 17 Millionen Dollar teure Horrorfilm von und mit John Krasinski hatte 81 weitere Spielorte besetzt und läuft derzeit in 3589 Filmtheatern.
Bronze
"Truth or Dare", ein weiterer Vertreter aus der Billighorrorschiene von Produzent Jason Blume, debutiert mit 18 Millionen Dollar in 3029 Spielstätten. Da dieser Horrorfilm ohne Stars nur erstaunliche 3,5 Millionen Dollar gekostet hat, können sich Blume und Universal Pictures über einen weiteren Gewinner freuen. Dieser wird allerdings mit Sicherheit keine Oscar-Weihen wie ihr letztjähriger "Get Out" erhalten...
Die Neuen
Vom landesweiten Start für "Isle of Dogs" ("Ataris Reise") hatten sich Fox Searchlight sicherlich mehr versprochen. Der Animationsstreifen lief bereits drei Wochen lang in wenigen Kinos, bevor er nun am vierten Wochenende landesweit in die Lichtspielhäuser kam. 1939 Spielorte haben das Wes Anderson-Werk ins Programm genommen. Auf die bereits eingenommenen 12 Millionen Dollar kamen trotz der zusätzlichen 1385 Filmtheater nun aber nur noch 5 Millionen Dollar drauf, was den Eröffnungsfilm der Berlinale trotz hervorragender Kritiken nur Siebten Sieger werden ließ.
Auf den Plätzen
Vierter ist "Ready Player One" (3. Woche / bisher ingesamt 115 Millionen Dollar); Fünfter ist "Blockers" ("Der Sex Pakt" / 2. Woche / 37 Mio.); Sechster ist "Black Panther" (9. Woche / 674 Mio.); Achter ist das Drama "I Can Only Imagine" mit Dennis Quaid (5. Woche / 75 Mio.); Neunter ist der Thriller "Tyler Perry's Acrimony" mit Taraji P. Henson (3. Woche / 38 Mio.) und Zehnter schließlich das Drama "Chappaquiddick" mit Jason Clarke (2. Woche / 11 Mio.).
Raus mit Applaus (oder auch nicht)
Die miesen Kritiken haben "Sherlock Gnomes" sicher mit versenkt. Die Quasi-Fortsetzung zu "Gnomeo und Juliet", der 2011 mit 100 Millionen Dollar erfolgreich lief, bringt es bloß auf 37 Millionen Dollar in vier Wochen. Die beeindruckende Stimmenensemble mit unter anderem Emily Blunt, James McAvoy und Johnny Depp hat sich nur auf der Soll-Seite mit 59 Millionen Dollar Produktionskosten für den Animationsstreifen bemerkbar gemacht.
Ganz ähnlich verhält es sich mit "Pacific Rim: Uprising". Das Original kam 2013 auf 102 Millionen Dollar Umsatz, die Fortsetzung erreicht jetzt lediglich 57 Millionen Dollar. Bei Kosten von satten 150 Millionen Dollar müssten die Manager bei Universal Pictures große Magenschmerzen haben...wäre da nicht das Auslandsgeschäft: Dort ist der Science Fiction-Film mit John Boyega mit 224 Millionen Dollar ein Riesenerfolg. Dennoch fraglich, ob ein Studio einen dritten Teil in Auftrag geben wird.