Ein Dämon (Ron Perlman), der von den Nationalsozialisten heraufbeschworen und dann vor ihnen in Sicherheit gebracht wird, entwickelt sich zu einem Verteidiger gegen die Mächte des Bösen.
Gemäß seiner Arbeitsphilosphie "Einen für mich, einen für euch" gehört dieser Fantasy-Film des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro ("The Shape of Water") wohl zur zweiten Kategorie, ist also eher für die breite Masse gedacht als zum Beispiel "Pan's Labyrinth". Was aber nicht bedeutet, dass del Toro hier weniger an Herzblut und Enthusiasmus investiert hat - im Gegenteil.
Die 66 Millonen Dollar teure Columbia Pictures-Produktion überwindet das sich oft wiederholende Handlungsschema von Comic-Verfilmungen mit Witz, Humor und phantastischer visueller Gestaltung. Der unterhaltsame und atmosphärisch stimmige Streifen punktet dazu noch mit den perfekt besetzten Darstellern - das Studio hatte eigentlich Vin Diesel in der Titelrolle bevorzugt - und großartigen Leistungen der Ausstatter und Maskenbildner. Die Handlung basiert vage auf dem Comic "Hellboy: Seed of Destruction" von Mike Mignola aus dem Jahr 1994, den del Toro als Drehbuchautor auch selbst adaptierte.
Die Kritiken waren besser als die Zuschauerreaktionen, als "Hellboy" 2004 in die Kinos kam und mit weltweit 99 Millionen Dollar floppte. Aber auf Disc entwickelte er sich zum Home Entertainment-Hit und versammelte eine treue Fangemeinde hinter sich, so dass Universal Pictures vier Jahre später die Fortsetzung "Hellboy: The Golden Army" auf die Leinwände brachten, die erneut Guillermo schrieb und inszenierte. Anfang kommenden Jahres wird eine Neuverfilmung in die Lichtspielhäuser kommen, in der David Harbour Hellboy spielen wird, an der del Toro aber nicht mehr mitgewirkt hat.
Ein Zuschauer schreibt: "Die Handlung hat Action- und Mystery-Elemente, aber der Hauptfokus liegt auf der Entwicklung der Charaktere. Jede Szene führt die Handlungslinie weiter oder gibt etwas darüber preis, wie die Figuren zu dem geworden sind, was sie sind, und wohin sie sich weiter entwickeln werden. Hellboy wird perfekt als jemand portraitiert, der als finstere Natur in einer guten Umgebung aufgewachsen ist. Seine Haltung und seine Handlungen spiegeln dies fabelhaft wider. Das Finale hätte etwas mehr Konzentration gut getan, passt aber andererseits sehr gut zu Hellboy's Mischung aus Heldentum und lässiger Einstellung."
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