"Das perfekte Verbrechen", RTL2, 20:15 Uhr
Ein Anwalt (Ryan Gosling), der gerade seinen nächsten Karrieresprung plant, sieht sich einem manipulativen Angeklagten (Anthony Hopkins) gegenüber, den er wegen Mordes verurteilen will.
Für 10 Millionen Dollar setzte Gregory Hoblit diesen gut konstruierten und vorzüglich besetzten Kriminalfilm, der in Los Angeles gedreht wurde, in Szene. Die Handlung ist nicht gerade glaubwürdig, aber das Duell zwischen den großartigen Hauptdarstellern macht dies weitgehend vergessen.
Trotz guter Kritiken wurde "Fracture" - "Bruch", so der Originaltitel - mit weltweit 91 Millionen Dollar Umsatz ein nur mäßiger Erfolg.
Kritiker William Arnold lobte in der "Seattle Post": "Der Film ist stellenweise recht witzig, schafft es in einer okönomischen Weise, uns viel über die Charaktere und ihren Hintergrund zu vermitteln, und seine Handlungswendungen sind überraschend und packend."
"The Game", RTL2, 01:10 Uhr
Ein reicher Banker (Michael Douglas) erhält von seinem Bruder (Sean Penn) zum Geburtstag die Teilnahme an einem mysteriösen Spiel geschenkt. Schon bald steht sein Leben auf dem Kopf, während er zunehmend Probleme hat, zwischen der Realität und dem Spiel zu unterscheiden.
Es ist immer spannend zu sehen, welches Projekt ein Regisseur als nächstes nach seinem bahnbrechenden Erfolgsfilm in Angriff nimmt. Im Fall von David Fincher ("Gone Girl"), der sich mit dem Meisterwerk "Seven" 1995 seinen Namen gemacht hatte, folgte dieser US-Thriller, der indes nicht auf seinem Mist gewachsen war.
Das Skript des Drehbuchduos John Brancanto und Michael Ferris ("Surrogates") war bereits 1991 an Metro-Goldwyn-Mayer verkauft worden, die es an Propaganda Films weiterverkauften. Dort sollte Regisseur Jonathan Mostow ("Terminator 3") die Produktion mit Kyle MacLachlan inszenieren. Das zerschlug sich; das Projekt wanderte zu PolyGram Filmed Entertainment, die Fincher und Michael Douglas unter Vertrag nahmen. Gedreht wurde vor Ort in San Francisco für rund 50 Millionen Dollar.
David setzte das Skript als rasanten, visuell kunstvoll stilisierten und spannenden Film um, und dieser ist somit ein weiteres hochkalibriges Beispiel für Fincher's feste Hand in Sachen Atmosphäre und Handlungsführung. Auf Realitätsnähe sollte man das Ganze allerdings nicht abklopfen, und im Gegensatz zu "Seven" empfanden viele Betrachter die Auflösung gerade nicht als den stärksten Teil des Werkes.
"The Game" erhielt überwiegend gute Kritiken und wird inzwischen auch von den Zuschauern sehr geschätzt. 1997 war er allerdings mit weltweit 109 Millionen Dollar ein nur mäßiger Erfolg. "Seven" hatte zwei Jahre zuvor 327 Millionen Dollar umgesetzt.
Ein Zuschauer findet: "Jemand hat mal gesagt, dass die Realität einer guten Geschichte niemals in die Quere kommen sollte. Bei diesem Film haben wir definitiv eine gute Geschichte, die auch sehr überzeugend gespielt ist. Aber das Ende ist ziemlich unrealistisch und albern. Trotzdem habe ich den Streifen genossen, so wie ich auch ein gutes Feuerwerk genießen würde."
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