"Endstation Schafott", Arte, 20:15 Uhr
Nach zehn Jahren wird ein Bankräuber (Alain Delon) aus dem Gefängnis entlassen. Ein Bewährungshelfer (Jean Gabin) kümmert sich um ihn, aber ein Polizist (Michel Bouquet) aus seiner Vergangenheit beginnt ihn zu schikanieren.
Der korsische Regisseur und Drehbuchautor José Giovanni setzt sich in seinem französischen Kriminalfilm aus dem Jahr 1973 engagiert und kritisch mit dem Gefangenenvollzug, der Rechtsprechung und der Todesstrafe - die in Frankreich erst 1981 abgeschafft werden sollte - auseinander. Ein routinierter, aber besonders dank der Schauspieler effektvoller Streifen, der mit 2,4 Millionen Zuschauern ein großer Erfolg in Frankreich wurde.
In "Deux hommes dans la ville" - "Zwei Männer in der Stadt", so der Originaltitel - ist in einer kleinen Rolle der junge Gérard Depardieu zu sehen.
Ein Zuschauer lobt: "Ein interessant strukturierter Film, da sich der Hauptkonflikt erst nach etwa 40 Minuten herausschält. Dieser langsame Beginn humanisiert die von Alain Delon verkörperte Figur, mit der man mitzufiebern beginnt. Dann startet so etwas wie eine moderne Version der klassischen Victor Hugo-Geschichte 'Les Miserables', in der ein ehemaliger Gefangener auf dem rechten Weg ist, aber ein Polizist davon überzeugt ist, dass ein einmal fauler Apfel immer einer bleiben wird, und dies zwanghaft beweisen will - bis zum schockierenden und spannenden Schluss. Nicht nur der Polizist wird als Problem gezeigt, sondern alle Gefängnismitarbeiter wirken wie Reaktionäre, die durch ihre Dummheit die Probleme noch verschärfen. Ich habe in diesem Bereich gearbeitet und war erstaunt, wie korrupt und dumm diese Männer waren, darunter einige Sadisten."
"Monster", RTL2, 00:10 Uhr
Eine Prostituierte (Charlize Theron) wird in Florida zur Serienmörderin, nachdem sie einen Freier (Lee Tergesen), der sie vergewaltigte, getötet und beraubt hat.
Letztes Jahr hat Patty Jenkins Filmgeschichte geschrieben: Ihr "Wonder Woman" ist mit einem Einspiel von weltweit 822 Millionen Dollar der erfolgreichste Streifen einer Regisseurin. Vor der Comic-Verfilmung war Jenkins' Debut "Monster" aus dem Jahr 2003 ihr einziger Kinofilm. Dieses intensive, beunruhigende Portrait einer zutiefst verletzten Seele schrieb auch Filmgeschichte, aber eher dank der schneidenden, entglamorisierten Darstellung von Charlize Theron.
Die Südafrikanerin bekam für ihre Leistung - Kritikerpapst Roger Ebert feierte sie als "eine der größten Darstellungen der Filmgeschichte" - den Oscar, den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award. Für den "Grand Slam" fehlte ihr nur der Britische Filmpreis, wo sie Imelda Staunton in "Vera Drake" den Vortritt lassen musste. Bei der Berlinale erhielt sie den Silbernen Bären.
Die Handlung des US-Kriminalfilms folgt in weiten Teilen realen Geschehnissen, die 1992 in einer Gerichtsverhandlung rekonstruiert wurden, in der die Prostituierte Aileen Wuornos den Mord an sechs Männern gestand; ein siebter Mord konnte ihr nicht bewiesen werden.
Die 8 Millionen Dollar teure, von den Kritikern gefeierte Independent-Produktion wurde mit einem weltweiten Umsatz von 60 Millionen Dollar auch ein kommerzieller Achtungserfolg.
Eine Zuschauerin schwärmt: "Charlize Theron hat mich umgehauen. Eine wahrlich überwältigend talentierte Darstellerin. Man glaubt wirklich, dass sie Aileen Wuornos ist, und vergisst, dass sich hinter der Maske ein wunderschönes und bezauberndes südafrikanisches Model verbirgt. Der Film selbst ist packend und herzzerreißend. Wer die Brutalität und die tragische Handlung ertragen kann, sollte dieses Werk nicht versäumen."
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