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Deutsche Filmstarts: Bruce Willis rechnet ab

Jessica Chastain setzt alles auf eine Karte

Nach fünf Jahren ist Bruce Willis dank "Death Wish" mal wieder und Jella Haase in "Vielmachglas" erstmals in einer Hauptrolle zu sehen, während Schnellschreiber Aaron Sorkin sein Regiedebut mit "Molly's Game" gibt. Welcher Film lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man seine Geldbörse besser stecken?

"Death Wish"

USA
Krimi
108 Minuten
FSK 18

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

US-Kriminalfilm und Neuverfilmung des gleichnamigen Charles Bronson-Films aus dem Jahr 1974, der hier zu Lande als "Ein Mann sieht rot" in die Kinos kam. Ein Chirurg (Bruce Willis) greift zur Selbstjustiz, nachdem seine Frau (Elisabeth Shue) ermordet worden ist. Ein Film, den die Welt nicht braucht. Da inzwischen ständig in den USA Menschen durch Schusswaffen ermordet werden, ist das Timing nie richtig, aber nach dem Massaker an der Schule in Parkland ist der Zeitpunkt für diese Rachephantasie spektakulär schlecht. Regisseur Eli Roth ("Knock Knock") ist nicht mehr als eine routinierte Nacherzählung gelungen, der der Mumm und die Überzeugung des Originals abgehen.

Die Universum-Produktion hat miserable Kritiken erhalten, während die Zuschauerreaktionen etwas freundlicher sind. Offensichtlich gar kein Freund dieses Streifens ist unser Kritiker Björn Schneider, der die Höchststrafe verhängt: Einer von fünf Sternen! Er schreibt: "Eindimensionale Figuren, eine platte Story und das Zelebrieren sinnloser, überzogen brutaler Gewalt machen aus diesem Werk einen der unnötigsten Filme der Saison."

"Molly's Game"
Drama
USA
140 Minuten
FSK 12

Unsere Empfehlung: Reingehen!

US-Drama nach einer wahren Geschichte. Die junge Profisportlerin Molly Bloom (Jessica Chastain) muss nach einem Unfall ihre Olympia-Hoffnungen aufgeben. Bald startet sie eine neue Karriere: Als erfolgreiche Organisatorin von illegalen Pokerspielen für die High-Society, gegen die bald das FBI ermittelt. Der gefeierte Drehbuchautor Aaron Sorkin ("Steve Jobs") hat mit dieser SquareOne-Produktion sein Regiedebut gegeben. Sein Skript ist gerade für den Oscar, den Golden Globe und den Britischen Filmpreis nominiert gewesen.

Dank seiner typischen Schnellfeuerdialoge, der faszinierenden Geschichte und zwei herausragender Darstellungen der Globes-nominierten Jessica Chastain und von Idris Elba ein mehr als solides Debut für Sorkin. Die Kritiken sind sehr gut, die Zuschauerreaktionen ebenfalls, und auch unser Rezensent Björn Schneider hebt den Daumen: "Faszinierende, brillant gespielte filmische Aufarbeitung einer vielschichtigen Persönlichkeit, gespickt mit Rasiermesser-scharfen Dialogen und einer intelligenten Erzählweise."

"Operation: 12 Strong"
Abenteuer
USA
130 Minuten
FSK 16

US-Abenteurfilm, der auf realen Begebenheiten beruht und vom ersten Einsatz von zwölf US-Elitesoldaten in Afghanistan, wenige Tage nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001, erzählt. Der dänische Regisseur Nicolaj Fuglsig legt mit dieser Concorde-Produktion sein englischsprachiges Debut vor, das auf dem Sachbuch "Horse Soldiers" von Doug Stanton aus dem Jahr 2009 basiert. Einer soliden, von Chris Hemsworth angeführten Besetzung, ehrbaren Absichten und einer spanndenden Geschichte stehen ein enttäuschender Mangel an Tiefe und Nuance gegenüber.

Die Kritiken sind gemischt, die Mundpropaganda solide, aber unserem Kollegen Björn Schneider hat es nicht gefallen: "Eine typische Jerry Bruckheimer-Produktion: Satte Action und reichlich Geballer treffen auf unreflektiertes Handeln der Hauptfiguren, ärgerlichen Hurra-Patriotismus und kitschig-affektierte Filmmusik."

"Vielmachglas"

Drama
Deutschland
89 Minuten
FSK 6

Deutsches Drama über eine junge Frau (Jella Haase), die zunächst nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, doch nach dem tragischen Tod ihres Bruders (Matthias Schweighöfer) zu einer weiten Reise aufbricht und sich ihren Ängsten und Hoffnungen stellt. Mit dieser Warner Brothers Pictures-Produktion gibt Florian Ross, Absolvent der Internationalen Filmschule Köln, sein Regiedebut. Das Drehbuch stammt von Finn Christoph Stroeks, der das Skript zu der Matthias Schweighöfer-Komödie "Der Nanny" vor drei Jahren verfasst hat.

Jella Haase ist der Aktivposten des Streifens, dessen komödiantischen Aspekte unterhaltsamer sind als die weniger glaubwürdigen dramatischen Elemente. Unserem Kritiker Andreas Köhnemann hat es mittelprächtig gefallen: "Ein weitgehend schablonenhaft geschriebenes und inszeniertes Roadmovie, das jedoch von der starken Jella Haase und deren Zusammenspiel mit ihren Co-Stars profitiert."

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