"Série noire", Arte, 20:15 Uhr
Ein Handelsvertreter (Patrick Dawaere) verliebt sich in eine junge Frau (Marie Trintignant), die von ihrer Tante als Prostituierte benutzt wird. Sie will ihn dazu bewegen, die Tante (Jeanne Herviale) zu töten, um an deren Ersparnisse zu kommen.
Der Titel "Série noire" (Schwarze Serie) bezieht sich auf eine populäre französische Krimiserie, wobei dieser französische Kriminalfilm auf der amerikanischen Erzählung "A Hell of a Woman" von Jim Thompson aus dem Jahr 1954 basiert. Der französische Regisseur und Drehbuchautor Alain Corneau ("Die siebtente Saite") verarbeitete die Vorlage zu einem düsteren, bitterbösen Film, der an die amerikanischen Film Noir-Streifen der Vierziger erinnert - allerdings in Farbe. Corneau zeichnet das Milieu der heruntergekommenen Pariser Vorstadt realistisch, und die Schauspieler liefern beeindruckende Leistungen ab.
Mit 890 000 Zuschauern wurde "Série Noire" 1979 ein solider Erfolg beim französischen Publikum. Der Film erhielt fünf Nominierungen für den Französischen Filmpreis: Für das Drehbuch, Hauptdarsteller Patrick Dawaere, Nebendarstellerin Myriam Boyer, Nebendarsteller Bernard Blier und Cutter Thierry Derocles.
In Deutschland kam der Film nicht in die Kinos, sondern feierte erst 1998 seine Premiere im Fernsehen auf Arte.
Ein Zuschauer lobt: "Einer der originellsten Filme der Siebziger, bei dem die Form niemals den Inhalt überwältigt. Obwohl vieles improvisiert wirkt, war alles zu Papier gebracht. Der faszinierendste Aspekt dieses Streifens ist der raue Realismus, den Alain Corneau wählt, um die Geschichte zu erzählen. Keine Musik beeinflusst die schmuddelige Atmosphäre mit ihren lebensechten Farben und Formen. Und wer wird nicht berührt sein von Patrick Dewaere? Eine wirklich bewegende, starke Darstellung, voller Überraschungen und Nuancen. Für diejenigen, die eine andere Art von Filmemachen und Schauspiel sehen wollen, ist dies sicherlich eines der besten Werke."
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