Ein ehemaliger ostdeutscher Boxmeister (Peter Kurth), der inzwischen als Rausschmeißer und Schuldeneintreiber arbeitet, wird durch eine tödliche Krankheit gezwungen, sein Leben zu überdenken.
Regisseur und Drehbuchautor Thomas Stuber hat mit diesem deutschen Drama aus dem Jahr 2015 sicherlich kein feel good movie in Szene gesetzt, aber die trostlose wie präzise Milieubeschreibung gehört gerade zu den Pluspunkten des ergreifenden Werks über die unteren sozialen Schichten der Gesellschaft. Nicht jeder Zuschauer wird das leicht ertragen können, aber wie die durchweg hymnischen Kritiken zeigten, lohnt sich das Zuschauen alleine wegen der grandiosen Darstellung von Peter Kurth, die mit dem Deutschen Filmpreis belohnt wurde.
Kurth nahm für diesen Part einiges auf sich: Erst trainierte er sich 16 Kilogramm Muskelmasse auf, die er dann während der rund einen Monat lang dauerenden Dreharbeiten in Halle an der Saale und in Leipzig wieder herunterhungerte. Stuber drehte den Streifen daher chronologisch.
Bei den Deutschen Filmpreisen 2016 erhielt neben Kurth Hanna Hackbeil eine Lola für ihr Maskenbild. Der Film selbst erhielt den Filmpreis in Silber - der erste Platz ging an "Der Staat gegen Fritz Bauer". Nominiert waren noch Nebendarstellerin Lina Wendel und Kameramann Peter Matjasko.
Kritikerin Hannelore Heider befand im "Deutschlandfunk": "Drehorte, Berufe, Lichtsetzung, Sprache und letztlich die genau gespielten Symptome der Krankheit überzeugen so sehr, dass man sich manchmal in einer Dokumentation wähnt, was hier durchaus als Kompliment gemeint ist."
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