Wenn übermorgen die 68. Internationalen Filmfestspiele von Berlin starten, könnten die Bilder der Premieren einen dezidiert anderen Farbton annehmen als üblich, wenn es nach der Schauspielerin Claudia Eisinger geht. Die 33-Jährige hat eine Petition unter change.org im Internet gestartet, um Berlinale-Direktor Dieter Kosslick zu bewegen, statt des üblichen roten einen schwarzen Teppich zu den Premieren auszurollen.
"In Hollywood trugen die Schauspielerinnen aufgrund der #MeToo-Kampagne schwarze Kleider bei der Golden Globes-Verleihung. Es ist unsere Verantwortung, der Welt zu signalisieren, dass sexueller Missbrauch, Übergriffe und Diskriminierung von Frauen nicht länger ungesehen bleiben. Deshalb muss auch die Berlinale eindeutig Position beziehen", schreibt Eisinger. "In Berlin wollen wir einen schwarzen Teppich. Black is the New Red!" Aktuell haben sich rund 17 000 Unterstützer gefunden.
Derweil hat gestern der Kartenvorverkauf für die 385 Filme, die in elf Tagen gezeigt werden, "sehr positiv" begonnen, wie eine Berlinale-Sprecherin mitteilt. Vor den Schaltern in den Arkaden am Potsdamer Platz gab es lange Schlangen; wie in den Vorjahren hatten einige Kinofans mit Schlafsäcken, Isomatten und Klappstühlen ihrer Chance geharrt.