"Mackenna's Gold", 3sat, 22:35 Uhr
Ein Bandit (Omar Sharif) entführt einen US Marshal (Gregory Peck), der eine Karte gesehen hat, auf der eine Goldader auf indianischem Terretorium eingezeichnet ist. Aber auch andere Banditen suchen danach, während die Apache versuchen, den geheimen Ort unberührt zu halten.
Urspünglich sollte dieser Western ein echter Edelwestern werden. Die Produzenten Carl Foreman und - etwas ungewöhnlich - Dimitri Tiomkin, der bis dahin Filmmusiken komponiert hatte, ließen Regisseur J. Lee Thompson auf 65mm drehen und planten, den Streifen in SuperPanavision 70 in speziell zu reservierenden Breitbildvorführungen durch die USA touren zu lassen. 7 Millionen Dollar wurden investiert, eine Garde namhafter Schauspieler - in Nebenrollen sind Telly Savalas, Keenan Wynn, Lee J. Cobb, Raymond Massey, Burgess Meredith, Anthony Quayle, Eli Walach und Edward G. Robinson zu sehen - engagiert und eine dreistündige Fassung produziert.
Dumm nur, dass Columbia Pictures kalte Füße bekamen, die Idee der Roadshow-Aufführungen einkassierten, das Werk ganz normal in die Kinos brachten und dazu vorher um eine Stunde kürzten. Das führte dazu, dass die Handlung unverständlich wurde. Kritiker Vincent Canby schrieb in "The New York Times": "Der Handlungsaufbau ist so lose, dass von Zeit zu Zeit ein Sprecher auftaucht, der die Geschichte erklären muss - so als ob es eine Fernsehserie wäre." Wenig überraschend floppte "Mackenna's Gold" unter diesen Umständen 1969 mit lediglich 3 Millionen Dollar Umsatz in den nordamerikanischen Kinos.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman, den Henry Wilson Allen 1963 unter dem Pseudonym Will Henry veröffentlicht hatte. Allen knüpft hier an die Legende von Lost Adams Diggins aus den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts an, die sich um einen Canyon voller Gold irgendwo im Westen des US-Bundesstaats New Mexico dreht. Regisseur Thompson machte daraus mit seiner dynamischen Inszenierung einen spannenden Streifen in großartiger Naturkulisse, der indes nicht in New Mexico, sondern in Utah, Arizona und Oregon gefilmt wurde.
Die Schauspieler überzeugen in ihren Rollen, wobei Gregory Peck nur die zweite Wahl war. Ursprünglich sollte Clint Eastwood die Hauptrolle übernehmen, entschied sich dann aber für "Hang 'em High", so dass Peck und Thompson zum dritten Mal nach "The Guns of Navarone" und "Cape Fear" ("Ein Köder für die Bestie") zusammen arbeiteten.
Ein Zuschauer findet: "Dieser Film ist eine merkwürdige Mischung aus Extremen - wenn er gut ist, ist er sehr gut, und wenn er schlecht ist, ist er wirklich fürchterlich. Die ordentliche Geschichte ist absolut tauglich, wenn auch ein bisschen zu sehr mit Nebenhandlungen überfrachtet. Die Szenerie ist spektakulär, aber es gibt auch große Teile, die ganz offensichtlich im Studio gedreht worden sind. Die Action ist sehr gut, aber die Spezialeffekte - schlechte Rückprojektionen, unscharfe Einstellungen von Modellen - kläglich."
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