"Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest", ARD, 23:55 Uhr
Drei voneinander unabhängige Polizisten aus Brooklyn (Don Cheadle, Richard Gere und Ethan Hawke) treffen am selben Tatort ein, nachdem sie völlig unterschiedliche Karrierewege hinter sich haben.
Drehbuchautor Michael Martin hatte mit seinem Skript zu "Brooklyn's Finest" 2005 an einem Drehbuchwettbewerb teilgenommen. Er gewann keinen Preis, aber auf seine Arbeit war Hollywood aufmerksam geworden, und Martin konnte sein Werk schließlich für 200 000 Dollar verkaufen. Nachdem Antoine Fuqua ("Southpaw") als Regisseur für die Independent-Produktion gewonnen werden konnte, dauerte es nicht lange, bis viele namhafte Stars mit dem Mann zusammen arbeiten wollten, der bereits 2001 mit "Training Day" das Kriminalfilm-Genre und dessen "Schmutzige Cops"-Unterkategorie enorm bereichert hatte. Allen voran Ethan Hawke, der schon bei "Training Day" dabei gewesen war, aber auch Ellen Barkin, Wesley Snipes, Vincent d'Onofrio und Will Patton. Alle Darsteller nahmen Gagenkürzungen in Kauf, um mit Fuqua arbeiten zu können.
Der Streifen spielt im berüchtigten Brownsville Viertel von Brooklyn und wurde vor Ort, aber auch in Manhattan und Queens gedreht. Dass sich Realität und Fiktion dabei recht nahe kamen, stellte sich nach Ende der Dreharbeiten heraus: Zaire Paige, ein Bandenmitglied aus der Gegend, hatte einen Part übernommen - drei Monate nach den Dreharbeiten war er in einen Mord verwickelt und wurde zu 107 Jahren Gefängnis verurteilt.
Fuqua schuf einen angemessen knallharten Streifen und taucht diesen in eine Atmosphäre von mit den Händen zu greifender Spannung, auf die er sich so gut versteht. Aber vieles von dem, was man hier gezeigt bekommt, glaubt man, schon zigmal woanders gesehen zu haben - und dort nicht unbedingt schlechter. Viele der Handlungsversatzstücke waren inzwischen bereits zu Klischees geworden. Publikum und Kritiker zeigten sich jedenfalls unbeeindruckt, und der 17 Millionen Dollar teure Film aus dem Jahr 2009 floppte mit einem schwachen weltweiten Einspiel von lediglich 36 Millionen Dollar.
Kritiker Ben Rawson-Jones befand für "Digital Spy": "Der Film ist spannend anzusehen und erinnert einen wirkungsvoll an die zu selten wertgeschätzten Talente einiger Mitglieder von Besetzung und Crew. Es ist nur eine Schande, dass die Handlung und die Charakterisierungen ausreichenden Einfallsreichtum und Funken vermissen lassen."
"Man of Steel", Pro7, 00:20 Uhr
Clark Kent (Henry Cavill), einer der Letzten einer ausgelöschten Rasse, der sich als Normalbürger tarnt, muss seine Identität zu erkennen gebeben, als die Erde von Invasoren bedroht wird.
Es waren gerade mal zwei Jahre nach "Superman Returns" vergangen, als Warner Brothers das nächste Superman-Reboot auf die Zuschauer loszulassen planten. Es wirkte fast, als wolle das Studio die Kinogänger zwingen, sich Superman anzuschauen. Zwar war "Superman Returns" von Bryan Singer 2006 ein großer Kassenerfolg geworden, und auch den Kritikern hatte der Streifen gefallen. Aber von den Zuschauern war der Science Fiction-Film nicht gerade als Klassiker in die Herzen geschlossen worden, und die gigantischen Kosten von irrsinnigen 270 Millionen Dollar hatten die Gewinne geschmälert.
So entschieden sich die Warner-Manager gegen die eigentlich festeingeplante Fortsetzung mit Brendan Routh als Superman, sondern statt dessen für ein komplettes Reboot mit einer Ursprungsgeschichte; einem Quasi-Remake von "Superman" aus dem Jahr 1978. Die Produzenten, die also 2008 "Man of Steel" in Auftrag gaben, machten sich Mut: Die Zuschauer hätten "The Incredible Hulk" 2008 auch zu einem Erfolg gemacht nach dem enttäuschenden "Hulk" von Ang Lee fünf Jahre zuvor.
Mit David Goyer sicherte man sich die Dienste des Drehbuchautoren, der an der "Batman"-Reihe von Christopher Nolan mitgearbeitet hatte, und engagierte - nicht als erste Wahl - Zack Snyder für die Regie. Für die uramerikanische Figur des Superman wurde der Engländer Henry Cavill besetzt. Die 225 Millionen Dollar teuren Dreharbeiten begannen im August 2011 und dauerten bis Februar 2012. Das Team filmte in Chicago, im kanadischen Vancouver und in den US-Bundesstaaten Illinois und Kalifornien.
"Man of Steel" wurde dabei als erster Teil eines DC Extended Universe konzipiert. Wie bei Walt Disney Studios und deren Marvel-Comic-Verfilmungen sollen die verschiedenen Superhelden-Filme vage zusammen hängen und jeweils Lust auf das nächste Werk machen. In diesem Sinne sollte 2016 auch "Batman v Superman: Dawn of Justice" Premiere feiern, den wiederum Snyder inszenierte.
Mit "Men of Steel" gelang es dem Regisseur, berauschende Action und Spezialeffekte-gesättigtes Spektakel auf die Leinwand zu bringen, während nichts davon aber besonders originell wirkte, sondern wie schon x-fach in den anderen Fantasy-Filmen gesehen. Allerdings auch selten mit einer so namhaften Besetzung: Neben Cavill wirkten Amy Adams, Diane Lane, Laurence Fishburne, Russell Crowe, Kevin Costner und Michael Shannon mit. Die gemischten Kritiken interessierten das Publikum schließlich wenig, und das Wagnis von Warner Brothers ging auf: Der Streifen wurde 2013 mit weltweit 668 Millionen Dollar ein Riesenerfolg.
Kritiker Jeremy Lebens schrieb für "We Got This Covered": "Zack Snyder's Film ist eine raue und realistische Variation eines der ikonischsten Superhelden aller Zeiten, visuell erstaunlich und voller Action."
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