Die "metoo"-Bewegung zieht immer weitere Kreise. Die "New York Times" hat ein für heute angesetztes Interview mit James Franco und seinem Bruder Dave abgesetzt, bei dem das Paar Werbung für seinen Film "The Disaster Artist" machen wollte, für den James am Sonntag den Golden Globe als "Bester Hauptdarsteller" erhalten hat. Der Zeitung sind laut eigener Aussage offenbar Bedenken gekommen, nach der "Kontroverse rund um aktuelle Anschuldigungen". Zwei Schauspielerinnen und eine Regisseurin hatten per Twitter den Künstler beschuldigt, sie sexuell belästigt beziehungsweise seine Machtposition als Regisseur ausgespielt zu haben - was der 39-Jährige bestreitet.
Auch Michael Douglas bestreitet Vorwürfe - die allerdings noch gar nicht öffentlich erhoben worden sind. Der Schauspieler hat beschlossen, sich in die Vorwärtsverteidigung zu begeben, nachdem sich "The Hollywood Reporter" und "Variety" bei ihm gemeldet hatten, ob er zu Anschuldigungen, er habe vor 33 Jahren vor einer Angestellten masturbiert, Stellung nehmen wolle. Douglas hat "Deadline" ein Interview gegeben, in dem er versucht, die Oberhand über einen möglicherweise auch seine Karriere schädigenden oder gar beendenden Verlauf zu behalten.
Der 73-Jährige berichtet, dass kurz vor Weihnachten an ihn herangetragen worden sei, dass eine ehemalige Angestellte von ihm behauptete, er habe vor ihr, aber nicht gegen sie gerichtete Schimpfwörter gebraucht und in ihrem Beisein rüde Gespräche mit Freunden geführt. Drittens habe er vor ihr masturbiert und viertens, nachdem er sie entlassen habe, dafür gesorgt, dass sie keine Anstellung mehr erhielt. Michael bestreitet letztere beiden Punkte; was die Schimpfworte angehe, sei das möglich, aber nichts, was direkt mit der Dame zu tun gehabt habe.
Er habe seit dieser Zeit mit der Frau nichts mehr zu tun gehabt und nichts weiter von ihr gehört; Douglas spekuliert, dass sie als Bloggerin Aufmerksamkeit generieren wolle und daher eine Lügengeschichte fabriziere und damit im aktuellen Klima auf mehr Akzeptanz zu stoßen hoffe.