In der ersten Kinowoche 2018 ringen ganz unterschiedliche Produktionen um die Gunst des Publikums - von einem großen Hollywood-Musical über einen polnischen Krimi bis zum vierten Teil der "Insidious"-Schockerreihe. Welcher Film lohnt den Kinobesuch? Und wann lässt man sein Portemonnaie besser stecken?
"The Greatest Showman"
Musical
USA
105 Minuten
FSK 6
US-Musical über den Zirkuspionier P.T. Barnum (Hugh Jackman), der 1841 eines der größten Unterhaltungsspektakel des 19. Jahrhunderts konzipierte, das zu einer weltweiten Sensation wurde. Regiedebutant Michael Gracey kommt aus dem Spezialeffektebereich und versteht es, auch auf der Leinwand ein Spektakel zu veranstalten, das P.T. Barnum stolz gemacht hätte. Allerdings gerät dabei die interessante Lebensgeschichte des umstrittenen Mannes, der hier nicht besonders komplex gezeichnet ist, ins Hintertreffen. Während die Kritiken zu der 20th Century Fox-Produktion nur gemischt ausgefallen sind, zeigen sich die Zuschauer begeistert.
"Das Leuchten der Erinnerung"
Drama
Italien
112 Minuten
FSK 12
Italienisches Drama über ein älteres Ehepaar (Helen Mirren und Donald Sutherland), das sich in seinem alten Wohnmobil, das sie "The Leisure Seeker" (Freizeitsucher) nennen, vor seinen Ärzten und Kindern absetzt. Der italienische Regisseur und Drehbuchautor Paolo Virzi ("Die Überglücklichen") hat sich für sein englischsprachiges Debut, das vor Ort in den USA gedreht worden ist, den Roman "The Leisure Seeker" von Michael Zadoorian ausgewählt. Leider können nicht mal die hervorragenden Schauspieler diese entsetzlich vorhersagbare Concorde-Produktion retten, die weder besondere Einsichten zu vermitteln noch Gefühle aufzuwühlen vermag. Die Kritiken und die bisherigen Zuschauerreaktionen sind negativ. Dem gegenüber empfiehlt unserer Kritikerin Bianka Piringer "The Leisure Seeker" (so der Originaltitel): "Realitätsnah und bewegend schildert der Film, wie das Paar, das von Helen Mirren und Donald Sutherland hervorragend gespielt wird, mit der Demenz des Mannes hadert und die Krise gemeinsam zu meistern versucht. Dabei beeindruckt vor allem der genaue Blick sowohl auf die Probleme, als auch auf die Stärken des Paares."
"Die Spur"
Kriminalfilm
Polen
128 Minuten
FSK 12
Polnischer Kriminalfilm über eine in einem einsamen Tal lebende ältere Dame (Agnieszka Mandat-Grabka), in deren Nachbarschaft unter mysteriösen Umständen Männer ermordet werden. Auf der letztjährigen Berlinale erhielt "Pokot" (so der Originaltitel) den Alfred Bauer-Preis, sozusagen den dritten Platz. Regisseurin und Drehbuchautorin Agnieszka Holland ("Der geheime Garten") verzettelt sich mehr oder minder in verschiedenen Tonfällen, Genres und Ideen, aber in der gut photographierten, wenn auch überlangen FilmKinoText-Produktion evoziert sie eine reizvolle Atmosphäre des Unbehagens mit starken Momenten. Die Kritiken sind überwiegend positiv.
"Insidious: The Last Key"
Horror
USA
103 Minuten
FSK 16
US-Horrorfilm und vierter Teil der seit 2010 laufenden "Insidous"-Reihe über die Parapsychologin Elise Rainier (Lin Shaye), die sich nun in ihrer eigenen Familie mit Geistern herumschlagen muss. Zum vierten Mal hat Drehbuchautor und "Insidious"-Erfinder Leigh Whannell eine Handlung um Elise Rainier und unheimliche Geister ersonnen, die diesmal von Adam Robitel in Szene gesetzt worden ist. Herausgekommen ist die übliche Mischung aus gut orchestrierten Schockmomenten, die man von der Reihe erwarten kann. Die ersten Besprechungen sind schlecht, aber unser Rezensent Björn Schneider hat auch Positives in der Sony Pictures-Produktion gesehen: "Inhaltlich und dramaturgisch wenig überraschend, erweist sich der vierte Teil des Franchise dank einer überzeugenden Hauptdarstellerin, einfallsreich gestalteter Dämonen und der gewohnt kreischenden Soundeffekte dennoch als solide und sehenswert."
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