Das groß geplante Weihnachtsfest der Familie Griswold (Chevy Chase, Beverly D'Angelo, Juliette Lewis und Johnny Galecki) entwickelt sich, wie zu erwarten war, zu einer großen Katastophe.
Diese US-Komödie aus dem Jahr 1989 kam hier zu Lande nicht mal in die Kinos, sondern feierte 1990 ihr Debut nur auf Video. Doch dann geschah das, was in den USA "It's a Wonderful Life" ("Ist das Leben nicht schön?") Jahrzehnte zuvor widerfahren war, als sich der ursprüngliche Kino-Flop durch zahlreiche Fernsehausstrahlungen zu einem Weihnachtsklassiker entwickelt hatte: "National Lampoon's Christmas Vacation" - so der Originaltitel - wurde für so manchen Deutschen zu einem liebgewonnenen Festtagsfilm.
Und zu Recht. In der Armada der Weihnachtsfilme ist die 25 Millionen Dollar teure Warner Brothers Pictures-Produktion einer der stärkeren Vertreter. Zwar leidet sie unter der typischen "National Lampoon"-Herangehensweise, aus allen Rohren zu feuern, in der Hoffnung, dass ein paar der Gags schon für Lacher zünden werden. Aber es sind eben genügend Lacher und die sympathischen Charaktere, die eine solide Unterhaltung garantieren.
Das Satiremagazin "National Lampoon" war 1969 von drei Harvard-Studenten zunächst als Uni-Magazin veröffentlicht worden und entwickelte sich zu einer landesweit erfolgreichen Zeitschrift, die Mitte der Siebziger mit einer Auflage von 1 Million Exemplare, einer Radioshow, bei der unter anderem John Belushi, Bill Murray und Chevy Chase auftraten, und einer Off-Broadway-Show in New York City ihren Höhepunkt erreichte.
1978 wagte man sich auch auf die Leinwand - mit grandiosem Ergebnis: Der für gerade mal 3 Millionen Dollar produzierte "National Lampoon's Animal House" ("Ich glaub', mich tritt ein Pferd") wurde mit 120 Millionen Dollar Umsatz in den USA der dritterfolgreichste Film des Jahres und machte den "Saturday Night Live"-Mitwirkenden John Belushi auch zum Kinostar. So war der Weg frei für weitere Komödien, für die "National Lampoon"-Autor John Hughes ("The Breakfast Club") die Drehbücher schrieb.
Nach dem missglückten und erfolglosen "National Lampoon's Class Reunion" - in Deutschland unter dem selten dämlichen Titel "Ich glaub, mein Straps funkt SOS" auf Video veröffentlicht - waren es die Streifen um die Familie Griswold, welche die Kassen wieder klingeln ließen: Nach "National Lampoon's Vacation" ("Die schrillen Vier auf Achse") im Jahr 1983 und "National Lampoon's European Vacation" ("Hilfe, die Amis kommen") im Jahr 1985 wurde Hughes noch ein drittes Mal engagiert, um auf Grundlage einer seiner Kurzgeschichten aus dem Magazin - in diesem Fall der im Dezember 1980 veröffentlichten "Christmas '59" - das Skript zu verfassen.
Der kanadische Regisseur Jeremiah Chechik, der seine Leinwandkarriere neun Jahre später mit der Katastrophe der Adaption der TV-Serie "The Avengers" ("Mit Schirm, Charme und Melone") beerdigen sollte, drehte im US-Bundesstaat Colorado und in den Warner Bros.-Studios in Los Angeles. Mit 71 Millionen Dollar Umsatz lief sein Beitrag zur "National Lampoon"- und zur "Vaction"-Reihe erfolgreich in den US-Lichtspielhäusern.
Ein Zuschauer schreibt: "Das brillante Drehbuch von John Hughes voller urkomischer Szenen und das perfekte komische Timing von Chevy Chase machen dies zu mehr als einem weiteren auswechselbaren Weihnachtsstreifen. Wenn man schon so vielen Weihnachtstraditionen folgt, gehört dieser Film auch definitiv auf die Liste."
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