Es ist so weit. Der Moment, den Fans wie Kinobesitzer herbeigesehnt haben: "Star Wars" startet und schreibt mit "Die letzten Jedi" den Erzählhauptstrang weiter, den "Das Erwachen der Macht" vor zwei Jahren erfolgreich aufgemacht hat. Angesichts der Übermacht der Sternenkrieger um Rey, Kylo Ren und Luke Skywalker hält sich die Konkurrenz mit Premieren zurück. Für ein junges Publikum bietet sich das Alternativprogramm "Ferdinand" an; in den Programmkinos startet "Meine schöne innere Sonne" mit Juliette Binoche. Was lohnt den Kauf einer Kinokarte? Und wann lässt man die Geldbörse besser stecken?
"Star Wars: Die letzten Jedi"
Science Fiction
USA
151 Minuten
FSK 12
US-Science Fiction-Film und zweiter Teil der neuen "Star Wars"-Trilogie: Die junge Freiheitskämpferin Rey (Daisy Ridley) wird von Luke Skywalker (Mark Hamill) zur Jedi-Ritterin ausgebildet, damit sie mit den anderen Rebellen zum Kampf gegen die bösen Krieger der "Ersten Ordnung" antreten kann. Offenbar muss man nur George Lucas vom Megaphon fernhalten, und schon werden die "Star Wars"-Filme zum Selbstläufer. Nach "Das Erwachen der Macht" überzeugt auch diese Walt Disney-Produktion vollkommen. Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson ("Looper") würdigt das inzwischen reichhaltige Vermächtnis der Saga mit all der emotionalen Action und einigen überraschenden Wendungen, die sich die Fans erträumten.
Die Kritiker sind einhellig begeistert, die ersten Zuschauerreaktionen sind ebenfalls sehr positiv, aber unser Kritiker Björn Schneider setzt dem Film noch die Krone auf - er vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Die Macht ist mit Filmemacher Rian Johnson! Der Regisseur fügt der kultigen Sternensaga ein phantastisches, action- und humorreiches Kapitel hinzu. Ein Kapitel, das gleichsam den Geist der Ursprungs-Trilogie beschwört, aber auch neue Akzente setzt."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Ferdinand - Geht STIERisch ab!"
Animation
USA
108 Minuten
FSK 0
US-Animationsfilm über einen Stier (gesprochen von Daniel Aminati) der lieber an Blumen riecht und sein Leben genießt, als Kämpfe mit Toreros in einer Arena auszuüben. Als er jedoch eingefangen wird und genau das von ihm verlangt wird, muss Ferdinand sich entscheiden, ob er um seine Freiheit kämpfen will. 1938 erschien der wunderbare Walt Disney-Kurzfilm, der auf dem zwei Jahre zuvor veröffentlichten Kinderbuch "The Story of Ferdinand" von Munro Leaf und Robert Lawson basierte. Man weiß nicht, wie es 20th Century Fox geschafft haben, diese charmante Geschichte nun auf Spielfilmlänge auszuwalzen, aber irgendwie ist dem brasilianischen Regisseur Carlos Saldanha ("Rio 2") und seinen sechs (!) Drehbuchautoren das Kunststück gelungen, obwohl die hyperventillierenden Trailer und der dämliche deutsche Titel Schlimmes befürchten ließen.
"Ferdinand" überzeugt sowohl mit seiner Gag-Rate als auch mit seiner wertvollen Anti-Mobbing-Botschaft. Ein sympathischer Spaß, der großartig animiert ist. Die Kritiken sind gut, auch unsere Rezensentin Bianka Piringer hebt den Daumen: "Regisseur Carlos Saldanha verleiht der Geschichte einen reizvollen Slapstick-Charme. Das gut gelaunte Animationsabenteuer verfügt über einen belastbaren Spannungsbogen, liebevoll gezeichnete Tier- und Menschenfiguren und spanisches Flair. Mit professionellem Geschick wird der ernste Kern der Geschichte in ein kindgerechtes Filmvergnügen verpackt."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Meine schöne innere Sonne"
Komödie
Frankreich
95 Minuten
FSK 12
Französische Komödie über eine Künstlerin (Juliette Binoche) in Paris, die eigentlich stark und unabhängig ist, zugleich aber einsam und immer noch auf der Suche nach der wahren Liebe. Ihre realen Beziehungen mit Männern scheinen dabei stets zum Scheitern verurteilt. Diese Pandora-Produktion spaltet - und zwar Kritiker und Publikum. Während die Presse "Un beau soleil intérieur" - so der Originaltitel - von Regisseurin und Drehbuchautorin Claire Denis ("Les Salauds") fast unisono lobt, sind die Zuschauerreaktionen ablehnend, und im Heimatland ist der Streifen im Herbst gefloppt.
Unser Kollege Falk Straub rät zum Erwerb einer Kinokarte: "Regisseurin Claire Denis und ihre Koautorin Christine Angot scheuen sich nicht, ihre Protagonistin mit all ihren Stärken und Schwächen zu zeigen. Denis' erste Komödie überzeugt durch feinen Humor und eine grandios aufgelegte Hauptdarstellerin, die ihre vielschichtige Figur glaubwürdig verkörpert."
Hier geht es zu den kompletten Filmstarts