"Aus dem Nichts" ist die deutsche Einreichung bei der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences für den Academy Award für den "Besten fremdsprachigen Film" bei der kommenden Oscar-Verleihung im Februar. Die Chancen, es dort unter die fünf Nominierungen zu schaffen, haben sich gestern erhöht. Die Hollywood Foreign Press Asscociation, die Vereinigung der 90 ausländischen Journalisten, haben das Drama von Fatih Akin mit einer Golden Globe-Nominierung bedacht. Hier muss "Aus dem Nichts" allerdings unter anderem mit der schwedischen Komödie "The Square" konkurrieren, die nach ihren Siegen in Cannes und am Wochenende bei den Europäischen Filmpreisen als Favorit gelten muss.
In der Hauptkategorie des "Besten Dramas" dürften zwei Streifen Favoriten sein, die bisher nur auf Festivals beziehungsweise exklusiv für die Presse zu sehen gewesen sind: Der Fantasy-Film "The Shape von Water" von Guillermo del Toro, der insgesamt sieben Nennungen auf sich vereinen kann, und das Drama "The Post" ("Die Verlegerin") von Steven Spielberg. Ebenfalls in dieser Sparte nominiert sind "Dunkirk", das italienische, auf Englisch gedrehte Drama "Call Me by Your Name" mit Armie Hammer und der Kriminalfilm "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" mit Frances McDormand.
In der Sparte "Beste Komödie oder Musical", in der sich idiotischerweise der Horrorfilm "Get Out" wiederfindet, sind der hochgelobte "The Disaster Artist" von und mit James Franco, das nächste Woche startende Musical "The Greatest Showman" mit Hugh Jackman, das gefeierte Regiedebut von Greta Gerwig "Lady Bird" und das in dieser Kategorie ebenfalls fehlplatzierte Drama "I, Tonya" mit Margot Robbie nominiert.
In den Schauspielerkategorien überrascht die Nominierung von Christopher Plummer, der als Ersatz in letzter Minute den in Ungnade gefallenenen und aus dem fertigen Film entfernten Kevin Spacey ersetzt hat und nun für den Kriminalfilm "All the Money in the World" als "Bester Nebendarsteller" nominiert worden ist - ein finaler Fußtritt für Spacey.
Filme, die überraschend völlig von der Hollywood Foreign Press Association übergangen wurden, sind unter anderem "Wonder Woman", "The Big Sick" und "Detroit".
In den Fernsehkategorien wurden die Krimireihe "Big Little Lies" mit Nicole Kidman mit sechs Nominierungen bedacht; ebenfalls mehrfach hoffnungsvoll ins Rennen um den Golden Globe können "Feud: Bette and Joan", "Master of None", "The Handmaid's Tale" und "The Sinner" mit Jessica Biel gehen.
Die Gewinner werden am 7. Januar in einer von Seth Meyers moderierten Gala bekannt gegeben werden.
Die Liste der Nominierungen:
Bestes Drama
"Call Me by Your Name"
"Dunkirk"
"The Post"
"The Shape of Water"
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Beste Komödie oder Musical
"The Disaster Artist"
"Get Out"
"The Greatest Showman"
"I, Tonya"
"Lady Bird"
Bester Animationsfilm
"The Boss Baby"
"The Breadwinner"
"Coco"
"Ferdinand"
"Loving Vincent"
Bester fremdsprachiger Film
"Aus dem Nichts" (Deutschland)
"First They Killed My Father" (Kambodscha)
"Loveless" (Russland)
"Una Mujer Fantástica" (Chile)
"The Square" (Schweden)
Beste Regie
Guillermo del Toro für "The Shape of Water"
Martin McDonagh für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Christopher Nolan für "Dunkirk"
Ridley Scott für "All the Money in the World"
Steven Spielberg für "The Post"
Bestes Drehbuch
"The Shape of Water"
"Lady Bird"
"The Post"
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
"Molly’s Game"
Beste Hauptdarstellerin in einem Drama
Jessica Chastain für "Molly's Game"
Sally Hawkins für "The Shape of Water"
Meryl Streep für "The Post"
Frances McDormand für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Michelle Williams für "All the Money in the World"
Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder in einem Musical
Judi Dench für "Victoria and Abdul"
Helen Mirren für "The Leisure Seeker"
Margot Robbie für "I, Tonya"
Saoirse Ronan für "Lady Bird"
Emma Stone für "Battle of the Sexes"
Bester Hauptdarsteller in einem Drama
Timothée Chalamet für "Call Me by Your Name"
Daniel Day Lewis für "Phantom Thread"
Tom Hanks für "The Post"
Gary Oldman für "Darkest Hour"
Denzel Washington für "Roman J. Israel, Esq."
Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder in einem Musical
Steve Carell für "Battle of the Sexes"
Ansel Elgort für "Baby Driver"
James Franco für "The Disaster Artist"
Hugh Jackman für "The Greatest Showman"
Daniel Kaluuya für "Get Out"
Beste Nebendarstellerin
Mary J. Blige für "Mudbound"
Hong Chau für "Downsizing"
Allison Janney für "I, Tonya"
Laurie Metcalf für "Lady Bird"
Octavia Spencer für "The Shape of Water"
Bester Nebendarsteller
Willem Dafoe für "The Florida Project"
Armie Hammer für "Call Me by Your Name"
Richard Jenkins für "The Shape of Water"
Christopher Plummer für "All the Money in the World"
Sam Rockwell für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Beste Musik
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
"The Post"
"Phantom Thread"
"The Shape of Water"
"Dunkirk"
Bester Song
"Home" aus "Ferdinand"
"Mighty River" aus "Mudbound"
"Remember Me" aus "Coco"
"The Star" aus "The Star"
"This Is Me" aus "The Greatest Showman"