"Wenn es Nacht wird in Paris", Arte, 01:15 Uhr
Ein alternder, des Lebens überdrüssiger Gangster (Jean Gabin) aus dem erhofften Ruhestand gezwungen, als sein bester Freund und Kumpan (René Dary) entführt und ihre gemeinsame Beute aus acht gestohlenen Goldbarren als Lösegeld verlangt wird.
Dieser französische Kriminalfilm aus dem Jahr 1954 ist aus zwei Gründen bemerkenswert: Zum Einen belebte er die seit Ende des Zweiten Weltkriegs kriselnde Karriere von Jean Gabin wieder, der für seine Leistung mit dem Copa Volpi für den "Besten Darsteller" auf den Filmfestspielen von Venedig geehrt wurde; zum Anderen ist "Touchez pas au grisbi" (Rühr die Beute nicht an - so der Originaltitel) das Leinwanddebut des damals 34 Jahre alten ehemaligen Catchers Lino Ventura.
Aber auch aus eigenem Recht ist das Werk von Jacques Becker ("Das Loch"), der zusammen mit dem Autoren Albert Simonin dessen gleichnamigen Roman zu einem Drehbuch umarbeitete, ein sehenswerter Streifen: Eine meisterhafte, ausgefeilte Milieustudie, technisch hochwertig und mit schauspielerischen Glanzleistungen. Gedreht wurde in und um Paris.
Ein italienischer Zuschauer lobt: "Der Film bietet alles, was man sich von einem Streifen von Jacques Becker wünschen kann: Großartige Schwarzweiß-Photographie, eine dichte Atmosphäre, ein brillantes Drehbuch und umwerfend exzellente Schauspieler, mit einem Jean Gabin in Karriere-Bestform. Und diesmal gibt es in dieser Geschichte um Freundschaft und Ehre noch mehr: Eine harte Gangster-Geschichte, ein zügiges Tempo und Action, die mit herausragender psychologischer Gestaltung verbunden wird."
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