"Avengers: Age of Ultron", RTL, 20:15 Uhr
Der Versuch von Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Bruce Banner (Mark Ruffalo), ein friedenserhaltendes Programm namens Ultron zu etablieren, geht schief - und die Avengers sind gezwungen, das außer Kontrolle geratende Ultron (Stimme von Andreas Fröhlich, im Original James Spader) zu stoppen.
Nach dem gigantischen Erfolg von "The Avengers", der mit 1,5 Milliarden Dollar weltweit der erfolgreichste Film des Jahres 2012 geworden war, wurden die Planungen für eine Fortsetzung sofort eingeleitet. Mit Regisseur und Drehbuchautor Joss Whedon blieb der Vater des Erfolgs an Bord, die Schauspieler waren sowieso vertraglich für mehrere Teile des Marvel Cinematic Universe gebunden.
Whedon machte sich daran, eine weitere Geschichte um das Superheldenensemble zu stricken und bediente sich dabei unterschiedlicher Motive und Handlungsstränge aus den "Avengers"-Comics. Die größte Herausforderung bestand darin, jedem der Stars und ihren Figuren zu ausreichend Leinwandzeit zu verhelfen, während das Ensemble weiter anwuchs: Whedon führte die von Elizabeth Olsen gemimte Scarlet Witch und den von Aaron Taylor-Johnson gespielten Quicksilver ein.
Für die unvorstellbare Summe von 316 Millionen Dollar, von denen 50 Millionen Dollar durch Steuernachlässe der britischen Regierung ausgeglichen werden konnten, entstand der Fantasy-Film in den Shepperton Studios in der englischen Grafschaft Surrey; weitere Szenen wurden in Italien, Südkorea und Bangladesch sowie im südafrikanischen Johannesburg und in New York City gefilmt. Doch nach einem halben Jahr Dreharbeiten war die Arbeit noch lange nicht getan: Fünf Spezialeffektefirmen vollendeten die Walt Disney Studios-Produktion mit rund 3000 Spezialeffekten.
Zwar konnte die Fortsetzung nicht die Zuschauerzahl von "The Avengers" erreichen, wurde bei guten Kritiken aber mit 1,4 Milliarden Dollar weltweit wieder ein Mega-Erfolg. Zu Recht: Zwar ist das Abenteuer tatsächlich vollgestopft mit zu vielen Figuren, die aber nicht enttäuschen. Das ausgelassene und staunenswerte Spektakel kann über weite Strecken überzeugen.
Kritiker David Fontana befand in "Film Inquiry": "Verschachtelt, durcheinander und vollgestopft, schafft es der Film doch irgendwie, ein unglaublich unterhaltsames Erlebnis zu sein. Jeder der Schauspieler bringt sein Bestes ein, und jede der Figuren bekommt ihren Moment im Scheinwerferlicht ab."
"Wenn die Gondeln Trauer tragen", 3sat, 01:00 Uhr
Ein Paar (Julie Christie und Donald Sutherland), noch in Trauer um den Unfalltod ihrer Tochter, machen in Venedig die Bekanntschaft zweier Schwestern (Hilary Mason und Clelia Matania), von denen die eine Hellseherin ist und eine Warnung aus dem Jenseits übermittelt.
"Don't Look Now" - so der Originaltitel - ist die britische Verfilmung einer gleichnamigen Kurzgeschichte aus der Sammlung "Not After Midnight" von Daphne du Maurier, die 1971 veröffentlicht wurde. Regisseur Nicolas Roeg und Drehbuchautor Allan Scott und Chris Bryant adaptierten die Geschichte als Horrorfilm, der seine Spannung geduldig aufbaut und den Zuschauer durch seine Schnitte, welche die Zeitebenen vermengen, in einem ständigen Unbehagen hält.
Roeg versteht es dabei vorzüglich, den morbiden Charme Venedigs für gespenstische Bilder und die sich langsam aufbauende Spannung zu nutzen. Der exzellente Schnitt von Graeme Clifford und die unheimliche Musik von Pino Donaggio tragen ihren erheblichen Teil dazu bei. Ebenso eindringlich gelingt es, die Trauer des Paars und die Belastung, welche diese für die Zweisamkeit darstellt, zu vermitteln.
Bei seiner Premiere im Jahr 1973 ging die Qualität im Geschrei der Regenbogenpresse über eine sehr realistische Sexszene zwischen Donald Sutherland und Julie Christie ein wenig unter. Der Kanadier sah sich sogar gezwungen, öffentlich kundzutun, dass es sich um einen gespielten und keinen echten sexuellen Akt gehandelt habe. Die offenherzige Szene führte zu Kontroversen mit den Zensoren dies- und jenseits des Atlantiks. Roeg musste einige Sekunden herausschneiden, um in den USA noch eine Altersfreigabe "R - Restricted" - unter 17-Jährige dürfen den Fillm in Erwachsenenbegleitung sehen - zu erhalten; in Großbritannien konnten ihn nur Erwachsene sehen, während er in Deutschland bereits "Ab 16 Jahren" freigegeben wurde.
Der Ruf des Werks hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gesteigert. Filmemacher wie Danny Boyle zählen "Don't Look Now" zu ihren Lieblingsfilmen, er taucht auf zahlreichen Bestenlisten auf, und immer wieder wird ihm in Filmen Referenz erwiesen, so zum Beispiel in "Casino Royale", wo James Bond in Venedig eine Frau in einem roten Kleid verfolgt.
Anthony Richmond gewann für seine großartige Kameraarbeit die Auszeichnung für die "Beste Kamera" bei den Britischen Filmpreisen. Nominiert waren der Film, Regie, Hauptdarstellerin Julie Christie, Hauptdarsteller Donald Sutherland, Schnitt und Ton.
Ein niederländischer Zuschauer schwärmt: "Dies ist kein Film, der einen mit einigen Szenen erschreckt, sondern er baut langsam eine alptraumhafte Spannung auf. Die Atmosphäre ist phantastisch und gibt dem Streifen sein eindringliches Gefühl. Für manchen mag das Tempo zu langsam sein, aber es passt genau zu der Anspannung, die das Werk erreicht. Der Schnitt und die Kameraführung sind genauso perfekt wie die Darstellungen der ganzen Besetzung."
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