"Thirteen Days", ARD, 01:05 Uhr
Die US-Regierung unter Präsident John F. Kennedy (Bruce Greenwood) versucht im Oktober 1962, die Kuba-Krise einzudämmen.
Bereits 1974 hatte sich der Fernsehfilm "The Missiles of October" mit der Kuba-Krise beschäftigt. Bis zum Zeitpunkt dieser Produktion im Jahr 2000 waren aber weitere bis dahin unter Verschluss stehende Dokumente von der US-Regierung freigegeben worden, die das Bild der Arbeit der Kennedy-Administration während der Krise im Oktober 1962 abrundeten. Die Historiker Ernest May und Philip Zelikow hatten das neue Material ausgewertet und 1997 zu dem Sachbuch "The Kennedy Tapes: Inside the White House During the Cuban Missile Crisis" verarbeitet.
Dieses wurde als daraufhin spannendes Drama adaptiert, bei dem die Marketingabteilung von New Line Cinema etwas reißerisch die Aufmerksamkeit zu erregen versuchte: "You'll Never Believe How Close We Came." (Sie werden nicht glauben, wie nahe wir dran waren. Am Atomkrieg.) Regisseur Roger Donaldson ("Bank Job") inszeniert einen fesselnden Film, in welchem die namhafte Besetzung die realen Figuren der Zeitgeschichte gewandt verkörperten. Es nützte nicht viel - der 80 Millionen Dollar teure Streifen wurde trotz guter Kritiken mit einem weltweiten Einspiel von nur 66 Millionen Dollar ein Flop.
Kevin Costner hatte "Thirteen Days" mitproduziert und sich selbst die Hauptrolle als Kenneth O'Donnell, dem politischen Berater von Präsident John F. Kennedy, gegeben. Das ist die größte Abweichung von den realen Geschehnissen eines ansonsten sich an den Fakten orientierenden Drehbuchs. Robert MacNamara, damals Verteidigungsminister unter Kennedy, kritisierte den Film, weil O'Donnell damals keine Rolle gespielt habe. Ansonsten musste der Zeitzeuge aber zugeben, dass es "ein absolut faszinierendes Portrait und eine sehr konstruktive und verantwortungsvolle Beschreibung einer sehr, sehr ernsten Krise nicht nur in der Geschichte dieser Nation, sondern auch in der Geschichte der Welt" sei.
Ein Zuschauer aus dem US-Bundesstaat Arizona meint: "Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Spannung Roger Donaldson aus dieser 40 Jahre alten Geschichte herauskitzelt, obwohl wir doch alle den Ausgang kennen."
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