"Fast & Furious 6", RTL, 20:15 Uhr
Hobbs (Dwayne Johnson) lässt Dominic (Vin Diesel) und Brian (Paul Walker) ihre Crew wieder zusammenstellen, um eine Gruppe von Söldnern unschädlich zu machen.
Mit "Fast and Furious 5" hatten Universal Pictures und Regisseur Justin Lin ("Star Trek: Beyond") den Schwerpunkt der seit 2001 erfolgreichen Action-Reihe von einem Autorennen-Film zu einem Raubüberfall-Film a la "The Italian Job" verschoben. Man wollte eine größere Zuschauergruppe für die Thriller gewinnen und glaubte zudem, sich mit der Rennformel thematisch zu stark einzuschränken. Nachdem "Fast Five" 2011 erfolgreich gelaufen war, blieb man dem Schema "Schnelle Autos, schiefe Bahn" nun verpflichtet. Als Gegenspieler verpflichtete man diesmal den walisischen Schauspieler Luke Evans.
Lin mischte wieder Humor und hyper-dynamische und phantastische Action-Szenen zu einem unwiderstehlichen Kracher, für den eine Armada von Stuntmen in Großbritannien, auf den Kanarischen Inseln und in Los Angeles beschäftigt wurde. Während des Drehs verletzte sich Paul Walker, so dass Lin gezwungen war, eine Zeit lang Szenen um den abwesenden Star herum zu drehen. Den Plan, gleichzeitig bereits Teil 7 zu drehen, ließ man fallen - dem Regisseur lief auch so schon die Zeit davon, seinen aufwendigen, 160 Millionen Dollar teuren Film rechtzeitig fertig zu stellen. Fünf Cutter arbeiteten am Ende gleichzeitig, um in drei Monaten zu Ende zu bringen, wozu man eigentlich 18 Monate Zeit hätte haben sollen.
Doch das Ergebnis überzeugte: Die Kritiker lobten den Streifen, und mit weltweit 788 Millionen Dollar Einspiel als sechsterfolgreichster Film des Jahres 2013 wurde das Werk das bis dahin erfolgreichste der "Fast and Furious"-Reihe. Dazu trugen auch die großartigen Trailer unter anderem während des Super Bowl bei, aber auch die Stars, welche die Sozialen Medien nutzten, um ordentlich Werbung für ihren Film zu machen.
Kritiker Eric Melin schrieb für "Scenestealers": "Es gibt eine Menge leeres Gerede von Ehrenkodex und einige richtig kitschige Dialoge, die auch schmalzig rübergebracht werden, aber der leichte Tonfall und das halsbrecherische Tempo machen es einfach, diese Fehler zu vergeben. Lin hat sich zu einem Spitzen-Action-Regisseur gemausert."
"Wiedersehen in Howards End", Arte, 20:15 Uhr
Ein Geschäftsmann (Anthony Hopkins) vereitelt den letzten Wunsch seiner verstorbenen Frau (Vanessa Redgrave), ihr Landhaus "Howards End" an ihre gute Freundin (Emma Thompson) zu vermachen.
Der englische Regisseur James Ivory ("Was vom Tage übrig blieb") und der indische Prodzent Ismail Merchant hatten 1985 mit "Room with a View" und 1987 mit "Maurice" bereits zwei Romane des Autoren Edward Morgan Forster verfilmt, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in seinen Werken mit Klassenschranken der viktorianischen Gesellschaft Großbritanniens beschäftigt hatte. Mit "Howards End", seinem Buch aus dem Jahr 1910, verfilmte das Duo ein weiteres Werk, bei dem erstmals die deutschstämmige Autorin Ruth Prawer Jhabvala ("Eine Affäre in Paris") das Drehbuch schrieb, die von da an regelmäßig mit Ivory zusammen arbeiten sollte.
Erneut gelang ihnen ein superb in Szene gesetztes Drama über die Spannungen zwischen den Klassen, bei der alle Schauspieler außergewöhnliche Leistungen bieten. Die umgerechnet 8 Millionen Dollar teure Produktion, die vor Ort in London gefilmt worden war, wurde 1992 ein weltweiter Erfolg, die allein in den USA 26 Millionen Dollar einspielte.
Neben den fabelhaften Kritiken reüssierte "Howards End" vor allem in der Preisverleihungssaison. Bei den Academy Awards wurde der Streifen für acht Oscars nominiert, von denen er drei gewinnen konnte: Emma Thompson wurde "Beste Hauptdarstellerin", das Drehbuch und die Ausstattung wurden ebenfalls ausgezeichnet. Nominiert waren der Film, Regie, Nebendarstellerin Vanessa Redgrave, Kameramann Tony Pierce-Roberts, Komponist Richard Robbins und die Kostüme. Thompson gewann noch den Golden Globe und den Britischen Filmpreis. Von den elf BAFTA-Nominierungen konnte der Film selbst noch einen Preis erhalten.
Ein US-Zuschauer lobt: "Starke Darstellungen einer großartigen Besetzung verleihen diesem Film eine faszinierende Atmosphäre, als wären sechs Staffeln von 'Downton Abbey' zu zwei Stunden komprimiert worden. Emma Thompson hat den Oscar zu Recht gewonnen. Sie ist eine so talentierte Schauspielerin, und von dem ersten Moment an möchte man sie zur Freundin haben, ganz so wie Vanessa Redgrave hier."
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