Wer am Ende dieses Wochenendes oben thronen wird, ist nicht die Frage, sondern nur, wer als zweiter Sieger ins Ziel gehen wird. Der vor Wochenfrist phantastisch gestartete "Thor - Ragnarok" wird mit Sicherheit seine Tabellenführung in den US-Kinocharts verteidigen. Selbst wenn er von seinen 122 Millionen Dollar am zweiten Wochenende deutlich über die Hälfte des Umsatzes verlieren sollte, stünde er noch immer bei 57 Millionen Dollar - manche Branchenkenner sehen den Walt Disney-Fantasy-Film mit Chris Hemsworth, der mit 4080 Einsätzen unverändert das meistgezeigte Werk Nordamerikas bleibt, sogar bei 65 Millionen Dollar. Auf jeden Fall hat die Marvel-Comic-Verfilmung weltweit bereits über 500 Millionen Dollar umgesetzt und wird in Nordamerika am Montag bei über 200 Millionen Dollar stehen.
Zahlen, die für die beiden Debutanten "Daddy's Home 2" und "Murder on the Orient-Express" unerreichbar sind. Paramount Pictures starten "Daddy's Home 2" in 3575 Kinos. Satte 69 Millionen Dollar hat die Fortsetzung zu "Daddy's Home" gekostet, der vor zwei Jahren zu Weihnachten überraschend stark mit 38 Millionen Dollar debutierte und sich am Ende zum Erfolg mit 150 Millionen Dollar gemausert hatte.
Jetzt hat Regisseur und Drehbuchautor Sean Anders, der auch das Original schrieb und inszenierte, unter der griffigen Überschrift "More daddies. More problems." die Zahl der Väter und damit der Stars verdoppelt: Neben Will Ferrell und Mark Wahlberg sind nun Mel Gibson und John Lithgow als Großväter dabei. Glaubt man den Kritikern, hätte es Anders besser bei einem Teil belassen - die Rezensionen sind verheerend. Analysten sehen die Komödie dennoch auf dem zweiten Rang mit 23 Millionen Dollar.
Konkurrent "Murder on the Orient Express" fährt in 3341 Lichtspielhäusern ein. Manche Branchenkenner haben heute aufgrund der soliden Vorpremierenergebnisse gestern Abend ihre Prognosen für den Kriminalfilm nach oben korrigiert und halten es für möglich, dass Kenneth Branagh ("Cinderella") Silber holen wird. Der Engländer hat den Agatha Christie-Roman aus dem Jahr 1934, den Sidney Lumet bereits 1974 in Großbritannien auf die Leinwände brachte, mit sich selbst in der Hauptrolle geleitet.
Die vielen Star-Namen auf dem Poster - von Johnny Depp über Daisy Ridley bis zu Michelle Pfeiffer - locken, aber die Kritiken sind nicht gerade überschwänglich. Für die 55 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion werden 20 Millionen Dollar vorausgesagt. Es kann aber, wie gesagt, auch mehr werden. Manche Analysten haben heute sogar die Zahl 28 Millionen Dollar veröffentlicht.