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Hellboy 2 mit Ron Perlman
Hellboy 2 mit Ron Perlman
© Universal Pictures International Germany GmbH

TV-Tipps für Samstag (28.10.): Ron Perlman kämpft gegen die Goldene Armee

ZDF zeigt "Hellboy 2"

Am Samstagabend gibt es für die ganze Familie den "Madagascar"-Ableger "Die Pinguine aus Madgascar" im Sat1-Hauptprogramm zu sehen, während Fantasy-Fans der Marke Guillermo del Toro im ZDF-Nachtprogramm mit "Hellboy 2" auf ihre Kosten kommen.

"Die Pinguine aus Madagascar", Sat1, 20:15 Uhr
Die Pinguine Skipper (Stimme von Michael Beck), Kowalski (Thomas Dürr), Rico (Andreas Rieke) und Private (Smudo) tun sich mit der Untergrundorganisation The North Skipper zusammen, um den fiesen Dr. Octavius Brine (Ilja Richter) daran zu hindern, die Welt zu zerstören.

"Madagascar 3: Europe's Most Wanted" war 2012 ein Riesenerfolg für DreamWorks Animation und ihre Muttergesellschaft Paramount Pictures geworden: Weltweit hatten Kinogänger mit ihren Kartenkäufen 747 Millionen Dollar in die Kassen gespült und den dritten Part zum umsatzstärksten der Reihe gemacht. Da müsse doch noch mehr zu holen sein, dachten sich die Manager bei DreamWorks und ihrer neuen Muttergesellschaft 20th Century Fox. Diesmal wollte man die kleinen und großen Besucher mit einem Ableger locken, in dem die populären Pinguine, welche in den drei "Madagascar"-Werken lediglich Nebenfiguren gewesen waren, die Hauptrollen übernehmen würden. Ursprünglich war ein Opus mit den Pinguinen schon seit 2005 nur als Disc-Veröffentlichung geplant gewesen, aber nun schienen die watschelnden Zweibeiner reif für die große Leinwand.

Das Budget von 132 Millionen Dollar vertrauten DreamWorks gleich zwei Regisseuren an: Eric Darnell war "Madagascar"-Profi, der alle drei "Madagascar"-Teile inszeniert hatte; dazu kam Simon Smith, der bis dahin bloß "Bee Movie" verantwortet hatte. Das Team entschied sich, dass ihr Animationsstreifen nichts mit der Fernsehserie "Pinguins of Madagascar", die von 2008 bis 2012 auf Nickelodeon ausgestrahlt worden war, zu tun haben sollte, sondern stattdessen direkt an die Ereignisse von "Madagascar 3" anknüpfen sollte.

Mit Benedict Cumberbatch, John Malkovich und Peter Stormare verpflichtete man Hochkaräter für Nebenrollen, die in Deutschland Entsprechung durch Heino Ferch, Ilja Richter und Dennis Schmidt-Foß fand. Darnell und Smith bringen ihren "Madagascar"-Ableger mit schnellem Tempo und knalligen Farben auf die Leinwand. Für die jüngeren Zuschauer ein unterhaltsamer Spaß, für die Erwachsenen dürfte es oft zu krampfhaft albern sein. Auf der anderen Seite haben sich die Filmemacher bemüht, für die älteren Semester zahlreiche Popkulturreferenzen unterzubringen. Die schönste davon geht wegen der Synchronisation allerdings verloren: Dem Eingangskommentar verleiht der deutsche Regisseur Werner Herzog sein unverwechselbares Timbre.

Als "Penguins of Madagascar" 2014 in die Kinos kam, wurde er von guten Kritiken begleitet, aber das US-Publikum war überraschend verhalten: 83 Millionen Dollar Umsatz lagen Welten unter den Ergebnissen der "Madagascar"-Werke. Im Ausland lief es mit 290 Millionen Dollar grandios, aber das Gesamtergebnis von 373 Millionen Dollar reichte durch die zusätzlichen Kosten von Werbung und Verleih dann nicht für einen Profit. Daher haben DreamWorks bis heute keinen weiteren Teil produziert.

Kritiker Alistair Harkness schrieb in "Scotsman": "Die Gag-Rate sucht wirklich ihresgleichen und garantiert, dass der Film mehr einem alten 'Looney Tunes'-Cartoon gleicht als den Pixar-jagenden Vorgängern."



"Hellboy 2 - Die goldene Armee", ZDF, 01:00 Uhr

Die mythische Welt startet eine Rebellion gegen die Menschlichkeit, um die Erde zu beherrschen. Hellboy (Ron Perlman) und sein Team müssen das verhindern.

"Hellboy" war 2004 mit einem weltweiten Einspiel von 99 Millionen Dollar kein besonders großer Erfolg gewesen, aber Regisseur und Drehbuchautor Guillermo del Toro blieb bei seinem Plan, eine Trilogie um die Comic-Figur zu stricken. Verkompliziert wurde das Ganze, weil Revolution Films, das Produktionsstudio des ersten Teils, 2006 bankrott gegangen war. Als del Toro im selben Jahr einen Triumph mit seinem spanischen Fantasy-Film "Pan's Labyrinth" feierte und der Name des Filmemachers in aller Munde war und plötzlich als sehr respektabel galt, flammte das Interesse in Hollywood wieder auf, dem Filmemacher doch noch seinen Wunsch nach einer Fortsetzung zu erfüllen. Universal Pictures erwarben die Rechte, und der Mexikaner machte sich daran, den zweiten Teil zu schreiben.

Anders als in Part eins kämpft Hellboy hier nicht gegen Nazis, sondern mystische Wesen, was zum Einen del Toro's eigenen Geschmack widerspiegelte, der ja auch in "Pan's Labyrinth" seinen Niederschlag fand, zum Anderen aber auch den Comic-Vorlagen von Mike Mignola entsprach, die sich zunehmend mythologischer Elemente bedienten. Die Dreharbeiten fanden in der Nähe von Budapest statt, und Guillermo zeigte sich voll in seinem Element: Er inszenierte für 85 Millionen Dollar einen brillanten Fantasy-Film mit phantasievollen Bildern und liebenswerten Charakteren. Die Arbeit der Maskenbildner wurde mit einer Oscar-Nominierung belohnt.

Als "Hellboy II: The Golden Army" 2008 in die Lichtspielhäuser kam, waren die Kritiken großartig, aber die Publikumsresonanz – obwohl mit 160 Millionen Dollar weltweit höher als beim Original – blieb verhalten. Der erneut nur mäßige Erfolg sorgte dafür, dass der dritte "Hellboy"-Part bis heute auf sich warten lässt.

Kritiker Paul Byrnes lobte im "Sydney Morning Herald": "Ein fabelhaft einfallsreicher, visuell prächtiger und dramaturgisch komplexer Film – und was noch dazukommt: Sehr lustig und unterhaltsam."



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