In einem totalitären Staat in der Zukunft rebelliert ein Mann (John Hurt), dessen Aufgabe darin besteht, die Geschichte umzuschreiben, indem er sich verliebt.
Es lag nahe, im Jahr 1984 eine Verfilmung des Romans "1984" von George Orwell aus dem Jahr 1948 herauszubringen. Der englische Regisseur und Drehbuchautor Michael Radford kam 1983 als erster auf die Idee und konnte sich die Verfilmungsrechte sichern, die inzwischen bei Rechtsanwalt Marvin Rosenblum in Chicago lagen, der sich bereit erklärte, diese zu veräußern und im Vorspann als Ausführender Produzent genannt wurde.
Im Gegensatz zu der britichen Adaption aus dem Jahr 1956 bemühte sich Radford bei seiner Version um Werktreue. Sein Plan, Kameramann Roger Deakins in Schwarzweiß drehen zu lassen, wurde von den Produzenten abgelehnt. Stattdessen erreichte Deakins durch das Verfahren der Bleichauslassung, dass die Bilder verwaschen und grau aussehen. Gedreht wurde im Sommer 1984 für 5,5 Millionen Pfund vor Ort in London und in den Shepperton Studios in der Grafschaft Surrey. Für die Rolle des Parteifunktionärs O'Brien war eigentlich Paul Scofield vorgesehen, der sich jedoch bei den Dreharbeiten zu "The Shooting Party" ein Bein brach und absagen musste. An seiner Statt engagierte man Richard Burton, der seit drei Jahren keinen Spielfilm mehr mitgewirkt hatte und dessen letzte Rolle dies sein sollte.
Das Drama scheut nicht vor den harten Schockeffekten der Vorlage zurück und entfaltet überzeugend die Vision eines totalitären Überwachungsstaats, der in Ästhetik und Lebensgefühl zugleich aber auch an die englische Nachkriegsgesellschaft erinnert, in deren Zeit der Roman entstand.
Die Nachproduktion und die Aufführung von "1984" wurde dann noch von einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Regisseur Radford und den Produzenten von Virgin Films geprägt, die dem Filmemacher das Werk aus den Händen nahmen, um gegen dessen Willen die Musik von dem britischen Popduo Eurythmics komponieren zu lassen und den bereits geschriebenen Soundtrack von Dominic Muldowney zu ersetzen. Trotz seines öffentlichen Protests konnte sich Radford nicht durchsetzen - sein Film wurde mit der Musik von Eurythmics veröffentlicht, die beteuerten, nichts davon geahnt zu haben, gegen den Willen des Regisseurs verpflichtet worden zu sein.
Bei den Britischen Filmpreisen wurde Allan Cameron für seine Ausstattung nominiert.
Ein Zuschauer aus dem kanadischen Vancouver lobt: "Michael Radford behandelt den Roman nicht wie einen Science Fiction-Film oder eine Fantasy, sondern eher wie ein mittelalterliches Moralstück für das post-totalitäre Zeitalter. Er legt mehr Wert auf das reine menschliche Element, und die Schauspieler kommen den Beschreibungen im Roman so nahe, als wären sie für ihre Rollen geboren. Was diesen Film so stark wirken lässt, ist nicht nur die Treue zur Vorlage, sondern sein lebendiger Realitätssinn. Er ist so reichhaltig texturiert, dass die Bilder den Zuschauer fast mit Grauen und Sehnsucht zu betäuben scheinen."
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