Ein hoch entwickelter Roboterjunge (Haley Joel Osment) wünscht sich, echt zu werden, um die Liebe seiner menschlichen Mutter (Frances O'Connor) wieder zu erlangen.
Dieser Science Fiction-Flm aus dem Jahr 2001 ist der Stanley Kubrick-Streifen, den Stanley Kubrick nie inszeniert hat. Konnte er auch nicht, denn beim Start der Dreharbeiten im Sommer 2000 war der Regisseur bereits über ein Jahr tot. Statt seiner übernahm Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") das Megaphon. Über das Jahrzehnt davor hatte Kubrick Spielberg für das Projekt zu interessieren versucht, das er ursprünglich selbst hatte inszenieren wollen. Doch Spielberg bevorzugte andere Produktionen. Erst als nach Stanley's Tod im März 1999 dessen Witwe Christiane Kubrick und ihr Bruder Jan Harlan Steven das Projekt sozusagen als Vermächtnis des Meisterregisseurs erneut antrugen, willigte der Filmemacher ein.
Kubrick hatte die Verfilmungsrechte zu der Kurzgeschichte "Supertoys Last All Summer Long" von Brian Aldiss aus dem Jahr 1969 bereits Anfang der Siebziger erworben, aber in der Schublade gelassen, weil ihm die technischen Möglichkeiten noch nicht ausgereift genug schienen, um die Welt des 22. Jahrhunderts adäquat darzustellen. Erst als ihm "Jurassic Park" von Spielberg aus dem Jahr 1993 vor Augen führte, was die Computertechnologie ermöglichte, widmete er sich wieder diesem Projekt und fertigte Hunderte von Konzeptzeichnungen an. Ian Watson verfasste einen Drehbuchentwurf. Da sich Kubrick zunächst an die Verfilmung von "Eyes Wide Shut" machte, blieb das Projekt dann in der Vorproduktion stecken.
Steven knüpfte an den Entwurf von Watson an, überarbeitete ihn jedoch und konnte so erstmals seit "Close Encounters of the Third Kind" von 1977 ein eigenes Skript verfilmen. Der Filmemacher strich vor allem Sexszenen mit dem von Jude Law gespielten Roboterprostituierten und einige Gewaltszenen und betonte noch mehr, als Kubrick es ohnehin vorgehabt hatte, den "Pinocchio"-Aspekt der Geschichte.
Gedreht wurde für 100 Millionen Dollar bis auf Aufnahmen im Oxbow Regional Park im US-Bundesstaat Oregon ausschließlich in den Warner Brothers Studios in Hollywood und einem Flugzeughangar im kalifornischen Long Beach.
Heraus kam, wie man es bei so unterschiedlichen Künstlern wie Kubrick und Spielberg erwarten konnte, ein seltsames Werk, eine nicht immer nahtlose Verquickung von Kubrick's eisiger Trostlosigkeit und Spielberg's warmherzigen Optimismus. Gerade diese Gegensätze machen "A.I." aber auch so faszinierend, wozu auch die bedenkenswerten existenzphilosophischen Fragen beitragen, die der Film aufwirft.
Warner Brothers Pictures hatten Mühe, eine Werbekampagne zu initiieren, die das Publikum nicht verschreckte, aber deutlich machte, dass dies nicht ein "Film für die ganze Familie" war. Schlussendlich schnitt der von der Kritik überwiegend positiv aufgenommene Streifen mit 78 Millionen Dollar Umsatz in den USA solide ab, lief mit 157 Millionen Dollar im Ausland besser, so dass er mit letztlich 236 Millionen Dollar weltweit ein Erfolg war.
Bei den Academy Awards waren die Musik von John Williams und die Spezialeffekte für Oscars nominiert; bei den Golden Globes gingen Regisseur Spielberg, Nebendarsteller Jude Law und erneut Komponist Williams ins Rennen, während bei den Britischen Filmpreisen wieder die Spezialeffekte nominiert waren.
Ein norwegischer Zuschauer schreibt: "Wow! Das war alles, was ich sagen konnte, als ich zum ersten Mal aus dem Kino kam. Ich war nicht sicher, ob ich diesen Film liebte oder enttäuscht war, ich wusste lediglich, dass er mich schwer beeindruckt hatte. Nach weiteren drei Vorstellungen fand ich ihn noch immer nicht perfekt, aber ich konnte nicht aufhören, über ihn nachzudenken und über ihn zu diskutieren. Alle Aspekte, die sich objektiv beurteilen lassen, sind meisterhaft gehandhabt: Die schauspielerischen Leistungen sind spitzenklasse, insbesondere von Haley Joel Osment. Die Spezialeffekte sind nicht nur sehr eindrucksvoll, sondern auch gut in die Handlung integriert und lenken die Aufmerksamkeit nicht um ihrer selbst willen auf sich. Die Photographie von Janusz Kaminski ist beeindruckend, und John Williams' Musik gehört meiner Meinung nach zu seinen besten."
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