Vor einer Woche hätte es niemand für möglich gehalten, aber am Ende des Wochenendes könnte "Blade Runner 2049" schon wieder entthront sein. Nach dem enttäuschenden Debut vergangenes Wochenende mit lediglich 32 statt der erwarteten 50 Millionen Dollar zum Auftakt winkt dem von der Kritik gefeierten Science Fiction-Film nur noch Silber. Und der Köngsmörder könnte ein billig produzierter Horrorfilm ohne Stars sein.
Aber "Happy Death Day" ist nicht irgendein Horrorfilm, sondern kommt von Blumehouse Productions, die unter dem Dach von Universal Pictures zu Jahresbeginn mit "Split" und "Get Out" zwei große Erfolge feiern konnten. Nicht alles, was Produzent Jason Blum anrichten lässt, wird zwangsläufig ein Erfolg, aber dass seine stets für rund 5 Millionen Dollar - "Split" stach da mit einem Budget von 9 Millionen Dollar schon heraus - günstig produzierten Streifen Geld verlieren, ist nahezu ausgeschlossen.
Für "Happy Death Day" sind die Prognosen trotz fehlender großer Namen günstig. Die Kritiken zu dem von Christopher Landon ("Scouts vs. Zombies") inszenierten Werk sind gut. Das Drehbuch von Scott Lobdell ("Der Herr im Haus") nimmt das "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Prinzip und lässt eine von Jessica Rothe gespielte Studentin den Tag ihrer Ermordung wieder und wieder erleben, wobei sie immer ein Stück mehr über den Vorlauf dieses Verbrechens erfährt. Analysten erwarten für den am ominösen Freitag, den 13. in 3149 Kinos startenden "Happy Death Day" bis zu 19 Millionen Dollar.
Das könnte zur Spitze reichen, wenn der mit unverändert 4058 Einsätzen meistgezeigte Streifen Nordamerikas "Blade Runner 2049" auf die prognostizierten bis zu 17 Millionen Dollar abrutscht.
Jackie Chan kommt erstmals seit sieben Jahren und dem "The Karate Kid"-Remake wieder mit einer großen englischsprachigen Produktion auf die US-Leinwände. "The Foreigner" ist bereits in China mit 66 Millionen Dollar erfolgreich gelaufen. Der von Martin Campbell ("Green Lantern") inszenierte britische Thriller basiert auf dem Roman "The Chinaman" von Stephen Leather aus dem Jahr 1992 und vereint den neuseeländischen Regisseur mit seinem "Goldeneye"-Star Pierce Brosnan. Die Kritiken zu dem von STX Entertainment in 2515 Lichtspielhäuser verliehenen Werk sind gemischt; die bisherigen Zuschauermeinungen dagegen sehr gut. Für die für umgerechnet 35 Millionen Dollar produzierte Romanadaption erwarten Branchenkenner nicht mehr als 10 Millionen Dollar Umsatz zum Auftakt, was zu Bronze reichen sollte.
Mit lediglich 1229 Einsätzen starten Annapurna Pictures "Professor Marston and the Wonder Women". Regisseurin und Drehbuchautorin Angela Robinson ("Herbie Fully Loaded") erzählt die wahre Geschichte der Erfindung der Comic-Figur Wonder Woman in den Vierzigern durch den von Luke Evans gemimten Psychologen William Marston. Die Besprechungen für das Drama sind hervorragend, die erste Mundpropaganda zufrieden stellend. Mehr als 4 Millionen Dollar Umsatz und damit einen der hinteren Plätze in den Top Ten werden indes nicht erwartet.