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Captain Underpants
Captain Underpants
© 20th Century Fox

Deutsche Filmstarts: "Captain Underpants" landet bei den Kleinen

Michael Hanecke vergiftetes "Happy End"

Die gute Nachricht für Familien in dieser neuen Kinowoche: "Captain Underpants" ist eine gute Wahl und entschädigt für den grauslichen "Emoji Movie". Michael Haneke zeigt sich derweil mit "Happy End" nicht in Hochform, während die DDR-Komödie "Vorwärts immer!" die Kritiker spaltet. Was lohnt den Kinobesuch? Und wo lässt man die Geldbörse besser stecken?

"Captain Underpants"

Animation
USA
89 Minuten
FSK 0

US-Animationsfilm über zwei Freunde, die in der Schule ständig anecken. Eines Tages verwandeln sie ihren fiesen Schuldirektor durch Hypnose in einen Comic-Superhelden, was weitere turbulente Abenteuer zur Folge hat. Mit einer ansehnlichen Handlung, einwandfreier Animation und einem der angestrebten Altersgruppe angemessenen Humor ist Regisseur David Soren ("Turbo") ein wunderbarer Spaß für die ganze Familie gelungen. Das Drehbuch basiert auf der gleichnamigen Kinderbuchserie von Dav Pilkey, die von 1997 bis 2015 veröffentlicht wurde und von der in den USA 50 Millionen Exemplare verkauft worden sind. Den Kritikern gefällt diese 20th Century Fox-Produktion besser als den Zuschauern, und in den USA lief der Streifen lediglich solide.

"Happy End"
Drama
Frankreich
107 Minuten
FSK 12

Französisches Drama über eine großbürgerliche französische Familie, in der alle nebeneinander her leben und mit ihren Problemen kämpfen - von außerehelichen Affären über Alkoholmissbrauch bis hin zum unerfüllten Wunsch nach Sterbehilfe. Sicherlich keines von Michael Haneke's besten Werken. Der österreichische Regisseur und Drehbuchautor ("Liebe") hat wieder einmal einen außerordentlich klugen, zum Nachdenken anregenden und düstere Reflexion über das Leben, den Tod und Familienbeziehungen in Szene gesetzt, aber schlussendlich wirkt die X Verleih-Produktion wie ein Ideenbündel auf der Suche nach einem Film. Die Kritiken zu dem Streifen mit Isabelle Huppert sind gemischt, die Zuschauerreaktionen wohlwollend. Ebenso wie unser Kritiker Andreas Köhnemann: "Abermals legt Michael Haneke die Wunden des menschlichen Miteinanders frei – mit Schärfe, Gegenwartsbezogenheit und überraschender Komik. Die allzu große Anzahl an Eigenzitaten wird durch die hervorragenden Leistungen des Ensembles wettgemacht."

"What Happened to Monday?"
Science Fiction
Großbritannien
124 Minuten
FSK 16

Britischer Science Fiction-Film, der im Jahr 2073 spielt. Auf Grund der Überbevölkerung herrscht eine militärisch überwachte Ein-Kind-Politik. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen sieben identische Geschwister (Siebenlinge), die sich seit 30 Jahren als eine Person (Noomi Rapace) ausgeben. Als man sie entdeckt, kommt es zu einer Menschenjagd. Der norwegische Regisseur Tommy Wirkola ("Hänsel und Gretel: Hexenjäger") hat einige sehenswerte Szenen inszeniert und kann auf seine famose Hauptdarstellerin zählen, aber die Handlung ist überraschungsarm und kommt mit einer vorhersehbaren Wendung zu einem vorherbestimmten Schluss. Die Kritiken zur Splendid-Produktion sind gemischt ausgefallen, die Mundpropanda verhalten. Unser Rezensent Björn Schneider meint: "Trotz geringer inhaltlicher Tiefe und einer wenig ausgearbeiteten Dystopie ist der Film sehenswert geraten. Zu verdanken ist dies der vielseitigen Leistung und Wandlungsfähigkeit von Noomi Rapace sowie den durchaus spektakulären Action- und Kampfszenen."

"American Assassin"

Thriller
USA
112 Minuten
FSK 16

US-Thriller über einen jungen Mann (Dylan O'Brien), der nach dem Verlust seiner Verlobten durch einen Terroranschlag auf Rache sinnt und sich von der CIA engagieren und ausbilden lässt, um als Elite-Agent gegen Terroristen zu kämpfen. Diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Vince Flynn aus dem Jahr 2010 durch Michael Cuesta ("Kill the Messenger") bleibt zu vieles schuldig, um sich aus dem Feld der Action-Filme hervorzuheben. Ohne ausreichend eigenen Stil und ohne Witz schafft es die Studiocanal-Produktion trotz einiger kompetenter Action-Sequenzen nicht, die Charaktere des Buches mit Leben zu erfüllen. Die Kritiken sind schlecht, die Zuschauerzufriedenheit mäßig. Nachdem "American Assassin" in den USA gefloppt ist, wird es wohl nichts mit der angedachten Reihe. Unsere Kollegin Bianka Piringer schreibt: "Mit seinen internationalen Schauplätzen, dem flotten Tempo und harten Action-Szenen bietet der Film solide Genre-Kost, achtet aber zu wenig auf eine eigene Handschrift."

"Vorwärts immer!"
Komödie
Deutschland
97 Minuten
FSK 12

Deutsche Komödie, die in der DDR des Jahres 1989 spielt: Eine schwangere junge Frau (Josefine Preuß) will mit einem gefälschten West-Pass ausreisen und gerät dabei in die Leipziger Montagsdemonstrationen. Ihr Vater (Jörg Schüttauf), ein Schauspieler, verkleidet sich derweil als Erich Honecker, um einen Schießbefehl gegen die Demonstranten zurückzunehmen. Wenn man über den Führer lachen darf, dann kann es doch auch beim Genosse Generalsekretär nicht verboten sein. Franziska Meletzky, die zuletzt vor zehn Jahren mit "Frei nach Plan" in den Kinos war und seitdem ausschließlich für das Fernsehen gedreht hat, hätte es schlimmer treffen können. Neben etwas nervigem Klamauk ist ihr ein temporeicher, leichtgewichtiger und witziger Streifen gelungen. Die Besprechungen sind gemischt, aber unser Kritiker Carsten Moll fand es fürchterlich und warnt, indem er die Höchststrafe verhängt: Einer von fünf Sternen! "Die Verwechslungskomödie bietet bloß belanglosen Klamauk. Selbst der gut aufgelegte Hauptdarsteller Jörg Schüttauf kann der reizlosen Inszenierung und dem vorhersehbaren Plot nichts entgegensetzen", so sein hartes Urteil.

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