Freitagabend wurde in der Berliner Staatsoper Unter den Linden
zum 50. Mal der Deutsche Filmpreis für herausragende Spiel- und
Dokumentarfilme verliehen.
Freitagabend wurde in der Berliner Staatsoper Unter den Linden zum
50. Mal der Deutsche Filmpreis für herausragende Spiel- und
Dokumentarfilme verliehen. Vor 1400 Gästen zeichnete Michael
Naumann, der Kulturbeauftragte der Bundesregierung, die Preisträger
aus. In dem wieder einmal vergeblichen Bemühen, die
"Oscar"-Verleihung zu kopieren, geriet die Veranstaltung zu lang
und wirkte - auch wegen der eigentlich begrüßenswerten Tatsache,
dass Ansager wie auch Preisträger in ihren Reden nicht mit der
Stopuhr traktiert wurden - etwas ziellos. Höhepunkt der
Veranstaltung war die witzige Rede Naumanns. Eine große
Überraschung gab es in der wichtigsten Kategorie des "Besten
Spielfilms", deren Gewinner eine Million Mark einstreichen konnte:
Weder gewann Wim Wenders´ Hollywood-Film "The Million Dollar Hotel"
noch der Publikumshit "Sonnenallee", sondern die zwölfköpfige Jury
mit dem Filmhistoriker Ulrich Gregor an der Spitze hatte der
sperrigen Programmkinoproduktion "Die Unberührbare" den Vorzug
gegeben. Der Jury gehörten unter anderem die Schauspielerin Jutta
Hoffmann ("Bandits") und Regisseur Michael Verhoeven ("Mutter´s
Courage") an. Etwas seltsam, dass dieselbe Jury auch bereits für
die Nominierungen in einigen Kategorien zuständig gewesen war.
Erwartungsgemäß wurde Hannelore Elsner für ihre gefeierte
Darstellung als Schriftstellerin Gisela Elsner in "Die
Unberührbare" als "Beste Schauspielerin" prämiert, während es bei
den Herren einen unvorhergesehenen Gewinner mit Uwe Ochsenknecht
("Erleuchtung garantiert") für "Fußball ist unser Leben" gab. Große
Verlierer waren dadurch Joachim Krol für "Gloomy Sunday" und Jürgen
Tarrach, der mit "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" und "Schnee in
der Neujahrsnacht" für gleich zwei Filme nominiert worden war.
Alles in allem dürfen sich die Ausgezeichneten über ein staatliches
Preisgeld von 5,3 Millionen Mark freuen. Lediglich die in diesem
Jahr zum zweiten Mal verliehenen Publikumspreise, die an "Anatomie"
und dessen Hauptdarstellerin Franka Potente gingen, sind undotiert.
Als "bester ausländischer Film" wurde Pedro Almodovars "Alles über
meine Mutter" geehrt. Hier die vollständige Liste der Sieger:
Bester Spielfilm (Filmpreis in Gold): "Die Unberührbare" Bester
Spielfilm (Filmpreis in Silber): "Absolute Giganten" und
"Sonnenallee" Bester Dokumentarfilm (Filmpreis in Gold): "Buena
Vista Social Club" Bester ausländischer Film: "Alles über meine
Mutter" Bester Kinder- und Jugendfilm (Filmpreis in Gold): "Käpt´n
Blaubär" Beste Regie: Pepe Danquart für "Heimspiel" Beste
Hauptdarstellerin: Hannelore Elsner für "Die Unberührbare" Bester
Hauptdarsteller: Uwe Ochsenknecht für "Fußball ist unser Leben"
Beste Nebendarstellerin: Henriette Heinze für "Wege in die Nacht"
Bester Nebendarsteller: Edgar Selge für "Drei Chinesen mit dem
Kontrabass" Bestes Szenenbild: Lothar Holler für "Sonnenallee"
Beste Kamera: Jürgen Jürgens für "Wege in die Nacht" Bester
Schnitt: Monika Schindler für "Hans Warns - Mein Jahrhundert"
Ehrenpreis: Gyula Trebitsch Publikumspreise: "Deutscher Kinofilm
des Jahres": "Anatomie" "Schauspieler/in des Jahres": Franka
Potente